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Am vergangenen Sonntag fand parallel zum Saisonabschluss der Schachbundesliga in Berlin im belgischen Städtchen Fontaine-l’Évêque, südlich von Brüssel, die 11. Runde der 1. Belgischen Division im Rahmen einer Zentralrunde statt. Austragungsort war ein unscheinbares Bürgerhaus.
Neben den 12 Mannschaften der höchsten belgischen Spielklasse spielten weitere Mannschaften in unteren Divisionen gegen verschiedene weitere Mannschaften des gastgebenden Vereins.
Die 1. belgische Division
Die Schachfreunde Wirtzfeld hatten vor Beginn der Saison eigentlich „nur“ einen guten Mittelfeldplatz angestrebt. Bereits die erste Runde brachte eine kleine Vorentscheidung in der Meisterschaft, zumindest ein „Wink mit dem Zaunpfahl“. Zu Hause traf Wirtzfeld mit einer nominell deutlich schwächeren Mannschaft auf die Gegner aus Fontaine. Etwas überraschend konnte ein 4:4 Mannschaftsremis erreicht werden. Die Vereinsverantwortlichen entschieden daraufhin, in den folgenden Runden etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und vielleicht doch an dem ein oder anderen Spieltag stärkere Spieler einzusetzen und auf die Meisterschaft zu spielen.
Die weiteren Pflichtaufgaben gegen schwächere Gegner wurden gelöst. In der 9. Runde folgte ein weiteres, vorentscheidendes Mannschaftsremis gegen den Vorjahresmeister Eynatten, auch diesmal in leicht schwächerer Besetzung. Während die Mitfavoriten gegen schwächer Mannschaften Punkte abgaben, behauptete Wirtzfeld ab der 6. Runde souverän die Tabellenführung. Bereits am vergangenen Sonntag eine Runde vor der Zentralrunde sicherten sich die SF Wirtzfeld an heimischen Brettern die Meisterschaft. Dennoch trat man zur Abschlussrunde erneut in einer sehr starken Besetzung an (Eloschnitt der Mannschaft 2538). Gegen den Gegner Brasschaat (Eloschnitt 2084) tat man sich jedoch extrem schwer. Die Mannschaft Brasschaat ist mit 5 Familienmitgliedern quasi eine „Familienmannschaft Beukema“. Während die Wirtzfelder an den hinteren Brettern gut punkteten, „unterlag“ man an den vorderen vier Brettern eigentlich mit 1,5 zu 2,5. Bemerkenswert sind die Niederlagen an den Brettern eins und vier gegen nominell deutlich schwächere Gegner.
Topscorer IM Stephane Hautot
Die Zentralrunde sollte dennoch ein kleines und spannendes Finale zeigen. Denn mit dem Tabellenvierten Eynatten und dem Tabellendritten KBSK (Brügge) trafen zwei direkte Konkurrenten aufeinander. Eynatten gewann recht deutlich mit 7:1. Der Spielverlauf war allerdings eher knapp bzw. unklar und lange Zeit sehr spannend.
Durch diesen Sieg erreichte Eynatten Platz 3 und qualifizierte sich „in letzter Sekunde“ neben Wirtzfeld und KGSRL (Gent) für den diesjährigen European Chess Club Cup im Oktober in Griechenland. Die Mannschaft aus Brügge rutschte in der Tabelle auf Platz 6 ab.
Der Verein SF Wirtzfeld, gegründet im Jahr 1998, ist für Schachvereine wohl ein noch relativ junger Verein. Nach einem ersten Titelgewinn in der Saison 2008/2009, einem weiteren Titel in der Saison 2012/2013 ist die aktuelle Meisterschaft somit bereits der dritte Titelgewinn. Die Abschlusstabelle zeigt mit 20 Mannschaftspunkten gegenüber dem nächstplatzierten Verein KGSRL (Gent) mit 14 Mannschaftspunkten einen deutlichen 6-Punkte-Vorsprung.
Abgerundet wurde der Wirtzfelder Erfolg durch Aufstiege der zweiten Mannschaft in die 2. Division (1. in der 3. Division Gruppe D ebenfalls mit 4 Mannschaftspunkten Vorsprung) und der vierten Mannschaft von der 5. in die 4. Division.
Für die Schachfreunde Wirtzfeld waren in der laufenden Saison folgende Spieler in der ersten Mannschaft im Einsatz:
Punkte Partien %
GM Daniel Fridman 2625 4 5 80
GM Imre Hera 2611 1 3 33
GM Evgeny Postny 2594 2,5 4 63
GM Andrei Istratescu 2593 2 4 50
GM Erik Van Den Doel 2591 3,5 6 58
GM Sebastien Feller 2569 2 4 50
GM Andrey Sumets 2560 5,5 8 69
GM Robert Ruck 2555 2,5 3 83
GM Bence Korpa 2530 1 2 50
GM Vladislav Nevednichy 2528 3 3 100
GM Alexandre Dgebuadze 2523 4 8 50
GM Adam Horvath 2510 2 2 100
GM Artur Jakubiec 2502 2,5 3 83
GM Arkadij Rotstein 2495 1 2 50
GM Thorsten Michael Haub 2462 6,5 7 93
IM Tapani Sammalvuo 2448 1 1 100
IM Irina Bulmaga 2423 0 1 0
IM Anna Zatonskih 2417 1,5 2 75
FM Wladimir Skulener 2394 3 5 60
IM Stephane Hautot 2393 6 8 75
IM Yuri Boidman 2328 1,5 2 75
FM Robert Philipowski 2287 1 1 100
WIM Edyta Jakubiec 2212 0,5 1 50
FM Thomas Roos 2197 1 2 50
Herzlichen Glückwunsch insbesondere an die Top-Scorer Thorsten Michael Haub und Stephane Hautot!
Die Meisterschaft wurde zwar in Fontaine und im Bus auf der Rückreise bereits feucht fröhlich gefeiert. Vielleicht kann die gute Stimmung aber noch ein paar Wochen konserviert werden. In wenigen Wochen am Wochenende vom 25. Bis zum 27.05. richtet der Meister-Verein das nächste Wirtzfeld-Open aus.
Hier gibt’s die Turnierausschreibung zum Download...
Chessbase-Bericht zum Wirtzfeld Open 2017...