ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Nominell war Vidit Gujrathi der Außenseiter im Tiebreak-Match gegen Ian Nepomniachtchi, denn in der Weltrangliste liegt der zweifache WM-Herausforderer Nepomniachtchi vor dem 28-jährigen Inder: Im klassischen Schach, im Schnellschach und auch im Blitzschach.
Vidit schaffte es unter die letzten acht | Foto: FIDE / Anna Shtourman
Doch Vidit gewann den Tiebreak überraschend souverän und meinte im Anschluss: "Ich glaube, ich habe sehr gutes Schach gespielt und war in keiner Partie wirklich in Schwierigkeiten."
Vidit im Interview nach der Partie
Die beiden 25-Minuten-Schnellpartien zum Auftakt des Matches endeten nach unspektakulärem Verlauf Remis, aber dann gelang Vidit der erste Sieg - mit Schwarz.
In dieser Stellung hätte Vidit mit Schwarz mit 42...Ke7 Remis durch dreifache Stellungswiederholung machen können, aber obwohl er nur noch Sekunden auf der Uhr hatte, spielte er mit 42...Kg8 auf Gewinn. Zwei Züge später fiel der weiße a-Bauer und wenig später hatte Vidit ein klar gewonnenes Turmendspiel auf dem Brett.
Der letzte schwarze Zug war 55...e4+ und diesen Bauern kann Weiß wegen des Turmschachs auf e1 nicht nehmen. Schwarz hat einen Bauern mehr, einen sehr starken Freibauern auf a2 und den aktiveren König. Fünf Züge später gab Nepomniachtchi auf.
In der anschließenden Partie musste Nepomniachtchi mit Schwarz unbedingt gewinnen, aber stand bereits nach 13 Zügen schlechter. Vidit gewann auch diese Partie und kam damit als vierter Inder in die Runde der letzten Acht. Dort trifft er jetzt auf Nijat Abasov.
Ian Nepomniachtchi und Vidit Gujrathi | Foto: FIDE / Stev Bonhage
Im Viertelfinale (Dienstag, 13 Uhr) spielen:
Im World Cup der Frauen standen drei Tiebreak-Wettkämpfe auf dem Programm. Im kürzesten Wettkampf des Tiebreaks konnte sich die Bulgarin Nurgyul Salimova gegen die Russin Polina Shuvalova, die in Baku unter FIDE-Flagge spielt, durchsetzen. Allerdings mit kräftiger Hilfe ihrer Gegnerin.
In der ersten Partie des Wettkampfs stand Shuvalova auf Gewinn, aber übersah in komplizierter Stellung den richtigen Weg zum Sieg.
In dieser Stellung steht Schwarz auf Gewinn, aber die Zugfolge ist von entscheidender Bedeutung. In der Partie spielte Shuvalova’s 51...Tc1+?, was verlockend aussieht, denn Schwarz bringt den Turm auf die erste Reihe und entfernt ihn zugleich aus der Diagonale des gegnerischen weißfeldrigen Läufers.
Dennoch ist der Zug ein Fehler. Richtig war sofort 51...g2, um nach 52.Tf7+ Ke5 zu spielen, um dann nach 53.Txg7 mit 53...Tc1+ das Schach auf der weißen Grundreihe zu geben, wonach Schwarz auf Gewinn steht.
Nach der Partiefortsetzung 51...Tc1+ 52.Ka2 bewerten die Engines die Stellung als ausgeglichen, aber nach Shuvalovas zweitem Fehler 52...g2? steht Weiß plötzlich auf Gewinn, denn nach 53.Tf7+ kann Schwarz jetzt anders in der obigen Variante nicht mehr 53...Ke5 spielen.
Schwarz spielte 53...Kxe6, aber konnte die Partie nach 54.Txg7+ nicht mehr retten. Wenn Weiß den König nach e5 zieht, folgt 54.e7 und nun ist 54...g1D kein Schach mehr.
Die zweite Partie des Wettkampfs gewann Salimova hingegen überzeugend mit Schwarz und zog damit in die Runde der letzten Vier ein.
Nurgyul Salimova | Foto: FIDE / Stev Bonhage
Die beiden anderen Tiebreak-Wettkämpfe wurden erst im Blitzschach entschieden. Aleksandra Goryachkina zeigte dabei den gesamten Wettkampf über starke Nerven und setzte sich gegen Harika Dronavalli durch.
Zu einem Drama entwickelte sich der Wettkampf zwischen Elisabeth Pähtz und Anna Muzychuk. Die ersten vier Partien des Wettkampfs endeten alle mit einem Sieg für Schwarz, doch in der ersten Blitzpartie des Matches kam Muzychuk schließlich zu einem Sieg mit Weiß. Allerdings stand Elisabeth Pähtz als Schwarze bereits nach der Eröffnung auch in dieser Partie auf Gewinn, aber übersah im entscheidenden Moment eine taktische Möglichkeit. Einen weiteren Zug später stellte sie die Partie einzügig ein.
In der anschließenden zweiten Blitzpartie gelang Elisabeth Pähtz dieses Mal kein Comeback und so verlor sie den Wettkampf am Ende knapp mit 3,5-4,5.
Eine Nervenschlacht: Anna Muzychuk und Elisabeth Pähtz | Foto: FIDE / Stev Bonhage
Aleksandra Goryachkina gewann gegen Harika Dronavalli | Foto: FIDE / Stev Bonhage
Im Halbfinale (Dienstag 13 Uhr) spielen:
A. Muzychuk - N. Salimova
A. Goryachkina - Tan Zhongyi
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