Schach in Nahitschewan
Fotos: Sergey Tviakov
Das Schachzentrum
Schwatz vor der Runden
Alexander Khalifamn
Grachev
Iorachescu
Erster Preis für den Sieger des Turniers: Iordachescu
Esen Baris
Fillipov-Guseinov
Guliyeva
Isganderova
Turkan Gasanova
Azaladze
Endstand:
Organisator Faik Gasanov
Partien:
Bilder aus Nakhchivan
Nachitschewan ist die Hauptstadt der gleichnamigen autonomen Republik
Aserbaidschans. Als Exklave ist Nachitschewan vollständig von Armenien umgeben und kann
wegen der Spannungen zwischen den beiden Ländern nur per Flugzeug erreicht
werden. Die Bevölkerungszahl beträgt ca. 370.000 Einwohner.
Besiedlungsspuren können schon aus dem 2.-1 Jahrtausend vor Chr. mit
vielen Bezügen zu den Hochkulturen im Nahen Osten nachgewiesen werden.
Erste Erwähnungen von Nachitschewan gibt es Flavius Iosephus
(1 Jh. v. Chr.) und Claudius Ptolomäus, dort als Naksuana. In arabischen und
persischen Quellen des Mittelalters (Bin Khordadbeh, Al-Biruni, Bakuvi
und weitere) wird Nahitschewan als Nashave bzw.
Nagchuvan erwähnt, anderswo (Mohamed Nakhichevani, Hamdullah Gazvini, Ovliya
Chelebi) heißt es bereits wie heute Nachitschewan, was als "Land des Noah"
gedeutet wird.
Nahitschewan gehörte zum zum Staat Urartu (Ararat) und war seit 521 v. Chr. persische
Provinz. Als Stützpunkt auf den großen Karawanenrouten besaß es eine gewisse
Bedeutung. Ab 189 v. Chr. war das Gebiet vom armenischen Königshaus der Artaxiden
regiert. Nach der Sassanideninvasion wurde Nachitschewan im 4. Jh. n.Chr.,
wieder persisch. 625 wurde die Stadt im Zuge des Krieges zwischen Persien und
Byzanz vom byzantinischen Herrscher Flavios Herakleios vollständig zerstört,
später wieder aufgebaut. und fiel bald danach (654) an die Araber unter Emir Habip İbn Mesleme. In der Folge
wurde Nahitschewan abwechselnd von Armeniern oder Seldchuken regiert.
Denkmal des Ajami Nakhichevani
Ajami Nakhichevani war ein islamischer Architekt des 12.-13 Jh. und Begründer
der Architektenschule von Nachitschewan. Von ihm stammen eine Reihe von
Mausoleen in Nahitschewan.
Die Hauptstraße
Heute kein Stau
Ein Frauenzentrum des 19. Jahrhunderts.
Im 12.
Jahrhundert erlebte es eine Blütezeit mit einer Bevölkerungszahl von 150.000 bis
200.000 Menschen, die durch den Einfall der Mongolen unter Cengiz ab1221 beendet wurde. Im
Zuge des Mongolensturms wurde das Land größtenteils verwüstet. Nach 1221
wechselte es innerhalb der Mongolenstämme mehrfach den Besitzer. Nach er
Eroberung der Stadt durch Timur Lenk 1386 verlor Nahitschewan als Handels- und
Militärstützpunkt seine bis dahin bedeutende Stellung.
Cubra Mausoleum
Das Yusuf ibn Quseir Mausoleum
1162 gebaut vom Architekten Ajami ibn Abu Bakr
Im 12. Jahrhundert waren die Leute deutlich kleiner als heute
Das Noah Mausoleum
Antikes Denkmal: Eine Herde aus Steinschafen
Im 16. jh. übernahm der Stamm der Sefevi die Kontrolle über
Nahitschewan. Das Gebiet von Aserbaidschan wurde in der Folge von 20 Stämmen in
einzelne Khanate aufgeteilt. Mitte des 18.Jh. war der Führer der Kengerli Khan
von Nahitschewan, der von hier auch die Staaten Şerur, Ordubad, Mehri, Qafan
und weitere regierte.
Palast des Khan
Palast mit Panorama
Blick über die Stadt in die Berge
Nach dem ersten Krieg zwischen Russland und Persien
(1805-1813) kam Nahitschewan durch den Vertrag von Gülistan zu Persien. Im
zweiten Krieg zwischen Russland und Persien (1826-28) wurde Nahitschewan von den
Russen belagert und die Angliederung an Persien durch den Vertrag von Türkmençay
(1828) aufgehoben. Mitte des 18 Jh. kam es zu Spannungen zwischen Armenien und
Aserbaidschan, da Armenien Ansprüche auf Nahitschewan stellte. 1905 und 1917
wurde deshalb unter den beiden Ländern Krieg geführt.
Heldenfriedhof
Nach der russischen Oktoberrevolution entschieden die
Bolschewiki den Regionalstreit über das von der Türkei unterstützte Nahitschewan
mit Rücksicht auf Atatürk zugunsten Aserbaidschans.
Denkmal der Aserbaidschanisch-türkischen Freundschaft
Dies wurde in Verträgen von 1921durch die
sowjetisch-türkischen Verträge von Moskau und Kars festgeschrieben.
Zum Ende der Sowjetunion kam es in Nahitschewan zum Wiedererwachen der
nationalen Bewegung und Aufständen, die von Moskau blutig niedergeschlagen
wurden. Nahitschewan erklärte dann als erste Sowjetrepublik die Absicht aus der
UdSSR austreten zu wollen.
Nach seiner Degradierung durch Gorbatschow fand Heidar Alijew
1990 in seiner Heimat Nachitschewan Zuflucht.
Dort verschaffte er sich als neuer Vorsitzender des
Regionalparlaments und Oberhaupt der Exklave (1990-1993) eine Machtbasis für
seinen Sprung nach Aserbaidschan, wo er ein Jahrzehnt (1993-2003) als Präsident
des Landes amtierte. Seit Alijews Wechsel in die Hauptstadt Baku hielt Vasif
Talibov für ihn die Stellung: seit 1993 ist er ununterbrochen Oberhaupt
Nachitschewans in seiner Funktion als Präsident der Ali Medschlis (Parlament).
Weniger prachtvoll: Die Altstadt
Haus aus der Sowjetzeit
Hier mit Anbauten
Gruß aus Nachitschewan: Sergey Tviakov
Quelle:
http://www.azerbaijans.com/content_763_de.html
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Republik_Nachitschewan