Queenstown: Turnier mit Herz

von ChessBase
30.01.2009 – David Smerdon war der Überraschungssieger der Queenstown Classic in Neuseeland. Der Australier holte damit seine vierte GM-Norm und muss nun noch seine Elozahl auf 2500 bringen, um den Titel auch zu erhalten. Für die deutschen Schachfreunde war die Anreise zur anderen Seite der Welt zwar etwas beschwerlich, hat sich aber in jedem Fall gelohnt. Die für den Film "Der Herr der Ringe" aufgebaute atemberaubende landschaftliche Kulisse ist immer noch da und wurde von vielen Turnierteilnehmern für einzigartige Ausflüge oder Erlebnisse genutzt. Besonders WGM Alina Motoc zeichnete sich durch Teilnahme an verschiedenen waghalsigen Abenteuern aus. In ihrem Schlussbericht, noch während der Rückreise in Stücken von verschiedenen Flughäfen (Sidney, Los Angeles) abgeschickt, schwärmt Evi Zickelbein von der tollen Turnieratmosphäre. Turnier mit Herz...

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Rückblick auf die Queenstown Chess Classics

Von Evi Zickelbein
Bilder: Evi Zickelbein, Alina Motocs, Amiel Rosario

Drei Wochen Neuseeland gehen wirklich unglaublich schnell vorbei und wir befinden uns wieder auf dem Rückweg Richtung Europa. Auch die zehn Runden der Queenstown ChessClassics vergingen wie im Fluge und viele Teilnehmer ließen sich im Anschluss auch noch inspirieren und spielten noch das Schnellschach- bzw. das Blitzturnier mit (siehe Turnierhomepage: http://www.newzealandchess.co.nz/queenstownchess/)

Zuvor aber wurden im großen Ballsaal des Millenium Hotels die Sieger und vor allen Dingen – der Sieger – geehrt: IM David Smerden spielte ein tolles Turnier und gewann die Queenstown Chessclassics trotz seiner Schlussrundenniederlage gegen GM Gawain Jones verdient.

In seiner launigen Ansprache bei der Siegerehrung fasste er zusammen, was die meisten Teilnehmer dachten: Ein hervorragend organisiertes Turnier ging zu Ende, ein Turnier mit Herz, bei dem alle Teilnehmer spürten, dass ein tolles Team hinter den Organisatoren stand und die neuseeländische Legende Murray Chandler ständig zugegen war. Und nicht allein Murray Chandler, auch seine Mutter, die erst die Registrierung für das Abschlussbankett entgegen nahm und dann am Gambit-Buchstand die Neuerscheinungen aus dem Verlag ihres Sohnes verkaufte – ein richtiges kleines Familienunternehmen also.


 

IM David Smerdon machte in Queenstown seine 4. GM-Norm und muss nun noch die 2500er-Marke erreichen! Hier bedankt er sich bei seiner Rede bei den Organisatoren und bei seinen australischen Freunden, mit denen er den Turniersieg leicht und praktisch im Vorübergehen mitnehmen konnte, weil das Turnier, die Organisation, die Umgebung und die gemeinsame Zeit mit seinen Freunden einfach genial waren!


Turniersieger IM David Smerdon im Kreise seiner australischen Freunde (Quelle: Turnierhomepage).



WGM Jana Krivec, GM Murray Chandler und Turniersieger IM David Smerdon – mit Dank an Blogger Amiel Rosario für das tolle Foto.



Fotograf und Blogger Amiel Rosario, der das ganze Turnier über live „bloggte“ und tolle Fotos schoss.

Sein Blog: http://closetgrandmaster.blogspot.com/

 



Einsatz der Organisatoren: Hier repariert Gary Bekker die Internetübertragung der Spitzenbretter.

An dem hier David Smerdon in der Schlussrunde gegen GM Gawain Jones kämpft. Dahinter, in Lauerstellung, die Großmeister Bischoff und Mikhalevski und Rozentalis.

Im Turnier wurde außerdem die offizielle neuseeländische Meisterschaft ausgetragen – zum wiederholten Male gewann FM Antony Ker und darf seinen Namen nun noch einmal in den wunderschönen silbernen Turm eingravieren lassen.



GM Hajo Hecht holte den Seniorenpreis und wird, wie ich gerade auf www.schachbund.de lese, heute 70 Jahre alt. Von dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Glückwunsch, Hajo!

Mrs Chandler am Buchstand.

Und ein wunderbares Foto von Mrs. Chandler mit Sohn Murray im Hintergrund – mit Dank an Amiel Rosario.

Neben dem Schnellschach- und dem Blitzturnier gab es an einem Wochenende auch noch die Queenstown Junior Classics – doch Nina (2), Tochter von IM Alex Wohl, kann da erst bei den nächsten Queenstown Chessclassics mitspielen. Allerdings zeigte sie sich schon höchst interessiert und kennt auch schon alle Figuren!

Bemerkenswert war übrigens, dass beim Turnier überdurchschnittlich viele weibliche Teilnehmerinnen mitmischten – sowohl Titelträgerinnen als auch Nachwuchs- und Freizeitspielerinnen. Das liegt natürlich auch mit an der Attraktivität des Austragungsortes, aber erstrebenswert ist es sicher auch für europäische Turniere!


WGM Karolina Smokina und WGM Anya Corke.


Lokalmatadorin WFM Helen Michigan.


WIM Ingrid Lauterbach.


Während und nach dem Turnier versuchten wir, so viel wie möglich von Land und Leuten zu sehen. Deshalb mieteten wir uns auch nach dem Turnier ein Auto und unsere erste Fahrt führte uns zum ca. 300 km entfernten Milford Sound: Er ist eine der größten Touristenattraktionen in Neuseeland und rangierte auch weltweit auch ganz weit vorne. Es ist eine der Stellen im Fjordland National Park, die noch einigermaßen leicht zu erreichen ist. Von Queenstown sind es ca. 300 Kilometer bis zum Milford Sound – Luflinie nur ca. 80, aber man muss aufgrund der Gebirge eine ziemliche Tour machen. Wir hatten gehört, dass man für die Hinfahrt schon mindestens 5 Stunden braucht, wir schafften es mit unseren Toyota Corola aber dank Freddies van der Elburgs Fahrkünsten in 3,5 Stunden!


Als wir in Queenstown starteten, schien noch die Sonne, so dass Sven nicht mal eine Jacke mitnahm. Doch schon bald hinter Frankton in den „Remarkables“ fing es an zu regnen und eigentlich hörte es gar nicht mehr auf – Pech für unseren Milford Sound Trip, aber beeindruckend und wunderschön war es trotzdem und ein paar schöne Fotos sind auch herausgekommen:

Strecke von Queenstown zum Milford Sound.

Der erste Blick auf den Milford Sound war nach dem letzten Teilstück durch ziemliche Serpentinen und über einspurige Brücken aber doch beeindruckend. Leider scheiterte eine mögliche Kajakfahrt mit Wanderung daran, dass ich nicht das richtige Schuhwerk bei mir hatte und so mussten wir uns mit der Scenic Cruise über die Deltaarme des Milford Sound begnügen.

Die Berge sind zum Teil bis zur Wasserkante mit Urwald bewachsen und überall stürzen sich Wasserfälle herab:




 

Unterwegs waren Delfine und Robben neben den gewaltigen Bergen die größte Attraktion.



Auf dem Rückweg gelangen mir dann noch die folgenden schönen Bilder:

Und sogar einen Pinguin haben wir noch gesehen:


Pinguin am Straßenrand



Hoffentlich kann er lesen


Regenwald in den Fjordlands.

Queenstown gilt als die Hochburg des Extremsports und keine Teilnehmerin nahm dies wörtlicher als die symptathische WGM Alina Motoc, die wirklich keine der Adrenalinattraktionen ausließ und mir dankenswerterweise sogar noch einige „Beweisfotos“ zur Verfügung zu stellen.

Alina mit guckt tapfer in Richtung Kamera...
 

...und los!!



Wer hätte sonst noch ausprobiert...? Ich jedenfalls nicht!


 

Awesome – wir man hier in Neuseeland sagt...!

Auch das Rafting nahm Alina furchtlos in Angriff:















Wenn alles klappt, sieht man dann so aus:



Hat aber anscheinend Spaß gemacht!

Vielen Dank an Alina für die tollen Fotos!

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, in etwas beschaulicherer Form die Angebote der großartigen neuseeländischen Natur zu genießen:



 

Wir begeben uns jetzt wieder in die ruhigeren europäischen Gefilde und werden nach einem kurzen Zwischenstopp in Wijk aan Zee wieder nach Hamburg zurückkehren,


Herzliche Grüße sendet

Eva Maria Zickelbein


 


 

 

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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