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Die Geschichte des Schachs geht im Ort Ströbeck bis auf das Jahr 1011 zurück. Der Legende nach soll zu dieser Zeit ein Offizier im örtlichen Wehrturm gefangen gehalten worden sein. Der Mann langweilte sich und vertrieb sich die Zeit mit dem Schachspiel, das er allen Ströbeckern beibrachte, denen er während seiner Gefangenschaft begegnete. Seitdem wird das Schachspiel in Ströbeck intensiv gepflegt. Lange Zeit war Schach in der örtlichen Schule ein reguläres Schulfach, bis die Schule aufgelöst wurde. Es gibt regelmäßige Lebendschachaufführungen in Ströbeck und die über 1000-jährige Tradition wird auch mit einer wertvollen Sammlung im Schachmuseum gepflegt. Das Schachmuseum organisiert zudem Ausstellungen, kürzlich eine Schachausstellung im Städtischen Museum Halberstadt unter dem Titel "Elefanten im Schachspiel" in Halberstadt.
Die Emanuel-Lasker-Gesellschaft verlieh dem Schachdorf einen Lasker als Anerkennung für die Pflege der Schachkultur (Foto).
Nun ist letzte Woche das Haus, in dem sich das Museum befand, abgebrannt. Das Feuer entstand infolge von Dacharbeiten. Ein Funkenschlag setzte das alte Fachwerkhaus im Nu in Brand. Die Arbeiter konnten sich gerade noch vor den Flammen in Sicherheit bringen. Die schnell herbei gerufene Freiwillige Feuerwehr rückte mit 50 Feuerwehrleuten an und konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen und schließlich löschen. Noch während er Löscharbeiten machten sich die Einsatzkräfte mit aufgesetzten Atemschutzgeräten daran, die Kulturgüter aus dem brennenden Haus in Sicherheit zu bringen.
Als Folge der großen Hitze, die während des Feuers entstand, sind einige Vitrinen geborsten und einige Objekt aus Plastik geschmolzen. Glück im Unglück: Das Feuer entstand in einem der hinteren Räume, im Medienraum und nicht im Ausstellungsraum. So bleib ein großer Teil der Exponate, darunter 400 Schachspiele und auch das Archiv weitgehend unbeschädigt. Ortsbürgermeister Jens Müller beklagte allerdings unter anderem den Verlust einer Vereinsfahne aus dem 19. Jahrhundert und zweier Siegerbretter aus der gleichen Zeit, die im Medienraum untergebracht waren.
Der Gesamtschaden wird etwa auf eine halbe Million Euro geschätzt. Die Zukunft des Schachmuseums ist ungewiss, da ein neuer Aufbewahrungsort dafür gesucht werden muss.