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Mangelnden Mut kann man Jorden van Foreest nicht vorwerfen. Er hatte Weiß gegen den Weltmeister und probierte es mit der Sveshnikov-Variante mit 7.Sd5, die Carlsen im WM-Kampf gegen Fabiano Caruana wiederholt gespielt hatte. Allerdings wurde der Mut des jungen Holländers nicht belohnt, denn wenig überraschend kannte Carlsen die Stellung und ihre Möglichkeiten sehr gut. Carlsen überspielte van Foreest überzeugend und kam so nach 21 Remispartien in Folge mit klassischer Bedenkzeit wieder zu einem Sieg.
Nach der Partie rekapitulierte van Foreest das Geschehen auf Twitter:
Forgot to go to the playing hall today and went to a chess lecture instead. On the positive side, it was a great lecture. #TataSteelChess
— Jorden Van Foreest (@jordenvforeest) 16. Januar 2019
Sam Shankland erwischte in Runde 5 gegen Ding Liren einen rabenschwarzen Tag. In einer bekannten Variante des Spaniers unterliefen ihm eine Reihe von Ungenauigkeiten und landete in einer schwierigen Stellung, die Ding Liren mit einfachen Zügen überraschend schnell gewann. Mit diesem Sieg schloss Ding zu Nepomniachtchi auf, mit dem er nun nach fünf Runden gemeinsam in Führung liegt - beide kommen auf 3,5 Punkte aus 5 Partien.
Eine interessante Partie spielten Ian Nepomniachtchi und Richard Rapport. Nach der Eröffnung kämpfte Weiß mit dem Springerpaar gegen das Läuferpaar des Schwarzen - und umgekehrt. Tatsächlich schien die Stellung wegen der kompromittierten schwarzen Bauernstruktur den weißen Springern die besseren Chancen zu bieten, aber Nepomniachtchi fand keinen Weg, Schwarz ernsthaft unter Druck zu setzen und so endete die Partie nach 38 Zügen mit Remis.
Die längste Partie der Runde spielten Vladimir Fedoseev und Santosh Gujrathi Vidit gegeneinander. In einem Endspiel Dame und Springer gegen Läufer und Springer hatte Vidit lange Zeit gute Gewinnchancen, aber am Ende reichte es nur zum Remis.
Die kürzeste Partie der Runde war die Begegnung zwischen Anish Giri und Vishy Anand. Wie Anand nach der Partie verriet, spielte Giri genau die Variante, die Anand vorbereitet hatte und so konnte Anand alle weißen Drohungen problemlos neutralisieren und nach 22 Zügen endete die Partie mit Remis.
Teimour Radjabov hat in den letzten Jahren nur wenig Turniere gespielt und vielleicht litt er in seiner Partie gegen Duda unter dieser fehlenden Praxis. Duda behandelte die Eröffnung ungenau und geriet schon bald in eine schwierige Stellung. Doch Radjabov spielte nicht energisch genug, um seinen Vorteil zur Geltung zu bringen und so konnte Duda sich befreien. Nach diesem enttäuschenden Verlauf der Partie hatte Radjabov nichts gegen ein Remis durch Zugwiederholung.
Wenig Aufregung gab es auch in der Partie zwischen Kramnik und Mamedyarov. Die Spieler folgten lange einer bekannten Variante, dann brachte Mamedyarov eine Neuerung und wenige Züge später war ein vollkommen ausgeglichenes Endspiel entstanden und Remis beschlossene Sache.
Van Foreest, Jorden - Carlsen, Magnus | 0-1 |
Fedoseev, Vladimir - Vidit, Santosh Gujrathi | ½-½ |
Shankland, Samuel - Ding, Liren | 0-1 |
Radjabov, Teimour - Duda, Jan-Krzysztof | ½-½ |
Giri, Anish - Anand, Viswanathan | ½-½ |
Nepomniachtchi, Ian - Rapport, Richard | ½-½ |
Kramnik, Vladimir - Mamedyarov, Shakhriyar | ½-½ |
Auch im Challengers teilen sich zwei Spieler die Tabellenführungmit je 3,5 Punkten aus 5 Partien: Anton Korobov und Vladislav Kovalev. Korobov gewann in Runde 5 gegen Stefan Kuipers, Kovalev besiegte Benjamin Gledura. Elisabeth Pähtz und Vincent Keymer spielten Remis, Pähtz mit Schwarz gegen Esipenko, Keymer mit Schwarz gegen Chigaev.
Kuipers, Stefan - Korobov, Anton | 0-1 |
Esipenko, Andrey - Paehtz, Elisabeth | ½-½ |
Praggnanandhaa R - Maghsoodloo, Parham | ½-½ |
Chigaev, Maksim - Keymer, Vincent | ½-½ |
Van Foreest, Lucas - L'Ami, Erwin | ½-½ |
Gledura, Benjamin - Kovalev, Vladislav | 0-1 |
Saduakassova, Dinara - Bareev, Evgeny | 0-1 |