World Cup: Wei Yi, Sindarov und Esipenko schaffen es ins Halbfinale

von Johannes Fischer
19.11.2025 – Die vier Halbfinalisten des World Cups in Goa stehen fest: Nodirbek Yakubboev hatte sich durch seinen 1,5–0,5-Sieg in den klassischen Partien gegen Alexander Donchenko bereits qualifiziert, Wei Yi (Bild), Javokhir Sindarov und Andrey Esipenko schafften den Sprung ins Halbfinale im Tiebreak. Wie umkämpft der Tiebreak war, verrät die Remisquote: Von zehn gespielten Partien endeten nur zwei mit einem Remis. | Foto: Michal Walusza

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Viertelfinale, Tiebreak

Wei Yi 2,5–1,5 Arjun Erigaisi

Der chinesische Großmeister Wei Yi brauchte nur zwei Schnellpartien, um sich gegen Arjun Erigaisi im Tiebreak durchzusetzen. In der ersten Partie des Tiebreaks hatte Wei Yi Weiß und kam bereits in der Eröffnung zu Vorteil, Angriff und Qualitätsgewinn, konnte diesen Vorteil gegen die zähe Verteidigung Erigaisis aber nicht verwerten.

Doch diesen Rückschlag verkraftete Wei Yi gut, und in der zweiten Tiebreak-Partie überspielte er Erigaisi aus ausgeglichener Stellung heraus mit Schwarz und schaffte den Sprung ins Halbfinale, wo er – nach dem Ruhetag am Mittwoch – am Donnerstag auf Andrey Esipenko trifft.height="1"

Arjun Erigaisi (links, mit Weiß) spielte bis zum bitteren Ende und gab erst einen Zug vor dem Matt auf | Foto: Michal Walusza

Javokhir Sindarov 3,5–2,5 Jose Martinez

Dramatischer verlief der Tiebreak zwischen dem erst 19-jährigen usbekischen Großmeister Sindarov und Blitzspezialist Martinez, der aus Peru stammt, aber für Mexiko spielt. Sindarov startete als Favorit in den Wettkampf, musste aber gleich in der Auftaktpartie, in der er mit Schwarz spielte, eine Niederlage hinnehmen. Er verbrauchte zu viel Zeit, die ihm dann in den entscheidenden Momenten fehlte.

Doch in der zweiten Partie schlug er mit Weiß zurück. Martinez geriet bereits in der Eröffnung in Nachteil. Die von Martinez gewählte Eröffnung bezeichnete Kommentator Jan Gustafsson als ein „Überbleibsel des Blitz-Repertoires“ von Martinez. Sindarov konnte die Schwächen des schwarzen Aufbaus nachweisen und kam zum Ausgleich.

Sindarov (links, mit Weiß) auf dem Weg zum Ausgleich. Er kam in der Eröffnung in Vorteil und parierte alle Versuche seines Gegners, im Trüben zu fischen. | Foto: Michal Walusza

In den beiden folgenden 10+10-Rapid-Partien stellte sich Sindarov dann immer besser auf Martinez ein und gewann den Wettkampf nach einem Remis mit Schwarz und einem Sieg mit Weiß am Ende mit 3,5–2,5. Im Halbfinale trifft Sindarov auf seinen Landsmann Yakubboev – damit steht fest, dass mindestens ein Spieler aus Usbekistan ins Kandidatenturnier kommt.

Andrey Esipenko 4–2 Sam Shankland

Sam Shankland bewies im Tiebreak einmal mehr seinen großen Kampfgeist. Nach einer Niederlage in der ersten Partie des Tiebreaks musste er in der zweiten Partie mit Schwarz unbedingt gewinnen, was ihm auch gelang. Dann jedoch verließ ihn das Glück, und er verlor die beiden 10+10-Schnellpartien und schied im Viertelfinale des World Cups aus.

Andrey Esipenko (links, mit Weiß) konnte sich nach vier Tiebreak-Partien gegen Sam Shankland durchsetzen | Foto: Michal Walusza

Die Tiebreak-Partien

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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