Master Class Band 8: Magnus Carlsen
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Beim Sinquefield Cup 2018 treffen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana das letzte Mal vor ihrem WM-Kampf im November aufeinander und so geht es in St. Louis nicht nur um Geld und Elo-Punkte, sondern auch um Prestige und eine psychologisch günstige Ausgangslage für den WM-Kampf. Und um die Stellung in der Weltrangliste. Auf der Live-Elo-Liste liegt Carlsen nur noch 7 Punkte vor Caruana, so gefährdet war Carlsens Stellung als Nummer eins der Welt seit Jahren nicht.
In Runde 7 stand Carlsen gegen Caruana auf Gewinn, aber ließ ihn ins Remis entschlüpfen, in Runde 8 wollte der Weltmeister mit Schwarz gegen Shakhriyar Mamedyarov gewinnen, aber hatte in einem Endspiel Springer gegen Läufer bestenfalls symbolische Gewinnchancen.
Shkahriyar Mamedyarov | Foto: Saint Louis Chess Club/ Lennart Ootes
Caruana und Anand spielten eine interessante strategische Partie, in der Caruana lange Zeit etwas besser stand, aber Anand verteidigte sich präzise und Caruana fand keine Möglichkeit, seinen Vorteil in etwas Greifbares zu verwandeln.
Fabiano Caruana bleibt Tabellenführer | Foto: Saint Louis Chess Club/ Lennart Ootes
Alexander Grischuk kam leicht verspätet zur Runde, aber sorgte dann für Erstaunen: er spielte 1.f4, ein Zug, der auf Weltklasseniveau in Partien mit kurzer Bedenkzeit selten, aber mit klassischer fast nie zu sehen ist. Doch die ungewöhnliche Eröffnung führte zu einer interessanten Stellung, die beide Seiten scharf und energisch behandelten. Durch ein taktisches Versehen verlor Grischuk dann am Anfang mutig vorgerückten f-Bauern, aber hatte danach genügend Gegenspiel, um die Partie noch zu retten. Nach 36 Zügen endete die Partie mit Remis durch Zugwiederholung.
Alexander Grischuk | Foto: Saint Louis Chess Club/ Lennart Ootes
Maxime Vachier-Lagrave und Levon Aronian diskutierten einmal mehr die Vor- und Nachteile der Berliner Verteidigung. Diese Variante gilt als sehr remisträchtig und so war es auch in dieser Partie: gerade als Aronian sich Hoffnungen auf Vorteil machte, konterte Vachier-Lagrave mit dem starken Zug 25.e6!, nach dem die Stellung schnell zum Remis verflachte.
Für Hikaru Nakamura und Sergey Karjakin läuft in St. Louis bislang nicht viel zusammen. Sie liegen auf dem letzten und vorletzten Platz und haben beide noch keine Partie gewonnen. Doch Nakamura schien das gegen Karjakin ändern zu wollen. Er spielte von Beginn an scharf und energisch, aber Karjakin konterte alle diese Bemühungen und nach einem taktischen Geplänkel im Mittelspiel stand nach 28 Zügen ein vollkommen ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett.
Sergey Karjakin | Foto: Saint Louis Chess Club/ Lennart Ootes
An der Tabelle hat sich nach den fünf Remis natürlich nichts verändert. Caruana führt vor der neunten und letzten Runde mit einem halben Punkt Vorsprung vor Carlsen, Grischuk, Mamedyarov und Aronian. Bei Punktgleichheit kommt es in St. Louis zu einem Stichkampf. Die letzte Runde beginnt am Montag, den 27. August um 20 Uhr MESZ, eventuelle Stichkämpfe werden am Dienstag, den 28. August gespielt.