Mainz wie es spielte und trank
Von Dagobert Kohlmeyer
Pressekonferenz mit Hans-Walter Schmitt, Levon Aronian und
Harry Schaak
Vishy Anand aus Indien hat zum zehnten Mal das
Schnellschachturnier Chess Classic in Mainz gewonnen - eine beispiellose
Serie! Im Finale am späten Sonntagabend bezwang der 37-jährige Großmeister in
seinem Revier den Wahlberliner Levon Aronian (Armenien) mit 2,5:1,5. Nach drei
Remispartien entschied Anand das vierte Spiel mit den schwarzen Steinen für
sich. Er bewies damit, dass er nach wie vor der beste Spieler der Welt in
dieser Disziplin ist und immer noch zurück beißen kann.
Levon Aronian, Sieger im Chess960
Levon Aronian hatte den Inder hingegen drei Tage zuvor in Mainz
im Chess960, wo die Stellung der Figuren vor der Partie ausgelost wird,
bezwungen.
Anand und Aronian im Zweikampf
Achtung, Tiger!
Rustam Kasimdzhanov
In dieser vom Amerikaner Bobby Fischer erfundenen Schachart ist
der Armenier seit 2006 weltbester Spieler. Anand und Aronian treffen ab 12.
September bei der Schach-WM in Mexiko wieder aufeinander. Dort spielen acht
Supergroßmeister, unter ihnen auch Titelverteidiger Wladimir Kramnik
(Russland).
Familie Aronian
In beiden Open in der Mainzer Rheingoldhalle spielten insgesamt
mehr als 1000 Teilnehmer und sorgten damit für einen neuen Rekord. Das offene
Chess960-Turnier gewann Viorel Bologan (Moldawien) mit 9,5 Punkten aus elf
Partien, der in der letzten Runde den ELO-Favoriten Wassili Iwantschuk
(Ukraine) besiegte. Im Schnellschach Open triumphierte David Navara
(Tschechische Republik).
WM-Teilnehmer Alexander Grischuk
Gata Kamsky
Krishnan Sasikiran
Alexey Shirov und Prof. Eckhard Freise
Inna Gaponenko...
...mit Tochter.
Deutschlands Vorzeige-Schachfrau Elisabeth Pähtz (SC Kreuzberg)
spielte in beiden Turnieren mit.
Elisabeth Pähtz, indisch umringt
Auch der Vizepräsident des DSB, Matthias Kribben, ließ es sich
nicht nehmen, in der Mainzer Rheingoldhalle die Figuren zu setzen. „Ich bin
genau wie Professor Eckhard Freise, der erste Jauch-Millionär, Fan des
Fischer-Schachs“, sagte Matthias. „Deshalb komme ich immer wieder gern zu den
Chess Classic“. Kribben und Freise gönnten sich am Abend nach dem Spiel auch
gern einen guten Tropfen (siehe Foto).