Japanischer Kulturbotschafter in München
Hiroshi Honma möchte das japanische Schach in Europa bekannter machen.
Das japanische Schach („Shogi“) ist im Westen noch kaum bekannt. Deshalb
möchte der japanische Profi-Spieler Hiroshi Honma auf Shogi als japanisches
Kulturgut aufmerksam machen und dafür begeistern. Vom 2. - 4. November lädt
er in Pullach bei München zu einem Einführungswochenende ein. Die
Veranstaltung richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene: Ausprobieren,
Üben und Vertiefen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle
Veranstaltungsteile können auch einzeln besucht werden.
Während in Deutschland Shogi nur wenigen Eingeweihten bekannt ist, hat es in
Japan fast den gleichen Status wie bei uns Fußball! Shogi ist das
wahrscheinlich „japanischste“ Spiel überhaupt. Von allen historischen
Entwicklungen aus der Urform des Schachs ist Shogi die einzige, bei der
Figuren wieder eingesetzt werden können. Dadurch entwickelt das Spiel einen
Spannungsbogen, der in einem messerscharfen Angriffswettlauf gipfelt, um den
gegnerischen König in die Fänge zu bekommen.
In Deutschland gibt es eine kleine Gruppe enthusiastischer Verehrer dieser
asiatischen Denk-Sportart. Die deutschen Shogi-Spieler treffen sich in ein
paar Städten zu regelmäßigen Spieleabenden (z. B. München oder Ludwigshafen)
oder virtuell im Internet (kurnik.org).
Das japanische Kulturamt schickt jedes Jahr Kulturbotschafter ins Ausland.
Sie sollen die Kenntnis der japanischen Kultur vertiefen und zum
Kulturaustausch beitragen. Erstmalig wurde dieses Jahr ein Profi-Spieler des
japanischen Schachs nach Europa geschickt. Der Shogi-Großmeister Honma
besucht von seinem pariser „Basislager“ aus verschiedene europäische Länder,
um „für die faszinierenden Aspekte des Shogispiels zu begeistern“.
Vom 2.- 4. November unterrichtet er in unterschiedlichen Veranstaltungen bei
einem Shogi-Wochenende in der Jugendherberge Burg Schwaneck in Pullach. Zu
den Veranstaltungen zählen z. B. allgemeine Einführungen und
Regelerklärungen, eine Fragestunde, ein Vorgabe-Turnier und Vorgabepartien
gegen Meister Honma. Alle Unterrichtseinheiten sind so ausgelegt, dass sie
für Anfänger ohne Vorkenntnisse geeignet sind.
Am Sonntag (4. 11.) wird es zu einem historischen Shogi-Ereignis kommen: Der
Schach-Großmeister Gerald Hertneck wird gegen den Shogi-Großmeister Toshiaki
Kubo ein Partie über das Internet spielen. Die Partie wird an einer Leinwand
übertragen und von Herrn Honma kommentiert. Während es ein Zusammentreffen
zweier Großmeister aus der westlichen und östlichen Welt auf dem Schachbrett
in der jüngeren Vergangenheit bereits ein paar mal gegeben hat, ist diese
Paarung im Shogi ein absolutes Novum.
Die deutsche Shogi-Vereinigung erhofft sich durch diese Veranstaltungen ein
paar neue Freunde für diese faszinierende Spiel zu gewinnen. Wer mehr über
Shogi in seiner Region erfahren möchte, kann sich per E-Mail an den Verein
wenden (info@shogideutschland.de)
oder erst mal auf den Internetseiten informieren:
www.shogideutschland.de