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von ChessBase
16.11.2007 – Der englische Großmeister Daniel King ist ein regelrechter Tausendsassa in Sachen Schach. Beliebter Moderator und Entertainer, erfolgreicher Buchautor und Kolumnist, und natürlich noch immer einer der besten Spieler von der Insel. Seine „Powerplay“-Reihe ist ein einzigartiger Streifzug durch die Welt des Angriffsschachs und der Schachstrategie. Auf seiner neuen, fünften Powerplay-DVD erörtert Daniel King starke und schwache Bauernstrukturen, wie man Schwächen schafft, eine Bauernstruktur einengt und vieles mehr. Als Anschauungsmaterial dienen Klassiker wie Lasker-Capablanca (1921), aber King schlägt auch die Brücke zu aktuellen Weltklassepartien und gibt dem Zuschauer gleich zu Beginn eine Reihe kniffliger Teststellungen an die Hand, für deren Lösung der Kurs die Grundlagen bereitet. Genau das richtige für alle Schachfreunde, die ihr Positionsverständnis verbessern wollen, findet auch Rezensent FM Krallmann. Daniel King: "Powerplay 5: Bauern" im Shop kaufen...Zur Rezension mit Videobeispiel...

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Daniel King: Powerplay 5: Bauern

Rezension von FM Matthias Krallmann

Der englische Großmeister Daniel King erläutert auf seiner neuesten DVD die Vor- und Nachteile der wichtigsten Bauernstrukturen. Zu diesem Zweck analysiert er vor allen Dingen klassische Partien. Die zwölfte Weltmeisterschaftspartie zwischen Lasker und Capablanca 1921 nutzt er um die Nachteile des d4-Isolanis zu erklären. Anhand des Sieges von Capablanca gegen Golombek in Margate 1939 führt er einen typischen Minoritätsangriff vor.

 

Der Nachteil, den ein Doppelbauer darstellt, wird mittels einer weiteren Partie des großen Kubaners, nämlich seines Erfolges gegen Janowski in New York 1913 deutlich gemacht.Wie man eine Bauernmehrheit im Zentrum verwertet, zeigt er anhand der Partie Sämisch gegen Aljechin (Dresden 1926). Die Bauernmehrheit am Damenflügel ist das Leitmotiv der Partie Marshall-Capablanca. Daniel King ist jedoch ein Fan der Königsflügel-Mehrheit. Bei der häufig anzutreffenden Konstellation von vier Bauern am Königsflügel und zwei Bauern am Damenflügel gegen die gleichmäßige Verteilung von drei und drei Bauern, nimmt er regelmäßig Partei für die Vier-plus-zwei-Seite ein. Dabei führt er mehrere Partien vor, in denen der stärkere Spieler die ungleich verteilte Bauernkonstellation entlang der offenen d-Linie besitzt.

Wenn der stärkere Spieler gewinnt, wird suggeriert, dass die Königsflügelmehrheit per se besser ist. Um eine größere Objektivität zu erzielen, hätte man hier weitere klassische Partien aufnehmen können, in denen die Damenflügelmehrheit sich durchsetzt (z.B. Symslow – Szabó (Hastings 1954/55).

Klicken Sie hier und schauen Sie sich einen Ausschnitt zu Pfleger - Karpov (1976) an...

King bleibt jedoch nicht bei der Analyse der klassischen Partien stehen. Er sucht nach Parallelen und Weiterentwicklungen in modernen Partien. Besonders interessant sind Andersson-Hübner (Johannisburg 1981) und Kramnik-Leko aus ihrem Schnellschachmatch in Ungarn 2007.

Die DVD wird vervollständigt durch zahlreiche Aufgaben zum Selbststudium.

Fazit. Eine gelungene Trainings-DVD für Spieler, die ihr Positionsverständnis verbessern wollen. Schachlich hat alles, was Daniel King erzählt, Hand und Fuß. Sprachlich ist es allerdings manchmal gewöhnungsbedürftig. King spricht sicherlich besser Deutsch als die meisten Deutschen Englisch, aber es überrascht schon, dass er nicht einmal das deutsche Wort „remis“ zu kennen scheint und dafür regelmäßig das holländische „remise“ verwendet. Gewisse Formulierungen haben allerdings auch unbestritten Unterhaltungswert, wie z.B. „Ich kann das streng empfehlen.“ „Dworetski hat eine Schwäche geschafft.“ „Es gibt nicht viel los.“  “Lass mich Ihnen überzeugen” 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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