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Einen spannenderen, aber verrückteren Abschluss des Worldcups in Baku hätte man sich nicht denken können. Peter Svidler gewann die ersten beiden regulären Partien und stand sah eigentlich schon wie der sichere Sieger des Finales aus. Nach zwei schlimmen Fehlern verlor er in Partie drei eine Gewinnstellung und wurde in der vierten Partie von Sergey Karjakin überspielt. Ein Stichkampf wurde nötig!
Karjakin wird gescannt
Heute ging es im gleichen Stil weiter: Karjakin gewann die erste 25-Minuten-Partien mit einem feinen Bauernopfer im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Svidler überspielte Karjakin in der zweiten 25-Minuten-Partie erneut mit seinem Königsindischen Angriff. Ausgleich und eine weitere Stichkampfrunde stand auf dem Programm.
Peter Svidler am Anfang eines langen Tages
Karjakin-Svidler, 5. Partie
Svidler-Karjakin, 6. Partie
Es folgten die 10-Minuten-Partien: Hier missglückte Karjakin mit Weiß eine Art Benoni-Verteidigung und Svidler ging in Führung. Karjakin gleicht jedoch in der zweiten 10-Minuten-Partie erneut aus, nachdem Svidler im Sizilianer schon bald nach der Eröffnung die Kontrolle verlor. Keine einzige der Finalpartien hatte bis dahin mit einem Remis geendet. Alle acht Partien wurden entschieden, vier mit Turnierlänge, vier mit Schnellschachbedenkzeit. Aber es ging ja noch weiter.
Svidler-Karjakin, 8.Partie
Denn nun stand noch die Blitzrunde an. Hier legte nun erneut Karjakin vor, nachdem Svidler in besserer Stellung mit einer Qualität mehr, den Angriff auf seinen Turm nicht bediente und diesen damit einfach einstellte.
Und weiter geht es
Kirsan Ilyumzhinov schaut zu
Karjakin-Svidler, 9. Partie
Die folgende letzte Blitzpartie entschied Karjakin auch noch für sich, so dass den Spielern wenigstens die Armageddon-Partie erspart blieb. Alle zehn Finalpartien wurden entschieden - ein Kampfgeist wie beim Frauenschach! Aber schon während des laufenden Stichkampfes gab es Kritik, nicht an den Spielern, deren Erschöpfung in diesem Nervenkrimi offensichtlich war, sondern am Format.
Nach beiderseitigen Fehlern schon in den Partien zuvor, war der Turmeinsteller von Svidler der qualitative Tiefpunkt dieses Worldcup-Finales, entschied aber immerhin über nicht weniger als 32.000 USD (Netto) Preisgeldunterschied.
Finale- Ergebnisse
Name |
G1 |
G2 |
G3 |
G4 |
R1 |
R2 |
R1 |
R2 |
B1 |
B2 |
SD |
Total |
Peter Svidler (RUS) |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
|
4 |
Sergey Karjakin (RUS) |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
|
6 |
Alle Finalpartien
Partien der Runden 1 bis 6
Kirsan Ilyumzhinov, am Freitag in Monte-Carlo, nun in Baku
Fotos: Turnierseite
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