Linares: Anand legt vor

von ChessBase
19.02.2009 – Drei Unentschieden und ein Sieg ist die Ausbeute der Auftaktrunde beim 26. Cuidad de Linares. Magnus Carlsen wies nach, dass Levon Aronians Katalanisch trotz einer hübschen Kreuzfesselung wirkungslos war. Ebenfalls remis endete der Bogoinder zwischen Wang Yue und Vassily Ivanschuk. Schließlich mündete auch die theoretische Diskussion im Dg4-Franzosen zwischen Lenier Dominguez und  Alexander Grischuk in der Punkteteilung. Einziger Sieger war Weltmeister Anand, der in einer Spezialvariante von Teimour Radjabov im Sveshnikov-Sizilianer das bessere Endspiel erreichte und die Partie schließlich zum Sieg führte. Ansonsten gibt es noch einen Stromausfall zu vermelden, der den Spielsaal um 19.40 für 3 Minuten in Dunkelheit tauchte.Turnierseite...Bericht, Bilder, Partien...

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Auftakt in Linares
Von André Schulz
Bilder: Nadja Woisin


Schiedsrichter Faik Gasamov erläutert Alexander Grischuk, wie das in Linares läuft


Die Runde wird eingeläutet


Nun geht es los
 

Runde 1: Donnerstag, 19.02.2009
V. Anand
1:0
T. Radjabov
L. Aronian
1/2
M. Carlsen
L. Dominguez
1/2
A. Grischuk
Wang Yue
1/2
V. Ivanchuk


 
 

Als erste Partie endete heute die Begegnung zwischen Levon Aronian und Magnus Carlsen.





Der junge Norweger beantwortete Aronians Katalanisch mit der verzögerten Annahme (6...dxc4). Nach den folgenden Zügen der Hauptvariante, wich Aronian mit 12.a3 (statt 12.Lf4) vom Mainstream und seiner eigenen Partie gegen Ivanchuk (Amber 2007) ab, ohne damit aber irgendeinen Vorteil zu erzielen. Immerhin gelang dem früheren Worldcup-Sieger mit 19.e4 noch die Konstruktion einer schicken Kreuzfesselung (Angriff auf b7 und h7), die ihm eine Qualität für den Bauern einbrachte.

Aber auch das genügte nicht, um die schwarze Stellung zu beeinträchtigen und bald endete die Partie remis.

Auch die Partie zwischen Wang Yue und Vassily Ivanchuk endete unentschieden, ohne dass auf dem Brett allzu aufregende Dinge geschehen wären.

In einem Bogoinder blieben bald nur noch je ein Turm auf jeder Seite übrig und die Punkteteilung war die logische Folge der Materialreduzierung.

Lenier Dominguez und Alexander Grischuk setzten ihre Diskussion in der 7.Dg4-Variante der französischen Winawervariante fort, die sie zugunsten des Kubaners bei der letzten Blitz-WM begonnen hatten.

Beim Grand Prix in Baku hatte Grischuk gegen Cheparinov mit der alten Fortsetzung 7...Dc7 einen viel beachteten Erfolg erzielt.

Dominguez wich mit einer der Hauptfortsetzungen - 14.Tg1 -  (statt 14.g3) von seiner Erfolgspartie in Almaty ab und im 16.Zug befand man sich auf theoretischem Neuland, das Weiß aber nichts Besonderes zu bieten hatte.

Die längste Partie spielten Viswanathan Anand und Teimor Radjabov.

Anand hatte den jungen Aserbeidschaner in dessen Spezialität im Sveshnikov-Sizilianer, 15.Df3 und nun d5 "zur Rede gestellt".


Während man früher hier zumeist 15...bxc4 zog, machte der damals 16-jährige Radjabov mit seinen Partien gegen Christopher Lutz und Vladimir Kramnik 2003 den Zug 15...d5 populär. Wie man z.B. aus Radjabovs Partien gegen Loek van Wely weiß, bleibt der junge Mann aus Baku sich selbst und seinen Varianten meist treu.

Mit 18...f5 wich er allerdings hier von der Hauptvariante (18...Dd7) ab. Beide Spieler folgten dann bis zum 28.Zug der Vorgängerpartie Bobras-Yakovich, 2006. Erst dann schlug Radjabov mit 28...Lf8 einen anderen Weg ein.

Nach dem Tausch des letzten Turmpaares entstand ein Endspiel Dame plus Springer (Anand) gegen Dame und Läufer (Radjabov), das sich als günstiger für Weiß erwies, so dass der Weltmeister gefahrlos probieren konnte, ob hier nicht mehr als nur ein halber Punkt möglich wäre.

Tatsächlich war der weiße Druck sehr unangenehm und wurde vom Weltmeister sukzessive verstärkt.

Schließlich musste Radjabov die Partie nach 5 Stunden 40 Minuten und 61 Zügen aufgeben.


Ups, Stromausfall





Leontxo Carcia mit Gästen, kommentiert auf dem Fritzserver


Juan Fernandez


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