ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Ein schöner Sieg gelang Ian Nepomniachtchi. Er kam nach einer ungewöhnlichen Eröffnung zu einem damenlosen Mittelspiel, das schließlich in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern mündete, in dem beide Seiten noch Türme hatten, aber Nepomniachtchi die Initiative besaß. Vidit fand keine adäquate Verteidigung und Nepomniachtchi kam zu seinem dritten Sieg in Wijk. Damit schloss wieder zur Spitze auf und liegt nun gleichauf mit Magnus Carlsen und Vishy Anand mit 6 aus 9 auf Platz eins.
Den zweiten Sieg der Runde erzielte Vladimir Fedoseev. Durch schiere Hartnäckigkeit. Er spielte mit Schwarz gegen Teimour Radjabov und sehr lange war die Partie vollkommen ausgeglichen und schien auf ein Remis hinauszulaufen. Doch bei knapper werdender Zeit verdarb Radjabov ein Turmendspiel, das er mehrfach Remis halten konnte und strich nach 84 Zügen die Segel. Eine bittere Niederlage für Radjabov.
Vor dem Turnier in Wijk hatten Sam Shankland und Magnus Carlsen noch nie in einer Turnierpartie mit klassischer Bedenkzeit gegeneinander gespielt, aber sie kennen sich gut, denn sie haben zusammengearbeitet. Vielleicht hat das Carlsen dazu gebracht, möglichst schnell von der Theorie abzuweichen und nach 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 a6!? zu spielen. Nach 4.cxd5 cxd5 5.Sf3 trieb der Weltmeister die Provokation noch ein bisschen weiter und zog 5...h6!?. Jedes Lehrbuch für Anfänger warnt davor, die Randbauern in der Eröffnung zu ziehen, aber in der Partie konnte Shankland die provokanten Eröffnungszüge des Weltmeisters nicht bestrafen. So führte die unorthodoxe Eröffnung zu einer orthodoxen Stellung, in der Weiß ein bisschen besser stand, aber nie ernsthaften Vorteil hatte. Nach 40 Zügen endete die Partie mit Remis.
Einen munteren Schlagabtausch und ein frühes Remis gab es im holländischen Duell zwischen Anish Giri und Jorden van Foreest. Nach zurückhaltendem Auftakt forcierte van Foreest nach Abschluss der Eröffnung die Dinge, indem er einen Bauern opferte, was Giri zu einem Damenopfer provozierte. Van Foreest wollte nicht wissen, wie aktiv die weißen Figuren werden können und gab die Dame schnell zurück. So kam es zu einem Endspiel, in dem Schwarz das Läuferpaar und Weiß einen Bauern mehr hatte. Dieses Endspiel wollte Giri nicht spielen und so endete die Partie vorzeitig mit einem Remis.
Jorden van Foreest | Foto: Alina l'Ami
Einmal mehr sorgte Kramnik für Abwechslung. Nach zurückhaltender Eröffnung brachte er eine zweischneidige Stellung aufs Brett, die ihm jedoch in Zeitnot entglitt. Doch in besserer Stellung mit Mehrbauern im Endspiel gab Ding das Kompliment zurück und übersah eine taktische Ressource, die Kramnik Ausgleich sicherte. Doch auf weitere Abenteuer hatten beide keine Lust mehr und so endete die Partie sofort mit Remis.
Shakhriyar Mamedyarov läuft dieses Jahr in Wijk seiner Form hinterher. In den ersten acht Runden war ihm noch kein einziger Sieg geglückt, stattdessen hatte er sechs Remis gespielt und zwei Niederlagen auf dem Konto. Mit einem Bauernopfer in der Eröffnung zeigte sich Mamedyarov in Runde 9 aggressiv gestimmt, aber nur wenig später musste er in ein vollkommen ausgeglichenes Endspiel abwickeln, das bald darauf Remis wurde.
Noch ohne Sieg: Shakhriyar Mamedyarov | Foto: Alina l'Ami
Vishy Anand kam gegen einen solide spielenden Rapport keine Probleme, mit Schwarz Ausgleich zu erzielen und konnte nach der Eröffnung sogar die Initiative an sich reißen. Doch Rapport verteidigte sich umsichtig und so endete auch diese Partie mit Remis.
Shankland, Samuel - Carlsen, Magnus | ½-½ |
Radjabov, Teimour - Fedoseev, Vladimir | 0-1 |
Giri, Anish - Van Foreest, Jorden | ½-½ |
Nepomniachtchi, Ian - Vidit, Santosh Gujrathi | 1-0 |
Kramnik, Vladimir - Ding, Liren | ½-½ |
Mamedyarov, Shakhriyar - Duda, Jan-Krzysztof | ½-½ |
Rapport, Richard - Anand, Viswanathan | ½-½ |
Im Challengers Turnier verteidigte Spitzenreiter Maksim Chigaev seine Tabellenführung mit einem Remis gegen Andrey Esipenko. Mit 6,5 aus 9 liegt Chigaev vier Runden vor Schluss weiter mit einem halben Punkt Vorsprung alleine in Führung. Vincent Keymer spielte mit Schwarz gegen Evgeny Bareev und kam einem Sieg nahe, aber nicht nahe genug.
Elisabeth Pähtz verlor mit Schwarz gegen Benjamin Gledura.
Elisabeth Pähtz | Foto: Alina l'Ami
Praggnanandhaa R - Korobov, Anton | ½-½ |
Chigaev, Maksim - Esipenko, Andrey | ½-½ |
Van Foreest, Lucas - Kuipers, Stefan | 0-1 |
Gledura, Benjamin - Paehtz, Elisabeth | 1-0 |
Saduakassova, Dinara - Maghsoodloo, Parham | 0-1 |
Bareev, Evgeny - Keymer, Vincent | ½-½ |
Kovalev, Vladislav - L'Ami, Erwin | ½-½ |