Spieler nicht glücklich mit Rapid- und Blitz-WM in New York

von André Schulz
28.08.2024 – Die FIDE freute sich mit einer Pressemeldung über die Vergabe der diesjährigen Schnellschach- und Blitzweltmeisterschaft nach New York. Die Spieler sind über diese Entscheidung nicht glücklich. Unterkünfte und Hotels in New York sind sehr teuer - besonders zum Jahresende.

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Das FIDE-Präsidium hat die diesjährige Schnellschach- und Blitzweltmeisterschaft nach New York vergeben. Erstmals findet dieses sehr spektakuläre Turnier in Nordamerika statt und soll zudem mit einem Austragungsort an der Wall Street im Herzen der internationalen Finanzwelt stattfinden. Die FIDE-Führung feierte diese Entscheidung und will im Jahr ihres 100sten Geburtstages - sie wurde 1924 am Rande der Olympischen Spiele in Paris gegründet - damit auch an ein anderes großes Schachereignis vor 100 Jahren erinnern. 1924 wurde in New York ein legendäres Schachturnier mit den zu jener Zeit weltbesten Spielern ausgetragen, und vom ältesten Teilnehmer, Emanuel Lasker, auf beeindruckende Weise gewonnen.

Die Idee, die Schachwelt mit der Finanzwelt zu verbinden, stößt jedoch bei einer Reihe von Spielern auf nur geringe Gegenliebe, da Ihnen die Verbindung zur Finanzwelt sehr teuer kommen wird. Tatsächlich sind die Preise für Hotels und Unterkünfte in Manhattan extrem teuer. Normalerweise sind die Schnellschach- und Blitzweltmeisterschaften für alle Spieler mit einer Elozahl von 2550 in einer der ausgewerteten Kategorien (klassisch, Rapid, Blitz) offen. Für die Frauenturnier liegt die Zugangsschwelle bei 2250 Elo. Sehr viele Spieler haben also die Möglichkeit teilzunehmen. Sie müssen aber die Anreise und die Kosten für die Unterkunft selber tragen, wenn sie nicht zu den wenigen ausgewählten Spielern gehören, die von ihren Verbänden unterstützt werden. Bisher hat die FIDE die Schnellschach-Weltmeisterschaft an drei Tagen ausgespielt, die Blitz-Weltmeisterschaft an zwei Tagen, ohne Ruhetag. Nun wurde zwischen den beiden Weltmeisterschaften noch ein Ruhetag eingeführt, was die Anzahl der notwendigen Übernachtungen um einen Tag erhöht.

Wer in der Nähe des Austragungsortes übernachten möchte, hat eine große Auswahl an Hotels und Unterkünften - die Preise dafür beginnen bei ca. 350 Euro pro Nacht. Für sechs Übernachtungen sind also über 2100 Euro zu bezahlen. Hinzu kommen die Flüge für die An- und Abreise (ab 635 Euro ab Berlin-Brandenburg, Ende Dezember). Zu Weihnachten und Silvester wird der Ansturm auf Flüge und Unterkünfte nach und in New York groß sein, so dass man rasch reservieren muss, um tatsächlich einen Flug und eine Unterkunft zu bekommen. In jedem Fall, außer man gehört am Ende zu den Spielern, die die oberen Preisränge erreicht, zahlt man für das Erlebnis, als Spieler dabei gewesen zu sein, drauf.

Das Turnier endet am 31.12, als zu Silvester etwa um 18 Uhr - Ortszeit New York. In Mitteleuropa ist es dann exakt Mitternacht - das neue Jahr beginnt.

FIDE-Webseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.