Rückblick auf die Queenstown
Chess Classics
Von Evi Zickelbein
Bilder: Evi Zickelbein, Alina Motocs, Amiel Rosario
Drei Wochen Neuseeland gehen wirklich unglaublich
schnell vorbei und wir befinden uns wieder auf dem Rückweg Richtung Europa. Auch
die zehn Runden der Queenstown ChessClassics vergingen wie im Fluge und viele
Teilnehmer ließen sich im Anschluss auch noch inspirieren und spielten noch das
Schnellschach- bzw. das Blitzturnier mit (siehe Turnierhomepage:
http://www.newzealandchess.co.nz/queenstownchess/)
Zuvor aber wurden im großen Ballsaal des Millenium
Hotels die Sieger und vor allen Dingen – der Sieger – geehrt: IM David Smerden
spielte ein tolles Turnier und gewann die Queenstown Chessclassics trotz seiner
Schlussrundenniederlage gegen GM Gawain Jones verdient.
In seiner launigen Ansprache bei der Siegerehrung
fasste er zusammen, was die meisten Teilnehmer dachten: Ein hervorragend
organisiertes Turnier ging zu Ende, ein Turnier mit Herz, bei dem alle
Teilnehmer spürten, dass ein tolles Team hinter den Organisatoren stand und die
neuseeländische Legende Murray Chandler ständig zugegen war. Und nicht allein
Murray Chandler, auch seine Mutter, die erst die Registrierung für das
Abschlussbankett entgegen nahm und dann am Gambit-Buchstand die Neuerscheinungen
aus dem Verlag ihres Sohnes verkaufte – ein richtiges kleines
Familienunternehmen also.
IM David Smerdon machte in Queenstown seine 4.
GM-Norm und muss nun noch die 2500er-Marke erreichen! Hier bedankt er sich bei
seiner Rede bei den Organisatoren und bei seinen australischen Freunden, mit
denen er den Turniersieg leicht und praktisch im Vorübergehen mitnehmen konnte,
weil das Turnier, die Organisation, die Umgebung und die gemeinsame Zeit mit
seinen Freunden einfach genial waren!
Turniersieger IM David Smerdon im Kreise seiner australischen Freunde (Quelle:
Turnierhomepage).
WGM Jana Krivec, GM Murray Chandler und Turniersieger IM David Smerdon – mit
Dank an Blogger Amiel Rosario für das tolle Foto.
Fotograf und Blogger Amiel Rosario, der das ganze Turnier über live „bloggte“
und tolle Fotos schoss.
Sein Blog:
http://closetgrandmaster.blogspot.com/
Einsatz der Organisatoren: Hier repariert Gary Bekker die Internetübertragung
der Spitzenbretter.
An dem hier David Smerdon in der Schlussrunde
gegen GM Gawain Jones kämpft. Dahinter, in Lauerstellung, die Großmeister
Bischoff und Mikhalevski und Rozentalis.
Im Turnier wurde außerdem die offizielle
neuseeländische Meisterschaft ausgetragen – zum wiederholten Male gewann FM
Antony Ker und darf seinen Namen nun noch einmal in den wunderschönen silbernen
Turm eingravieren lassen.
GM Hajo Hecht holte den Seniorenpreis und wird, wie ich gerade auf
www.schachbund.de lese, heute 70 Jahre
alt. Von dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Glückwunsch, Hajo!
Mrs Chandler am Buchstand.
Und ein wunderbares Foto von Mrs. Chandler mit
Sohn Murray im Hintergrund – mit Dank an Amiel Rosario.
Neben dem Schnellschach- und dem Blitzturnier gab
es an einem Wochenende auch noch die Queenstown Junior Classics – doch Nina (2),
Tochter von IM Alex Wohl, kann da erst bei den nächsten Queenstown Chessclassics
mitspielen. Allerdings zeigte sie sich schon höchst interessiert und kennt auch
schon alle Figuren!
Bemerkenswert war übrigens, dass beim Turnier
überdurchschnittlich viele weibliche Teilnehmerinnen mitmischten – sowohl
Titelträgerinnen als auch Nachwuchs- und Freizeitspielerinnen. Das liegt
natürlich auch mit an der Attraktivität des Austragungsortes, aber
erstrebenswert ist es sicher auch für europäische Turniere!
WGM Karolina Smokina und WGM Anya Corke.
Lokalmatadorin WFM Helen Michigan.
WIM Ingrid Lauterbach.
Während und nach dem Turnier versuchten wir, so viel wie möglich von Land und
Leuten zu sehen. Deshalb mieteten wir uns auch nach dem Turnier ein Auto und
unsere erste Fahrt führte uns zum ca. 300 km entfernten Milford Sound: Er ist
eine der größten Touristenattraktionen in Neuseeland und rangierte auch weltweit
auch ganz weit vorne. Es ist eine der Stellen im Fjordland National Park, die
noch einigermaßen leicht zu erreichen ist. Von Queenstown sind es ca. 300
Kilometer bis zum Milford Sound – Luflinie nur ca. 80, aber man muss aufgrund
der Gebirge eine ziemliche Tour machen. Wir hatten gehört, dass man für die
Hinfahrt schon mindestens 5 Stunden braucht, wir schafften es mit unseren Toyota
Corola aber dank Freddies van der Elburgs Fahrkünsten in 3,5 Stunden!
Als wir in Queenstown starteten, schien noch die Sonne, so dass Sven nicht mal
eine Jacke mitnahm. Doch schon bald hinter Frankton in den „Remarkables“ fing es
an zu regnen und eigentlich hörte es gar nicht mehr auf – Pech für unseren
Milford Sound Trip, aber beeindruckend und wunderschön war es trotzdem und ein
paar schöne Fotos sind auch herausgekommen:
Strecke von Queenstown zum Milford Sound.
Der erste Blick auf den Milford Sound war nach dem
letzten Teilstück durch ziemliche Serpentinen und über einspurige Brücken aber
doch beeindruckend. Leider scheiterte eine mögliche Kajakfahrt mit Wanderung
daran, dass ich nicht das richtige Schuhwerk bei mir hatte und so mussten wir
uns mit der Scenic Cruise über die Deltaarme des Milford Sound begnügen.
Die Berge sind zum Teil bis zur Wasserkante mit
Urwald bewachsen und überall stürzen sich Wasserfälle herab:
Unterwegs waren Delfine und Robben neben den
gewaltigen Bergen die größte Attraktion.
Auf dem Rückweg gelangen mir dann noch die
folgenden schönen Bilder:
Und sogar einen Pinguin haben wir noch gesehen:
Pinguin am Straßenrand
Hoffentlich kann er lesen
Regenwald in den Fjordlands.
Queenstown gilt als die Hochburg des Extremsports
und keine Teilnehmerin nahm dies wörtlicher als die symptathische WGM Alina
Motoc, die wirklich keine der Adrenalinattraktionen ausließ und mir
dankenswerterweise sogar noch einige „Beweisfotos“ zur Verfügung zu stellen.
Alina mit guckt tapfer in Richtung Kamera...
...und los!!
Wer hätte sonst noch ausprobiert...? Ich
jedenfalls nicht!
Awesome – wir man
hier in Neuseeland sagt...!
Auch das Rafting
nahm Alina furchtlos in Angriff:
Wenn alles klappt, sieht man dann so aus:
Hat aber anscheinend Spaß gemacht!
Vielen Dank an
Alina für die tollen Fotos!
Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, in etwas beschaulicherer Form die
Angebote der großartigen neuseeländischen Natur zu genießen:
Wir begeben uns
jetzt wieder in die ruhigeren europäischen Gefilde und werden nach einem kurzen
Zwischenstopp in Wijk aan Zee wieder nach Hamburg zurückkehren,
Herzliche Grüße sendet
Eva Maria
Zickelbein