Magnus Carlsen und der überraschend starke Praggnanandhaa Rameshbabu lieferten sich beim Oslo Esports Cup einen spannenden Zweikampf um den Turniersieg. Im starken Feld hatten sich beide Spieler je zwei Matchniederlagen leisten können, Carlsen gegen Le Quang Liem und Jorden van Foreest, Praggnanandhaa gegen Carlsen und Jan-Krzysztof Duda, und lagen vor der letzten Runde trotzdem mit je 12 Punkten in Führung. Wer würde das Turnier gewinnen?
Carlsen hatte in der Schlussrunde Shakhriyar Mamedyarov zum Gegner. Praggnanandhaa musste gegen Anish Giri antreten.
Hinter den beiden Spitzenreitern lauerte noch Jan-Krzystof Duda mit einem Punkt Rückstand. Der polnische Worldcup-Sieger hatte auch noch eine theoretische Chance auf den Turniersieg, wenn er sein Schlussrundenmatch gegen Eric Hansen gewinnen würde. Auch Le hatte noch Chancen auf den Turniersieg, wenn er gegen Jorden van Foreest glatt gewinnen würde. Duda war gegen Hansen Favorit, aber dass sowohl Carlsen wie auch Praggnanandhaa beide ihre Matches verlieren würden, war extrem unwahrscheinlich. Doch so kam es.
Magnus Carlsen startete gegen Shakhriyar Mamerdyarov mit einem Remis. In der zweiten Partie überzog Carlsen das Endspiel und verlor die Partie. Im Versuch Ausgleich zu erzielen, verlor Carlsen nach einem Fehler auch die dritte Partie und war damit im Rennen um den Turniersieg raus. Nachher haderte der Weltmeister: "Das war nicht annähernd gut genug. Ich habe keine Energie mehr in meinem Körper."
Das war die Chance für Praggnanandhaa. Doch der 16-jährige Inder konnte sie nicht nutzen. Er verlor gegen Anish Giri gleich die erste Partie und nach einem Remis ging auch die dritte Partie verloren. Auch Praggnanandhaa blieb bei 12 Punkten stehen.
Das war nun Jan-Krzystof Dudas Chance zum Turniersieg und er nutzte sie, mit etwas Glück und der Hilfe von Jorden van Foreest. Duda gewann die ersten beiden Partien gegen Eric Hansen. In der dritten Partie reichte ihm ein Remis zum Matchsieg. Zu dem Zeitpunkt kämpfte Liem aber noch in der vierten Partie gegen van Foreest um einen klaren Matchsieg, der dem Vietnamesen den Turniersieg eingebracht hätte, doch vergebens. Damit stand der Turniersieg von Duda fest.
"Ich habe vor dem heutigen Tag nicht geglaubt, dass ich eine wirkliche Chance habe, bis jetzt", kommentierte Duda seinen Erfolg. "Ich freue mich, dass ich hier die meiste Zeit gutes Schach spiele. Es ist ziemlich überraschend für mich, dieses Turnier zu gewinnen, und ich empfinde es aufgrund der heutigen Ergebnisse als großes Glück. Ich bin einfach sehr glücklich und zufrieden mit meinem Spiel."
Karsten Müllers Endspielanalyse:
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