Wijk: Aronian, Topalov, Radjabov

von ChessBase
28.01.2007 – Zuschauer, die in der heutigen letzten Rundes des Turniers in Wijk aan Zee auf einen spannenden Kampf um den Turniersieg zwischen Radjabov und Topalov gehofft hatte, waren bald eines Besseren belehrt. Im 26. Zug teilten die beiden Führenden den Punkt und damit auch den Turniersieg. Levon Aronian schlug Sergey Tiviakov und schloss damit zu den beiden Spitzenreitern auf. Zwar hat der Wahlberliner die beste Sonderwertung, doch in Wijk zählt diese traditionell nicht. Alle drei Spieler werden zu Turniersiegern erklärt. Mit einem halben Punkt Rückstand folgt Kramnik vor Anand. Die B-Gruppe gewann Pavel Eljanov. In der C-Gruppe ließ sich Nepomniachtchi noch von Michal Krasenkow abfangen. Turnierseite... Alle Corus-Berichte...Tabellen, Partien, Bilder...

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Corus 2007
Von André Schulz
Fotos: Jeroen van den Belt


Partien speichern (pgn):

A-Gruppe... ; B-Gruppe... ; C-Gruppe...



Nachdem Spitzenreiter Topalov gestern gegen Kramnik remisierte und Radjabov nach seinem Schwarzsieg über Motylev an die Spitze aufschloss, sah es so aus, als würde es heute einen packenden Kampf um den Turniersieg zwischen den beiden Tabellenführern geben.

Die Hoffnung der Fans auf eine spannende Kampfpartie wurde jedoch bald enttäuscht. Schon im 26.Zug teilten Radjabov und Topalov die Punkte und damit auch den Turniersieg. Bis zum 19.Zug war man dabei der Vorgängerpartie aus dem Wettkampf zwischen Kramnik und Topalov gefolgt. Der Bulgare wich dann ab und bot zwei Züge später noch den Tausch seiner Dame an, was von Radjabov jedoch mit einer Stellungswiederholung abgelehnt wurde.

So konnte Levon Aronian mit einem Sieg über Sergey Tiviakov auch noch an die Spitze aufschließen.


Sergey Tiviakov gegen Aronian unterlegen

Alle drei Spieler kommen auf je 8,5 Punkte. Hinter dem Trio platziert sich Vladimir Kramnik als Vierter mit einem halben Punkt Rückstand.



Er schlug heute den Niederländer Van Wely mit einem hübschen Königsangriff. Van Wely holt wie Tiviakov und Motylev 5 Punkte.

Peter Svidler bestätigte seine abfallende Formkurve nach seinem Sieg über Veselin Topalov. Der gestrigen raschen Niederlage gegen Loek Van Wely ließ er heute eine weitere gegen Sergey Karjakin folgen. Svidler, der das Turnier gut begann und als Einziger Topalov schlagen konnte, wenn auch nur durch Zähigkeit in der Verteidigung, bleibt bei 7 Punkten stehen. Karjakin landet mit 6,5 Punkten bei 50%.


Svidler und Kramnik

Die Partie zwischen Anand und Navara endete remis. Anand, Rekordsieger von Wijk, platziert sich mit 7,5 Punkten auf Platz 5. Navara wird mit 6,5 Punkten Achter.


Vishy Anand


David Navara



Am längsten wurde in den Partien zwischen Ponomariov und Motylev bzw. Carlsen und Shirov gekämpft. Im Duell der "Kellerkinder" bedrängte der junge Norweger seinen Gegner im Stil des jungen Shirov und warf seine Figuren im Opferstil in die schwarze Stellung. Schließlich ergaben sich einige hübsche Bilder, bei denen der schwarze König durch das weiße Läuferpaar und einen Turm auf h8 vorübergehend Patt gesetzt war und ein weißer Freibauer auf den schwarzen König zumarschierte. Zu diesem Zeitpunkt schien Carlsen in Vorteil zu sein, doch Shirov verteidigte sich mit seinem Springerpaar hartnäckig und erzielte schließlich ein Remis.


Magnus Carlsen

Carlsen und Shirov bilden damit das Schlusslicht des Turniers. Shirov fing sich nach miserablem Start, konnte aber kaum Punkte wettmachen und Carlsen sammelt als jüngster Spieler im Turnier Erfharung.

Die Partie zwischen Ponomariov und Motylev war inzwischen unentschieden geendet.

In der B-Gruppe verteidigte Pavel Eljanov seine Führung souverän durch einen Sieg gegen Tatiana Kosintseva  und gewinnt das Turnier mit 9 Punkten. Im nächsten Jahr sehen wir ihn im A-Turnier.



Gabriel Sargissian, Bu Xianghzi, Dimitry Jakovenko und Maxime Vachier-Lagrave belegen punktgleich mit einem Punkt Rückstand die folgenden Plätze.

Eine faustdicke Überraschung gab es in der C-Gruppe. Dort hatte der junge Russe Ian Nepomniachtchi das Turnier auf überlegene Weise dominiert. Ihm folgte im Windschatten nicht weniger überzeugend Michal Krasenkow. In der letzten Runde trat Nepomniacchtchi gegen Nadezha Kosintseva an, Krasenkow spielte gegen Peng. Während der Spitzenreiter seine Partie überraschend verlor, gewann Krasenkow, was dem Polen den Turniersieg in "letzter Minute" bescherte.

Gruppe A

R. Ponomariov - A. Motylev ½-½
V. Anand - D. Navara ½-½
L. Aronian - S. Tiviakov 1-0
M. Carlsen - A. Shirov ½-½
P. Svidler - S. Karjakin 0-1
V. Kramnik - L. van Wely 1-0
T. Radjabov - V. Topalov ½-½

Corus A Runde 13...

Gruppe B

J. Werle - D. Jakovenko 0-1
V. Bologan - S. Atalik ½-½
D. Stellwagen - Bu Xiangzhi ½-½
E. L’Ami - G. Sargissian ½-½
J. Smeets - F. Nijboer ½-½
M. Vachier-Lagrave - V. Georgiev ½-½
P. Eljanov - T. Kosintseva 1-0

 

Corus B Runde 13...

Gruppe C

M. Bosboom - T. Willemze 1-0
H. Jonkman - E. Berg 1-0
E. van Haastert - J. van der Wiel ½-½
Z. Peng - M. Krasenkow 0-1
I. Nepomniachtchi - N. Kosintseva 0-1
Hou Yifan - P. Negi 0-1
W. Spoelman - S. Brynell ½-½

 

Corus C Runde 13...

 

 

 


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