Auftakt in Linares
Von André Schulz
Bilder: Nadja Woisin
Schiedsrichter Faik Gasamov erläutert Alexander Grischuk, wie das in Linares
läuft
Die Runde wird eingeläutet
Nun geht es los
Runde 1: Donnerstag, 19.02.2009 |
V. Anand
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1:0
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T. Radjabov |
L. Aronian
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1/2
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M. Carlsen |
L. Dominguez
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1/2
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A. Grischuk |
Wang Yue
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1/2
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V. Ivanchuk |
Als erste Partie endete heute die Begegnung zwischen Levon
Aronian und Magnus Carlsen.
Der junge Norweger beantwortete Aronians Katalanisch mit der
verzögerten Annahme (6...dxc4). Nach den folgenden Zügen der Hauptvariante, wich
Aronian mit 12.a3 (statt 12.Lf4) vom Mainstream und seiner eigenen Partie gegen
Ivanchuk (Amber 2007) ab, ohne damit aber irgendeinen Vorteil zu erzielen.
Immerhin gelang dem früheren Worldcup-Sieger mit 19.e4 noch die Konstruktion
einer schicken Kreuzfesselung (Angriff auf b7 und h7), die ihm eine Qualität für
den Bauern einbrachte.
Aber auch das genügte nicht, um die schwarze Stellung zu
beeinträchtigen und bald endete die Partie remis.
Auch die Partie zwischen Wang Yue und Vassily Ivanchuk endete
unentschieden, ohne dass auf dem Brett allzu aufregende Dinge geschehen wären.
In einem Bogoinder blieben bald nur noch je ein Turm auf jeder
Seite übrig und die Punkteteilung war die logische Folge der
Materialreduzierung.
Lenier Dominguez und Alexander Grischuk setzten ihre
Diskussion in der 7.Dg4-Variante der französischen Winawervariante fort, die sie
zugunsten des Kubaners bei der letzten Blitz-WM begonnen hatten.
Beim Grand Prix in Baku hatte Grischuk gegen Cheparinov mit
der alten Fortsetzung 7...Dc7 einen viel beachteten Erfolg erzielt.
Dominguez wich mit einer der Hauptfortsetzungen - 14.Tg1 -
(statt 14.g3) von seiner Erfolgspartie in Almaty ab und im 16.Zug befand man
sich auf theoretischem Neuland, das Weiß aber nichts Besonderes zu bieten hatte.
Die längste Partie spielten Viswanathan Anand und Teimor
Radjabov.
Anand hatte den jungen Aserbeidschaner in dessen Spezialität
im Sveshnikov-Sizilianer, 15.Df3 und nun d5 "zur Rede gestellt".
Während man früher hier zumeist 15...bxc4 zog, machte der
damals 16-jährige Radjabov mit seinen Partien gegen Christopher Lutz und
Vladimir Kramnik 2003 den Zug 15...d5 populär. Wie man z.B. aus Radjabovs
Partien gegen Loek van Wely weiß, bleibt der junge Mann aus Baku sich selbst und
seinen Varianten meist treu.
Mit 18...f5 wich er allerdings hier von der Hauptvariante
(18...Dd7) ab. Beide Spieler folgten dann bis zum 28.Zug der Vorgängerpartie
Bobras-Yakovich, 2006. Erst dann schlug Radjabov mit 28...Lf8 einen anderen Weg
ein.
Nach dem Tausch des letzten Turmpaares entstand ein Endspiel
Dame plus Springer (Anand) gegen Dame und Läufer (Radjabov), das sich als
günstiger für Weiß erwies, so dass der Weltmeister gefahrlos probieren konnte,
ob hier nicht mehr als nur ein halber Punkt möglich wäre.
Tatsächlich war der weiße Druck sehr unangenehm und wurde vom
Weltmeister sukzessive verstärkt.
Schließlich musste Radjabov die Partie nach 5 Stunden 40
Minuten und 61 Zügen aufgeben.
Ups, Stromausfall
Leontxo Carcia mit Gästen, kommentiert auf dem Fritzserver
Juan Fernandez