Shogi-Großmeister zu Besuch in Deutschland

von ChessBase
30.10.2007 – Shogi ist die japanische Variante des Schachs und etwas komplizierter als die europäische Version. Die wird vor allem durch die Regel verursacht, wonach geschlagene Steine des Gegners als eigene eingesetzt werden können. Aus diesem Grund ist das Shogispiel für Computer weniger leicht zu berechnen und die besten Shogi-Programme können mit den Spitzenspielern nicht mithalten. In Japan existiert eine kleine Gruppe von Profis, die wegen der intensiven Einbettung des Spiels in die japanische Kultur hohes Ansehen genießt. Bekanntester Spieler ist Habu Yoshiharu. Mit Hiroshi Honma hat das japanische Kulturamt nun einen Shogi-Großmeister als Kulturbotschafter nach Europa geschickt. Nach einem zweitägigen Seminar, Freitag und Samstag (Anmeldungen noch möglich) in Pullach, kommt es am Sonntag zum Wettstreit mit dem Schach-Großmeister Gerald Hertneck.Mehr bei Shogi Deutschland...Mehr...

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Japanischer Kulturbotschafter in München
Hiroshi Honma möchte das japanische Schach in Europa bekannter machen.

Das japanische Schach („Shogi“) ist im Westen noch kaum bekannt. Deshalb möchte der japanische Profi-Spieler Hiroshi Honma auf Shogi als japanisches Kulturgut aufmerksam machen und dafür begeistern. Vom 2. - 4. November lädt er in Pullach bei München zu einem Einführungswochenende ein. Die Veranstaltung richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene: Ausprobieren, Üben und Vertiefen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Veranstaltungsteile können auch einzeln besucht werden.

Während in Deutschland Shogi nur wenigen Eingeweihten bekannt ist, hat es in Japan fast den gleichen Status wie bei uns Fußball! Shogi ist das wahrscheinlich „japanischste“ Spiel überhaupt. Von allen historischen Entwicklungen aus der Urform des Schachs ist Shogi die einzige, bei der Figuren wieder eingesetzt werden können. Dadurch entwickelt das Spiel einen Spannungsbogen, der in einem messerscharfen Angriffswettlauf gipfelt, um den gegnerischen König in die Fänge zu bekommen.

In Deutschland gibt es eine kleine Gruppe enthusiastischer Verehrer dieser asiatischen Denk-Sportart. Die deutschen Shogi-Spieler treffen sich in ein paar Städten zu regelmäßigen Spieleabenden (z. B. München oder Ludwigshafen) oder virtuell im Internet (kurnik.org).

Das japanische Kulturamt schickt jedes Jahr Kulturbotschafter ins Ausland. Sie sollen die Kenntnis der japanischen Kultur vertiefen und zum Kulturaustausch beitragen. Erstmalig wurde dieses Jahr ein Profi-Spieler des japanischen Schachs nach Europa geschickt. Der Shogi-Großmeister Honma besucht von seinem pariser „Basislager“ aus verschiedene europäische Länder, um „für die faszinierenden Aspekte des Shogispiels zu begeistern“.

Vom 2.- 4. November unterrichtet er in unterschiedlichen Veranstaltungen bei einem Shogi-Wochenende in der Jugendherberge Burg Schwaneck in Pullach. Zu den Veranstaltungen zählen z. B. allgemeine Einführungen und Regelerklärungen, eine Fragestunde, ein Vorgabe-Turnier und Vorgabepartien gegen Meister Honma. Alle Unterrichtseinheiten sind so ausgelegt, dass sie für Anfänger ohne Vorkenntnisse geeignet sind.

Am Sonntag (4. 11.) wird es zu einem historischen Shogi-Ereignis kommen: Der Schach-Großmeister Gerald Hertneck wird gegen den Shogi-Großmeister Toshiaki Kubo ein Partie über das Internet spielen. Die Partie wird an einer Leinwand übertragen und von Herrn Honma kommentiert. Während es ein Zusammentreffen zweier Großmeister aus der westlichen und östlichen Welt auf dem Schachbrett in der jüngeren Vergangenheit bereits ein paar mal gegeben hat, ist diese Paarung im Shogi ein absolutes Novum.

Die deutsche Shogi-Vereinigung erhofft sich durch diese Veranstaltungen ein paar neue Freunde für diese faszinierende Spiel zu gewinnen. Wer mehr über Shogi in seiner Region erfahren möchte, kann sich per E-Mail an den Verein wenden (info@shogideutschland.de) oder erst mal auf den Internetseiten informieren: www.shogideutschland.de


 

 


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