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Die Carlsen-Begeisterung in Norwegen während des Schachweltmeisterschaftskampfes war wieder einmal unglaublich. Zwei norwegische Fernsehsender übertrugen alle Partien live, Remis für Remis. Und die Norweger ließen sich mitreißen. Wer jetzt nach den vielen voran gegangenen Carlsen-Erfolgen immer noch kein Schachfreund war, wurde es spätestens jetzt.
Ich wurde gebeten, während des WM-Matches in einem Großhandel für Malerbedarf (!) ein Schachturnier zu leiten. Tatsächlich trafen sich 20 Spieler zum Blitzturnier ein. Alle waren Kunden des Malerei-Großhandels, also Maler. Es fanden sich also 20 Maler am Ort ein, um hier ein Schachturnier spielen.
Schachfieber
Einige von ihnen hatten Schachklub-Erfahrung, andere haben zum ersten Mal in ihrem Leben eine Schachuhr angefasst. Ein Spieler verstand den Sinn dieser Uhr überhaupt nicht. Natürlich gab es bei den vielen ungeübten Spielern reichlich unerlaubte Züge, aber die allgemeine Schacheuphorie war groß.
Die ersten vier Rochaden, die ich in der ersten Runde beobachtete, waren alle falsch, wobei mir besonders eine aktive Rochade, mit Kf8 und Te8 gefiel. Zur fünften Rochade wurde ich dann als Schiedsrichter hinzu gerufen (und das war das einzige Mal im gesamten Turnier, wo dies notwendig wurde) aber diese Rochade war richtig, der Protest also unbegründet.
Es gab Essen, Preise und T-Shirts für alle. Die Partien von Carlsen und Caruana lief im Hintergrund auf einem großen Bildschirm. Es ist wirklich toll, was sich hier außerhalb der organisierten Schachwelt alles so abspielt.
Einige der Spieler wollten nach dem Turnier sofort einen Schachklubs besuchen, einer gleich einen neuen gründen.
Mehr beim Schachklub von Frederikstad...