Magistral Szmetan-Giardelli 2025: Doppelte Spannung bei GM-Rekord und Turniersieg

von Stefan Liebig
16.12.2025 – Spannung pur in Buenos Aires: Mit seinem Remis gegen Julio Granda Zuniga blieb Faustino Oro im Rennen sowohl um den Turniersieg als auch um die für ihn so wichtige zweite Großmeisternorm. Für den Turniersieg müsste einiges für ihn laufen, die Norm hat er selbst im Griff: Ein Remis in der Schlussrunde würde reichen. Platz 1 ist nach wie vor geteilt, doch durch Alexei Shirovs kämpferischen Sieg gegen den bisher Co-Führenden Ivan Cheparinov teilt sich Shirov nun mit Aryan Tari den Favoritenplatz auf den Turniersieg. | Fotos: FADA
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Kampf um die Spitze

Nachdem die siebte Runde beim Magistral Szmetan-Giardelli ausschließlich unentschiedene Partien an der Tabellenspitze bot, ging es in der vorletzten Runde deutlich kämpferischer zur Sache. Mit Diego Flores, Alexei Shirov und Sandro Mareco gab es drei Sieger. Dennoch waren auch die zwei Remispartien durchaus wichtig: Den zum einen spielte Aryan Tari mit Weiß lediglich Remis gegen den Vorletzten Ilan Schnaider. Zum anderen wahrte Faustino Oro mit seinem wenig aufregenden Remis gegen Julio Granda Zuniga beste Chancen auf seine angestrebte GM-Norm, die bei diesem Turnier im Zentrum des öffentlichen Interesses steht. Denn schafft Oro in Buenos Aires die Norm, dann fehlt ihm „nur“ noch eine weitere bis März 2026, um der jüngste Großmeister aller Zeiten zu werden. Den Rekord hält bislang der US-Amerikaner Abhimanyu Mishra.

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Neuauflage Flores gegen Oro

Doch abgesehen von dieser Großmeisternorm liegt Oro (Foto rechts bei der Eröffnung der Argentinischen Meisterschaft/Foto: FADA) gemeinsam mit Cheparinov und seinem Gegner in der letzten Runde auf Rang 3 und damit nur einen halben Punkt hinter der Spitze. Sollte also alles für Mishra optimal laufen und er seine letzte Partie mit Schwarz gegen den kürzlich zum argentinischen Rekordmeister avancierte Diego Flores gewinnen, könnte er nicht nur die GM-Norm, sondern auch den Turniersieg erreichen. Für die GM-Norm würde ihm aber auch bereits ein Remis ausreichen. Bei der kürzlich beendeten Argentinischen Meisterschaft verlor Oro allerdings gegen Flores.

Weitere direkte Duelle gibt es im Kampf um die ersten Plätze aber nicht:

9. Runde am 16.12.2025 um 17 Uhr
Br. Nr. Elo Weiß Ergebnis Schwarz Elo Nr. PGN
1 5 2555
GM Mareco, Sandro GM Tari, Aryan
2636 10
2 6 2625
GM Cheparinov, Ivan GM Slipak, Sergio
2374 4
3 7 2624
GM Granda Zuniga, Julio E GM Shirov, Alexei
2610 3
4 8 2567
GM Flores, Diego IM Oro, Faustino
2503 2
5 9 2402
IM Schnaider, Ilan IM Darcyl, Tomas
2360 1

Alexei Shirov spielte in Runde 8 eine interessante Angriffspartie gegen Ivan Cheparinov. Die gewählte Variante des Najdorf-Sizilianers ist zwar schon recht weit analysiert, doch die gespielte taktische Variante bietet immer wieder neue Ansätze. Cheparinov vergriff sich relative schnell und Shirov fuhr den Punkt routiniert ein:

Im ersten Teil der Videoreihe werden wir uns mit 6. Lg5, 6. Le3, 6. Le2 und 6. Lc4 die vier Hauptzüge von Weiß anschauen.

Nach den beiden Niederlagen in den Runden 5 und 6 hat sich Meister Flores mit einem Doppelsieg in Runde 7 und 8 in die Verfolgergruppe zurückgespielt: Es dürfte also auf einen spannenden Kampf mit Faustino Oro hinauslaufen. 

Stand nach der 8. Runde

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Shirov, Alexei 5,5 20,25
Tari, Aryan 5,5 20,25
3 Oro, Faustino 5 17
4 Cheparinov, Ivan 5 16,5
5 Flores, Diego 5 16,25
6 Mareco, Sandro 3,5 13,5
7 Slipak, Sergio 3,5 12,75
8 Granda Zuniga, Julio E 3 11,75
9 Schnaider, Ilan 2,5 9,25
10 Darcyl, Tomas 1,5 5

Alle Partien:

Links

Argentinische Meisterschaft

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Magistral Szmetan-Giardelli 2025: Faustino Oros nächster Anlauf

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Themen: Alexey Shirov, Aryan Tari, Diego Flores, Faustino Oro
Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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