Monaco Grand Prix: Khademalsharieh gibt Remisstellung auf

von André Schulz
26.02.2025 – Die siebte Runde verzeichnete einige dramatische Ereignisse. Eine spannende und Lange Partie mit insgesamt sechs Damen lieferten sich Tan Zhongyi und Kateryna Lagno. Kurios endete die Partie zwischen Humpy Koneru und Sarasadat Khademalsharieh. Die Spanierin gab eine Remisstellung auf - nicht zum ersten Mal. | Bild: Inna Bazhenova eröffnet die Runde | Fotos: Niki Riga

ChessBase 18 - Megapaket ChessBase 18 - Megapaket

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Mehr...

Zur siebten Runde des Grand Prix Turniers in Monaco kamen drei Basketball-Spielerinnen des hiesigen Basketballverbandes zu Besuch, um für den Frauensport zu werben. 

Außerdem war Inna Bazhenova anwesend, die Firmengründerin von TEAX, einer der Hauptsponsoren des Turniers und spielte eine Partie gegen den Hauptorganisator Jean-Michael Rapaire.

Die Runde des Frauen Grand Prix in Monaco bot dann unter anderem eine sehr kurze und eine sehr lange Partie und eine Partie mit einem sehr wechselvollen Verlauf und einem kuriosen Ende.

Die kürzeste Partie boten Elisabeth Pähtz und Aleksandra Goryachkina. Nach nur 13 Zügen wiederholten die Spielerinnen in einer Position der Verbesserten Tarraschvariante die Züge und teilten nach 13 Zügen den Punkt. In der Mega Database findet man noch zwei weitere kurze Remispartien von Goryachkina mit der gleichen Zugfolge.

Im Unterschied dazu lieferten sich Tan Zhongyi und Kateryna Lagno die längste Partie des Tages, mit 107 Zügen.

In der Fianchetto-Variante der Königsindischen Verteidigung hatte Lagno mit 6...a5 die Hauptwege der Theorie verlassen, folgte dann aber mit 7...Lf5 und 8...Se4 einer bekannten Idee in dieser Variante. Nach frühem Damentausch entstand ein zähes damenloses Mittelspiel, das im 35. Zug in ein Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern und fünf Bauern auf jeder Seite mündete. Hier suchten beide Spielerinnen noch ihre Chance. Nach einem Fehler von Lagno (34....Ld4?) verpasste Tan die beste Möglichkeit (35.f4), die zu einer klar gewonnenen Stellung geführt hätte. Nun entwickelte sich ein spannendes Freibauernrennen. Beide Spielerinnen brachten einen Freibauern zur Umwandlung in eine Dame durch, wobei Lagno ihren Läufer hat aufgeben müssen. Nach dem Abtausch der neuen Damen folgte ein weiteres Freibauernrennen, in dem sich beide Spielerinnen ihre jeweils dritte Dame holten. Inzwischen war erst der 60ste Zug erreicht. Die restlichen 47 Züge war Tan bestrebt, gegen Lagno das Endspiel Dame und Läufer gegen Dame und Bauern, dann Dame und Läufer gegen Dame zu gewinnen. Im 107. Zug erzwang Schwarz ein Remis durch Patt.

Fehlende Kampfbereitschaft kann man den Spielerinnen nicht vorwerfen.

Die Dramatik der Partie zwischen Tan und Lagno wurde aber noch deutlich von der Begegnung zwischen Humpy Koneru und Sarasadat Khademalsharieh überboten.

Koneru erhielt in einer ungewöhnlichen Variante einer Art Bogoindischen Verteidigung eine überlegene Stellung und suchte dann im Angriff mit einem Figurenopfer die Entscheidung. Für einen Springer erhielt Koneru eine ganz Reihe von Bauern. In weiterhin überlegener Stellung wickelte die Inderin dann jedoch in ein Endspiel ab, in dem ihre Gewinnaussichten deutlich schlechter waren. Nach wechselvollem Verlauf mit beiderseitig ungenauem Spiel und in beiderseitig hoher Zeitnot machte Khademalsharieh nach langer zäher Verteidigung schließlich einen entscheidenden Fehler. Koneru erlangte eine klare Gewinnstellung, die sie mit dem letzten Zug der Partie 74.Th5? wieder wegwarf. 

Khademalsharieh gab die Remisstellung jedoch auf.

Thomas Pähtz, der das Turnier mit seiner Tochter natürlich aufmerksam verfolgt, erinnerte sich an einen ähnlichen Vorfall vor neun Jahren, auch bei einem Grand Prix-Turnier mit der gleichen Spielerin (und dem gleichen Kommentator damals).

Die beiden übrigen Partien endeten ohne besondere Dramatik remis. Batkhuyag Munguntuul und Harika Dronavalli teilten ebenso den Punkt wie Alexandra Kosteniuk und Bibisara Assaubayeva. Nach Königsindischem Beginn war die Partie in ein ein Endspiel mit Turm und Läuferpaar auf jeder Seite gelangt, in dem Kosteniuk aktiver stand, ihren Vorteil aber nicht zum Gewinn der Partie verdichten konnte.

Ergebnisse der 7. Runde

Tabelle

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
Diskussion und Feedback Senden Sie Ihr Feedback an die Redakteure