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Pressemitteilung des Bayrischen Schachbundes
An der tschechisch-bayerischen Grenze zog Europas größtes Porzellanmuseum in den vergangenen sieben Monaten alle Register, um die Vielfältigkeit von Porzellan und Schach seinem Publikum nahezubringen. Direktorin Anna Dziwetzki zeigte sich während der Finissage am 13. Oktober zufrieden: Die Ausstellung und die vielen Rahmenveranstaltungen hätten qualitativ überzeugt, und es konnten zudem zahlreiche neue Zielgruppen durch die Zusammenarbeit mit den Schachverbänden erschlossen werden. Gleich zu Beginn schaffte es die Ausstellung, einen Rekord zu brechen: Mehr als 200 prominente Gäste um den GM Helmut Pfleger und die DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach kamen im März zur Eröffnungsfeier. Der bis dahin größte Andrang bei einer Vernissage des Museums erzwang sogar die Einrichtung eines Public Viewings in einem Kinosaal. Die Weichen für die nächsten Monate waren also gestellt, und es sollten noch beeindruckendere Ereignisse folgen.
Großmeister Helmut Pfleger machte seine Aufwartung und berichtete fortwährend über die Ausstellung in der WELT und im ZEIT Magazin.
Die Schachverbände führten eifrig Veranstaltungen im Porzellanikon durch, auch weil die Stärkung des ländlichen Raumes von entscheidender Bedeutung ist. So berichtete GM Michael Bezold aus seine Jugendzeit mit Weltmeister Bobby Fischer in der Pulvermühle, Nationalspielerin Jana Schneider hielt für den BSB einen Einführungskurs und die ostoberfränkischen Vereine kürten ihren neuen Mannschaftsmeister im Blitzschach.
Weiterhin besichtigten Schulgruppen aus Waldsassen und Hof im Rahmen ihrer Wandertage das Museum. Zusammen mit der Gästeführerin Christine Roth tauchten sie in die Welt des Porzellans ein. Sie schufen Schachfiguren aus lufttrocknender Modellierungsmasse aus Ton und ein Schachbrett für den Klassenalltag. Zudem kamen mehrere Schachvereine vorbei. In Erinnerung blieben insbesondere die Schachfreunde Fichtelgebirge, die mit ihrer zwanzigköpfigen Eltern- und Kindergruppe eine Rallye durch den gesamten Komplex organisierten. Auch international fand die Ausstellung großen Anklang: Aus dem benachbarten tschechischen Ausland pilgerten viele Schachenthusiasten nach Hohenberg. Die weiteste Anreise hatte wohl eine chinesische Delegation, die im Rahmen eines Austausches mit der Universität Bayreuth die Ausstellung aufsuchte.
Hauptleihgeber Dr. Thomas Thomsen, langjähriger Präsident von Chess Collectors International, zeigte sich hochzufrieden und pries die Hauptkuratorin Petra Werner sowie das Museum in den höchsten Tönen. Besonders begeisterten ihn die Leidenschaft, mit der sich die Verantwortlichen der Ausstellungsgestaltung gewidmet hatten. Die deutsche Abteilung des internationalen Sammlerkollektivs führte im Porzellanikon heuer sogar ihr Jahrestreffen durch. Welch hohe qualitative Bedeutung es somit der Ausstellung beimisst, wird daran deutlich, wenn man die üblichen Veranstaltungsorte betrachtet. Normalerweise sind nur die exklusivsten Adressen der Welt gut genug: die Eremitage in St. Petersburg, das Kunsthistorische Museum in Wien oder das Bayerische Nationalmuseum in München.
Das Museum schaffte es, mit vielen tollen Veranstaltungen sich immer wieder selbst zu übertreffen. Ein Familienfest in Schwarz und Weiß kündigte das Porzellanikon für den 13. August an, und die Besucher wurden nicht enttäuscht. Die Dekoration der Tische sowie des gesamten Gartens war vollkommen auf Schach abgestimmt, und der Dresscode „alle in Schwarz und Weiß“ führte dazu, dass sich zahlreiche Besucher kostümiert hatten; die besten Kleider wurden sogar prämiert. Für die Kleinen gab es Ponyreiten, Kinderschminken mit Schachfiguren, Fingernägel-Lackierung und die Möglichkeit, Schachtürme zu bauen. Die Großen vergnügten sich bei Livemusik, Sonderführungen und sogar „Trinkschach“. Etwas Vergleichbares in Deutschland hat der Verfasser bisher noch nicht wahrgenommen. Steffans-Schachseiten lieferten in bewährter Weise wieder gestochen scharfe Eindrücke.
Museumsdirektorin Anna Dziwetzki und ihr Team haben alles abgestimmt auf ,,Schwarz und Weiß”.
Wer es noch exklusiver haben wollte, kam ebenfalls auf seine Kosten.
Monate im Voraus war das „Golden Dinner“ ausgebucht. Auf edlen Tellern von Rosenthal wurde ein Vier-Gänge-Menü serviert. Auch hier fand eine Abstimmung des gesamten Ambientes wieder auf unsere Farben „Schwarz und Weiß“ statt.
Von Anfang an stieß die Ausstellung auf breite Resonanz in der Presse. Die großen Leitmedien wie WELT, ZEIT und der Bayerische Rundfunk veröffentlichten mehrere Beiträge. Besonders bemerkenswert war, dass auch die vielen kleinen Rahmenveranstaltungen Anklang in den lokalen und regionalen Zeitungen sowie in den Fernseh- und Radiosendungen fanden und zahlreiches Publikum nach Hohenberg lockten. Wer zudem etwas tiefer in die Materie eintauchen möchte, wird im kulturellen Schachmagazin KARL, auf ChessBase oder in Porzellanfachmagazinen fündig.
Etwas Vergleichbares, das über mehrere Monate hinweg Kultur, Kunst und Schach so anschaulich und begeisternd präsentierte, wird es im deutschen Schach in den nächsten Jahren wohl so schnell nicht mehr geben. Besonders erfreulich ist, dass sämtliche Generationen in den Bann der Porzellanausstellung gezogen wurden. Je länger die Ausstellung dauerte, desto jünger wurde das Publikum: Zum Abschluss nahmen viele Familien mit Kindern an der Finissage teil. Für uns, den Oberfränkischen und Bayerischen Schachbund, war diese Veranstaltung eine großartige Möglichkeit, uns zu präsentieren und gezielt für unsere Vereine in der Region zu werben.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei dem Team des Porzellanikons mit Hauptkuratorin Petra Werner und Museumsleiterin Anna Dziwetzki an der Spitze für ihr außerordentliches Engagement. Wir bedanken uns ebenso bei dem Hauptleihgeber Dr. Thomas Thomsen von Chess Collectors International, bei dem Unternehmer und Schachfreund Toralf Kirschnek, beim oberfränkischen Öffentlichkeitsreferenten Jan Fischer sowie bei allen beteiligten Vereinen und ehrenamtlichen Helfern!