World Cup: Donchenko kämpft, aber scheidet aus!

von Johannes Fischer
18.11.2025 – Acht Spieler schafften es ins Viertelfinale des World Cups, doch nur Nodirbek Yakubboev konnte sich in den beiden klassischen Partien für das Halbfinale qualifizieren. In der ersten klassischen Partie hatte Yakubboev gegen Alexander Donchenko gewonnen, und so reichte ihm ein Remis in der zweiten klassischen Partie, um Alexander Donchenkos fantastische World-Cup-Serie zu beenden. Die drei anderen Begegnungen des Viertelfinales werden erst morgen im Tiebreak entschieden. | Foto: Michal Walusza

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Viertelfinale, Partie 2

A. Donchenko 0,5 – 1,5 N. Yakubboev

Alexander Donchenko hat beim World Cup herausragend gespielt. Nach einem Pflichtsieg in Runde 1 gegen Kigigha Bomo Lovet aus Nigeria gewann Donchenko seine Wettkämpfe gegen David Anton, Anish Giri, Matthias Blübaum und Le Quang Liem. Doch im Viertelfinale scheiterte er an dem 23-jährigen usbekischen Großmeister Nodirbek Yakubboev.

In der ersten der beiden klassischen Partien war Donchenko mit Schwarz nach einem Eröffnungsexperiment in die Defensive geraten und hatte verloren. In der zweiten klassischen Partie musste er deshalb unbedingt gewinnen, aber dazu gab ihm Yakubboev nur wenig Chancen.

Yakubboev wählte eine bekannte Variante des Nimzo-Inders, in der Schwarz seine Bauernstruktur ruiniert, aber solide steht. Donchenko fand keinen Weg, Schwarz ernsthaft unter Druck zu setzen, und musste sich am Ende nach über fünf Stunden Spielzeit in einem Turmendspiel mit einem Remis begnügen.height="1"

Der erste Halbfinalist des World Cups: Nodirbek Yakubboev | Foto: Michal Walusza

J. Martinez 1–1 J. Sindarov

Jose Martinez und Javokhir Sindarov hatten offenkundig nur wenig Lust auf eine klassische Partie und brauchten weniger als eine halbe Stunde, um ein Remis aufs Brett zu zaubern. Sie folgten dabei einer bekannten Remisvariante, die zuerst 2006 in einer Partie zwischen Francisco Vallejo Pons und Leinier Dominguez beim Young Masters Turnier in Cuernavaca geübt wurde. Seitdem erfreut sich diese Variante/Partie einer gewissen Beliebtheit, vor allem bei Spielern, die aus welchen Gründen auch immer nichts gegen ein schnelles, müheloses Remis haben.

Kaum begonnen... | Foto: Michal Walusza

...schon schon vorbei | Foto: Michal Walusza

A. Erigaisi 1-1 Wei Yi

Das Spitzenduell zwischen Arjun Erigaisi und Wei Yi endete ebenfalls mit einem Remis. Allerdings verpasste Erigaisi im Mittelspiel eine versteckte Chance, in Vorteil zu kommen.

Und so müssen Erigaisi und Wei Yi ebenfalls in die Verlängerung.

Arjun Erigaisi | Foto: Michal Walusza

Wei Yi | Foto: Michal Walusza

A. Esipenko 1-1 S. Shankland

A. Esipenko 1–1 S. Shankland

Auch Andrey Esipenko und Sam Shankland gehen in den Tiebreak. In der ersten Partie zwischen den beiden hatte Shankland Weiß, in der zweiten Partie musste er sich mit Schwarz verteidigen. Mit dem ungewöhnlichen Zug 3...d6 im Italiener sorgte er früh für eine Überraschung, aber Esipenko konnte nicht zeigen, warum die Theorie 3...d6 nicht für vollwertig hält.

Shankland jedenfalls kam zu Ausgleich, und auch in Mittel- und Endspiel neutralisierte er alle Gewinnversuche des Weißen.

Andrey Esipenko | Foto: Michal Walusza

Sam Shankland – locker bleiben ist wichtig... | Foto: Michal Walusza

...konzentriert sein aber auch | Foto: Michal Walusza

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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