Pressemitteilung
Informationen der Spielleitung
vom 9. Februar 2022
Reform der 2. Schach-Bundesliga
Bei der Sitzung der Bundesspielkommission am 8. Januar 2022 wurde eine zweigeteilte 2. Schach-Bundesliga mit 2 x 12 Mannschaften mit großer Mehrheit befürwortet. Die Vorschläge bzgl. einer 3. Schach-Bundesliga stießen auf ein geteiltes Echo. Daher wurde die Kommission zur Reform der 2. Schach-Bundesliga beauftragt, alternative Vorschläge zu entwickeln. Diese sind im Dokument im Anhang enthalten und werden bei der nächsten Sitzung der Bundesspielkommission (siehe nachfolgenden Abschnitt) diskutiert. Die Erweiterungen gegenüber dem ersten Entwurf sind gelb markiert. Vor der Sitzung wird noch ein Vorschlag für den Übergang von der aktuellen Struktur in die verschiedenen vorgeschlagenen neuen Strukturen verschickt.
Videokonferenz der Bundesspielkommission
Die nächste Sitzung der Bundesspielkommission findet am Dienstag, den 1. März 2022 um 19 Uhr statt. Neben den organisatorischen Punkten ist die geplante Reform der 2. Schach-Bundesliga der einzige Tagesordnungspunkt. Wie besprochen, sollten die Landesspielleiter bis dahin ein Feedback ihrer jeweiligen Landesverbände vorliegen haben.
Da wir die Sitzung in eine spielfreie Woche der DSOL legen wollten und es auch hier bereits viele Einschränkungen gibt, kann ich dieses Mal leider keine drei Alternativtermine zur Auswahl anbieten. Ich hoffe, alle Mitglieder der Kommission können den Termin möglich machen oder einen Vertreter schicken.
Deutsche Schach-Online-Liga
Die dritte Auflage der Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL) ist mit 320 Mannschaften gestartet. Ergebnisse und weitere Informationen sind auf der DSOL-Seite zu finden.
Reform der 2. Schach-Bundesliga
Die Bundesspielkommission des Deutschen Schachbundes hat in ihrer Videokonferenz am 10. November 2021 beschossen, einen neuen Anlauf zu einer Strukturreform der 2. Schach-Bundesliga zu nehmen. Zur Vorbereitung von Vorschlägen wurde ein Ausschuss mit folgenden Mitgliedern eingesetzt: Michael S. Langer (Präsident des Niedersächsischen Schachverbandes), Dr. Jürgen Klüners (DSB-Schiedsrichterkommission), Jürgen Kohlstädt (zentraler Leiter der Schach-Bundesliga), Frank Strozewski (Landesspielleiter NRW und Staffelleiter 2. Bundesliga West), Thomas Wiedmann (Landesspielleiter Württemberg und Staffelleiter 2. Bundesliga Süd), Gregor Johann (Landesspielleiter Rheinland-Pfalz und Bundesturnierdirektor).
Zielsetzung der Reform
- Steigerung der Attraktivität der 2. Schach-Bundesliga
- Vermeiden von Konstellationen, in der nicht alle Aufstiegsplätze in die 1. Schach-Bundesliga besetzt werden können, wie z.B. letzte Saison in der 2. Schach-Bundesliga-Süd
- Verkleinerung der Unterschiede zwischen 1. und 2. Schach-Bundesliga (in Bezug auf Spielstärke und Organisationskapazitäten)
- Schaffung von verbesserten Möglichkeiten zur Erzielung von Spielernomen in der 2. Schach-Bundesliga und Möglichkeit zur Erzielung von Spielernomen in der Spielklasse darunter.
Struktur der 2. Schach-Bundesliga
Um die Liga attraktiver zu machen und Leistungsstärke zu erhöhen, schlagen wir eine zweigeteilte 2. Schach-Bundesliga vor, die in Doppelrunden spielt. Jede der beiden Staffeln soll mit 12 Mannschaften nach geographischen Gesichtspunkten eingeteilt ein Rundenturnier spielen. Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu 10er-Gruppen, die in Doppelrundenspielen, nach jedem Spieltag ein „gerades Tabellenbild“.
Frank Strozewski hat die letzten drei Spielzeiten aufbereitet und hierbei nicht die gemeldeten, sondern die eingesetzten Spieler*innen nach Anzahl der Einsätze ausgewertet, Die stärksten 24 Teams wären die folgenden. Dies soll nicht die Grundlage der Qualifikation für die neue 2. Schach-Bundesliga sein, sondern nur verdeutlichen, wie sich die Spielstärke nach der neuen Einteilung darstellen könnte.
Die 24 stärksten Teams der vergangenen drei Spielzeiten:
1 |
n |
Aue |
2432 |
2 |
n |
Tegel |
2408 |
3 |
n |
Porz |
2402 |
4 |
n |
Düsseldorf |
2396 |
5 |
n |
Bremern 2 |
2393 |
6 |
n |
Erfurt |
2387 |
7 |
n |
Siegburg |
2383 |
8 |
n |
St. Pauli |
2381 |
9 |
n |
SF Berlin 2 |
2372 |
10 |
n |
Zehlendorf |
2356 |
11 |
n |
HSK 2 |
2356 |
12 |
n |
Solingen 2 |
2350 | |
1 |
s |
Emmendingen |
2521 |
2 |
s |
München 1836 |
2512 |
3 |
s |
Heusenstamm |
2494 |
4 |
s |
Baden-Baden 2 |
2455 |
5 |
s |
Zugzwang |
2407 |
6 |
s |
Deggendorf |
2406 |
7 |
s |
Eppingen |
2404 |
8 |
s |
Hofheim |
2395 |
9 |
s |
Remagen |
2379 |
10 |
s |
Schönaich |
2379 |
11 |
s |
Bayern 2 |
2359 |
12 |
s |
Koblenz |
2347 | |
Aktuell liegt in den Staffeln der 2. Schach-Bundesliga eine deutlich höhere Differenz (von 2203-2521 Elo, 7 Mannschaften unter Elo-Schnitt 2300) zwischen der stärksten und der schwächsten Mannschaft vor.
Bei der Sitzung der Bundesspielkommission am 8. Januar 2022 wurde eine zweigeteilte 2. Schach- Bundesliga mit 2 x 12 Mannschaften mit großer Mehrheit befürwortet.
Struktur der 3. Schach-Bundesliga
Für die 3. Schach-Bundesliga stellen wir zwei Varianten zur Diskussion:
- 4 Staffeln á 12 Mannschaften
- 6 Staffeln á 10 Mannschaften
Für die erste Variante spricht, dass
- die Struktur in 2./3. Liga gleich ist
- durch 11 Partien eine verbesserte Normenmöglichkeit besteht
Für die zweite Variante spricht, dass
- kürzere Fahrtstrecken entstehen und zumindest bei der Austragung in Einzelrunden oftmals eine Übernachtung nicht erforderlich sein wird.
Es würde wie bisher 12 Aufsteiger aus den Oberligen in die neue 3. Liga geben. Weitere Details und die Übergangsregelungen werden wir ausarbeiten, wenn die grundsätzliche Idee der Umstrukturierung Zustimmung findet.
Bei der Sitzung der Bundesspielkommission am 8. Januar 2022 stießen die Vorschläge bzgl. einer 3. Schach-Bundesliga auf ein geteiltes Echo. Argumente gegen den Vorschlag waren im Wesentlichen:
- Schwächung der Oberligen
- Fast alle Schachspieler in Deutschland spielen eine Klasse niedriger
Als follow-up sollen die Landesverbände und der Ausschuss Vorschläge erarbeiten, wie eine Struktur unterhalb einer zweigleisigen 2. Schach-Bundesliga ausschauen könnte. Der Ausschuss schlägt als Alternative das Folgende vor:
Verzicht auf eine 3. Schach-Bundesliga
Aus bisher 12 Aufsteigern müssen 6 gemacht werden, da nicht mehr als 3 Teams aus einer Zweitligastaffel absteigen sollen.
Bisherige Aufsteiger:
- 2 x OL Bayern
- 2 x OL NRW
- 1 x OL Württemberg
- 1 x OL Baden
- 3 x OL Nord (3 Staffeln)
- 2 x OL Ost (2 Staffeln)
- 1 x OL Südwest
Konzepte:
- Ein play-off Spiel der bisherigen Aufstiegsteams oder
- Je 1 direkter Aufsteiger aus NRW und Bayern, übrige 8 Vertreter tragen ein play-off Spiel für 4 Aufsteiger aus oder
- Je 1 direkter Aufsteiger aus NRW, Bayern, Baden-Württemberg, übrige 6 Vertreter tragen ein play-off Spiel für 3 Aufsteiger aus oder
- Je 1 direkter Aufsteiger aus NRW, Bayern, Baden-Württemberg, 2 Ostmeister tragen ein play-off Spiel aus, übrige 4 Vertreter tragen ein play-off Spiel für 2 Aufsteiger aus
Die Paarungen der play-offs können frei gelost werden oder über eine Setzliste nach Spielstärke gebildet werden (1 vs. n; 2 vs. n-1, usw.).
Der Übergang von einer viergliedrigen 2. Schach-Bundesliga in eine zweigliedrige kann in Stufen erfolgen:
- 1. Jahr: 4 Staffeln á 10 Teams, 4 x 4 Absteiger aus der 2. BL / 6 Aufsteiger aus der OL
- ➡ verbleiben 30 Teams
- 2. Jahr: 3 Staffeln á 10 Teams, 3 x 4 Absteiger aus der 2. BL / 6 Aufsteiger aus der OL
- ➡ verbleiben 24 Teams
- 3. Jahr: 2 Staffeln á 12 Teams
Die Kommission ist sich einig, weiterhin die Einführung einer zweigleisigen 2. Bundesliga mit 2*12 Mannschaften vorschlagen.
In der nächsten Sitzung der Bundesspielkommission soll dann über die 3 Varianten (keine 3. Liga, 3. Liga mit 4*12 Mannschaften, 3. Liga mit 6*10 Mannschaften) diskutiert werden. In allen Varianten kann es einen einjährigen bzw. zweijährigen Übergang auf die neue Struktur geben.
Beitrag beim Deutschen Schachbund...