Text und Fotos: Alina l'Ami
Turniersieger GM Michal Krasenkow
Krasenkow spielte souverän und stark. Nach Siegen in den ersten vier
Runden ließ er drei Remispartien (gegen Shimanov, Smirin und Socko)
folgen, um das Turnier schließlich mit zwei weiteren Siegen (mit Weiß
gegen Volodin und mit Schwarz gegen Rombaldoni) zu beenden.
Krasenkow gegen Smirin, Runde sechs. Die Partie endete nach 27 Zügen
mit Remis.
In der Schlussrunde gelang Krasenkow (rechts) ein wichtiger Sieg gegen den
italienischen IM Axel Rombaldoni (links). Zwei Runden vor Schluss lag Krasenkow
noch einen halben Punkt hinter Aleksandr Shimanov und vor der letzten Runde
teilten sich Krasenkow und Smirin die Tabellenführung. Da Smirin in der
Schlussrunde gegen Erwin L'Ami verlor, war Krasenkow am Ende mit 7,5 aus 9
alleiniger Turniersieger.
Stockholmer Impressionen
Abenddämmerung in Stockholm - um 14 Uhr!
Das Nobel-Museum, das an Alfred Nobel (1833-1896), den Stifter des Nobel-Preises
und an die Geschichte der Nobelpreisträger von 1901 bis in die Gegenwart
erinnert.
Das Museumscafé, in dem die Stühle...
...von Nobelpreisträgern signiert wurden.
Jeder Nobelpreisträger, der das Nobel-Museum besucht, wird gebeten, einen
der Stühle zu signieren. So entspannt man sich und genießt die
Köstlichkeiten des Cafés auf einem Stuhl, auf dem vielleicht schon
bedeutende Chemiker, Physiker, Friedensstifter oder literarische Genies gesessen
haben! Ich habe praktisch jeden Stuhl umgedreht, um die Signatur von Mario
Vargas Llosa zu finden, der 2010 den Nobelpreis für Literatur gewonnen
hat. Leider ohne viel Glück...
Wie so viele andere auch habe ich mich darauf gefreut, den Beginn des Neuen
Jahres mit ein wenig Alkohol zu feiern und alte Traditionen aufrecht zu erhalten.
In meiner Naivität hatte ich geglaubt, ich müsste einfach nur in
den Supermarkt gehen und eine Flasche kaufen. Dort angekommen stellte ich
allerdings fest, dass es nichts gab, was mehr als 3% Alkohol enthielt. Tatsächlich
entdeckte ich sogar eine Flasche "Wein" mit 2% Alkohol und begriff,
dass ich mein Glück woanders versuchen musste. Gesagt, getan, ich erkundigte
mich bei diversen Leute, schaute mich um, machte meine Hausaufgaben und siehe
da: schon bald war es Zeit zum Schlange stehen. Aber der Laden war so unglaublich
voll, dass ich mich gefragt habe, ob die Schlange bis nach Norwegen reicht.
Und eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass es so war.
Rundenbeginn
Spitzenbegegnung in der siebten Runde: Bartosz Socko gegen Michal Krasenkow,
Remis nach 52 Zügen
Kommentiert wurden die Partien von Schachlegende Ulf Andersson (ein sehr netter
Mensch)
Die Entdeckung des diesjährigen Rilton-Cups: IM Vilka Sipilä aus
Finnland. Er gewann sechs Partien und erzielte eine Performance von 2679.
Natürlich brachte ihm das eine GM-Norm ein.
Der zweite Platz ging an den russischen GM Aleksandr Shimanov (links). Hier
spielt er gegen Pia Cramling.
Dem holländischen GM Erwin l'Ami (mein Ehemann) gelang mit 4,5 aus 5
in der zweiten Hälfte des Turniers ein wunderbarer Schlussspurt.
Turniersieger Michal Krasenko mit den Siegertrophäen
Spielerinnen der nächsten Generation: die Töchter von Monika Socko
und Pia Cramling (
mitte)
Monika Socko mit ihren reizenden Töchtern