
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
Eine Art Flohzirkus
Von André Schulz
Falls man sich Schach (fälschlicherweise) als
etwas denkt, was von Menschen in Elfenbeintürmen gespielt wird, so sind die
Schachwochen des Hamburger Schachklubs ganz bestimmt das Gegenteil.
Elfenbeintürme kommen dort zwar auch vor, allerdings nur in den
Ausstellungsstücken der Sammlung von Roland Mallock. Ansonsten ist die Aktion
des Hamburger Bundesliga-Vereins ja das Gegenteil: die Schachfreunde gehen auf
die Straße und präsentieren ihren Sport. Straße? Na ja nicht ganz, denn
Gastgeber sind Hamburger Einkaufszentren der ECE, die frühzeitig auf die Idee
gekommen sind, überdachte Einkaufsmöglichkeiten zu bieten. Hamburg wird ja
bekanntlich nachgesagt, dass es dort viel regnen soll (Was von den Einheimischen
aber vehement bestritten wird). Richtig ist aber, dass die Denksportler sich mit
ihrem Sportgeräten, also Spielplane, Figuren und vielleicht noch eine Uhr, unter
das Volk mischen und zum Mitmachen einladen.
Es ist diskutabel, ob intensives und ausschließliches Schachspiel der Gesundheit
förderlich ist, besonders wenn man um sich herum einfach alles vergisst ("Was?
Willy Brand ist nicht mehr Kanzler?"), doch unbestritten ist, dass
gelegentliches Schachspiel positive Auswirkungen hat, besonders für Kindern.
Beim Schach lernen Kinder still sitzen, sich auf eine bestimmte Sache
konzentrieren, Ziele verfolgen und noch ein paar Dinge mehr. Deshalb ist es
Christian Zickelbein und seinem Hamburger Schachklub schon immer ein Anliegen
gewesen, Schach für Kinder zu bewerben.
Klack!
Neben vielen tollen Veranstaltungspunkten, vor
allem Simultan-Veranstaltungen mit richtigen Großmeistern des Hamburger
Schachklubs, ist der Team-Cup einer der Höhepunkte der Schachwoche des HSK.
Genauer gesagt, der Thalia-Team-Cup, der eng mit dem Namen des großen Hamburger
Buchhauses verbunden ist.
Der Thalia Team-Cup ist ein Mannschaftsschachturnier für Kinder bis 11 Jahren.
Die Mannschaften sind nicht besonders groß, jeweils zwei Spieler pro "Team",
aber auch das fördert schon den viel beschworenen Teamgeist. Um diesen noch zu
betonen geben sich die Kinder fantasiereiche Mannschaftsnamen.
Wer würde z.B. gerne gegen die "Sharks" spielen wollen. Zum Fürchten oder?
Lieber gleich aufgeben! Das Gleiche bei den "Schwarz-Weißen Haien". Oder die
"Königskiller". Klingt nach Shakespeare. Gut, wenn man kein König ist. Die
"Schachadler" sehen alles, hier hat man kaum eine Chance. "Black and White"
klingt nach Whiskey, aber auch die Schachbezüge sind offensichtlich. "Schachmatt
in Schachstadt" ist poetisch, "Hasen" ist pures Understatement, wie man auf den
Brettern sehen konnte. Gemeint ist hier sicher auch die berühmte Grundschule Am
Hasenberg. Die Züge waren jedenfalls alles andere als niedlich.
Bei "Killerfröschen" weiß man gleich, wo es lang geht. Könnte auch ein Horror
B-Movie von Jack Arnold sein. Die "Schachpanther" spielen geschmeidiges und ein
pfeilschnelles Schach, das ist klar. Ebenso die "Geparden". Und bei den
"Schachmeistern" spricht der Name für sich. Die "Schachboys" sind vermutlich
sehr charmant, wenn sie ihre Gegner Matt setzten, während man bei den
Schachchaoten denkt, das man vielleicht eine Chance hat. Wahrscheinlich hat man
aber keine. Mit den Schachpiraten ist auch nicht gut Kirschen essen, die lassen
dich bestimmt über die Planke gehen. Und die Schachdrachen rösten deinen König.
Die Matadore nehmen den Stier, hier vielleicht deinen Springer, bei den Hörnern.
Die Schacheulen sehen auch nachts einfach alles und schließlich gibt es noch die
sprichwörtlichen "Chess Queens"; wie man weiß, sind die Königinnen im Schach am
stärksten. "Die weißen Freaks" wissen bestens Bescheid und "Die wilden Kerle"
können wahrscheinlich auch sehr gut Fußball spielen.
Auch dieses Jahr war das Turnier mit zwanzig Mannschaften wieder komplett ausgebucht. Zwanzig Mannschaften sind vierzig Kinder, die hier mit Begeisterung und Eifer zur Sache gehen. Wie, nein, wer schafft es, so einer Meute die Regeln zu vermitteln und das Turnier ordnungsgemäß über die Bühne zu bringen. Christian Zickelbein ist gleichzeitig Conferencier, Zirkusdirektor und Dompteur dieser Veranstaltung, bei der die Eltern am Rand ebenso eifrig mitfiebern und gegen die ein Flohzirkus wahrscheinlich eine leichte Übung ist. Der größte "Fehler" von Christian Zickelbein ist jedes Jahr, dass er es einfach zu gut macht. Die Kinder haben ihren Spaß, die Eltern ebenso wie die Zuschauer und der Gastgeber freut sich über den großen Zuspruch. Und im nächsten Jahr wollen wieder noch mehr teilnehmen.
Auch diesmal gab es keine Probleme und am Ende nur strahlende Gesichter, wenn die Beteiligten ihre Preise einsammeln, und Preise gibt es für jeden, denn alle haben ja gewonnen, wenn Sie nach drei Stunden dieses aufregende Turnier zu Ende gebracht haben.
Thalia-Team-Cup im AEZ: Endstand
Mannschafts-Rangliste: Stand nach der 7. Runde | ||||||||||||
Selektion: alle Mannschaften | ||||||||||||
Rang | MNr | Mannschaft | TWZ | At | S | R | V | Man.Pkt. | Brt.Pkt | Buchh | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Brett | TlnKen | Teilnehmer | TWZ | At | S | R | V | Punkte | ||||
1. | 4. | Königskiller | 4 | 3 | 0 | 11-3 | 10.0 | 59.0 | ||||
1. | Jacob Carstensen | 3 | 2 | 2 | 4.0-3.0 | |||||||
2. | Arved Bruns | 6 | 0 | 1 | 6.0-1.0 | |||||||
2. | 16. | Black & White | 4 | 2 | 1 | 10-4 | 10.5 | 50.0 | ||||
1. | Beini Ma | 6 | 1 | 0 | 6.5-0.5 | |||||||
2. | Saskia Saak | 4 | 0 | 3 | 4.0-3.0 | |||||||
3. | 2. | Schachadler | 3 | 4 | 0 | 10-4 | 10.0 | 60.0 | ||||
1. | Felix Wonschik | 5 | 0 | 2 | 5.0-2.0 | |||||||
2. | Tobias Müller | 5 | 0 | 2 | 5.0-2.0 | |||||||
4. | 19. | Hasen | 4 | 2 | 1 | 10-4 | 10.0 | 56.0 | ||||
1. | Annica Garny | 5 | 1 | 1 | 5.5-1.5 | |||||||
2. | Jan Wahlers | 4 | 1 | 2 | 4.5-2.5 | |||||||
5. | 8. | Schachmatt in Sch | 3 | 2 | 2 | 8-6 | 8.5 | 50.0 | ||||
1. | Julius Abicht | 5 | 1 | 1 | 5.5-1.5 | |||||||
2. | Timo Promann | 3 | 0 | 4 | 3.0-4.0 | |||||||
6. | 7. | Killerfrösche | 2 | 4 | 1 | 8-6 | 8.0 | 60.0 | ||||
1. | Julius Schulz | 2 | 0 | 5 | 2.0-5.0 | |||||||
2. | Lennart Bengtson | 6 | 0 | 1 | 6.0-1.0 | |||||||
7. | 20. | Schachpanther | 3 | 2 | 2 | 8-6 | 7.5 | 61.0 | ||||
1. | Felix Alebrandt | 3 | 1 | 3 | 3.5-3.5 | |||||||
2. | Johannes Rohwer | 4 | 0 | 3 | 4.0-3.0 | |||||||
8. | 13. | Schachmeister | 3 | 2 | 2 | 8-6 | 7.5 | 47.0 | ||||
1. | Dennis Urbansky | 5 | 0 | 2 | 5.0-2.0 | |||||||
2. | Torben A. Segelke | 2 | 1 | 4 | 2.5-4.5 | |||||||
9. | 11. | Sharks | 2 | 3 | 2 | 7-7 | 7.0 | 49.0 | ||||
1. | Leonard Püttjer | 3 | 1 | 2 | 4.5-1.5 | |||||||
2. | Ino Ernst | 2 | 1 | 3 | 2.5-3.5 | |||||||
10. | 15. | Schachboys | 3 | 1 | 3 | 7-7 | 7.0 | 44.0 | ||||
1. | Michael Elbracht | 3 | 2 | 2 | 4.0-3.0 | |||||||
2. | Christian Elbrach | 3 | 0 | 4 | 3.0-4.0 | |||||||
11. | 12. | Schachchaoten | 1 | 5 | 1 | 7-7 | 6.5 | 44.0 | ||||
1. | Christopher Kühne | 5 | 0 | 2 | 5.0-2.0 | |||||||
2. | Nils Persson | 1 | 1 | 5 | 1.5-5.5 | |||||||
12. | 3. | Schachpiraten | 2 | 2 | 3 | 6-8 | 6.5 | 55.0 | ||||
1. | Dominique Faden | 2 | 0 | 5 | 2.0-5.0 | |||||||
2. | Maximilian Faden | 4 | 1 | 2 | 4.5-2.5 | |||||||
13. | 10. | Schachdrachen | 1 | 4 | 2 | 6-8 | 6.5 | 44.0 | ||||
1. | Nina Schlegel | 1 | 0 | 6 | 1.0-6.0 | |||||||
2. | Clara Mannhardt | 5 | 1 | 1 | 5.5-1.5 | |||||||
14. | 18. | Chess Queens | 2 | 2 | 3 | 6-8 | 6.0 | 41.0 | ||||
1. | Samira Saak | 3 | 0 | 4 | 3.0-4.0 | |||||||
2. | Selena Goedeke To | 3 | 0 | 4 | 3.0-4.0 | |||||||
15. | 17. | Schwarzweisse Hai | 1 | 4 | 2 | 6-8 | 6.0 | 39.0 | ||||
1. | Niels Oestmann | 4 | 0 | 3 | 4.0-3.0 | |||||||
2. | Hannes Grafelmann | 2 | 0 | 5 | 2.0-5.0 | |||||||
16. | 9. | Mattadore | 1 | 3 | 3 | 5-9 | 5.5 | 41.0 | ||||
1. | Torben Heinsohn | 4 | 1 | 2 | 4.5-2.5 | |||||||
2. | Marcel Wiegand | 1 | 0 | 6 | 1.0-6.0 | |||||||
17. | 14. | Die Schacheulen | 2 | 1 | 4 | 5-9 | 5.0 | 51.0 | ||||
1. | Sven Wahlers | 3 | 0 | 4 | 3.0-4.0 | |||||||
2. | Philipp Spahn | 1 | 2 | 4 | 2.0-5.0 | |||||||
18. | 1. | Geparden | 0 | 5 | 2 | 5-9 | 5.0 | 44.0 | ||||
1. | Nils Feundl | 2 | 0 | 4 | 2.0-4.0 | |||||||
2. | Nico Kirschnereit | 2 | 0 | 4 | 3.0-3.0 | |||||||
19. | 5. | Die weißen Freaks | 0 | 5 | 2 | 5-9 | 5.0 | 40.0 | ||||
1. | Ben Möller | 0 | 0 | 7 | 0.0-7.0 | |||||||
2. | Daniel Meyer | 5 | 0 | 2 | 5.0-2.0 | |||||||
20. | 6. | Die wilden Kerle | 0 | 2 | 5 | 2-12 | 2.0 | 45.0 | ||||
1. | Henry Schoeller | 1 | 0 | 6 | 1.0-6.0 | |||||||
2. | Leon Merse | 1 | 0 | 6 | 1.0-6.0 |
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