ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Die Fotografen
Die Weltmeisterschaft ist in einen kleineren Raum umgezogen
Während die "absolute" Weltmeisterschaft nach langen Irrungen nach und nach wieder zum alten Format zurückgefunden hat, befindet sich die Weltmeisterschaft der Frauen eigentlich noch im Experimentier-Stadium. Die Frauenweltmeisterschaft wird derzeit jedes Jahr neu ausgetragen und da man sich nicht entscheiden konnte, welches Format das beste ist, wechselt man dies nun jedes Jahr. Einmal wird der K.o.-Modus angewendet, im nächsten Jahr gibt es ein Match zwischen der Titelverteidigerin und der Grand Prix-Siegerin. Die weiblichen Profis führen darüber keine Klage, denn jedes Turnier, egal in welchem Format, schafft Einnahmen. Derzeit gibt es mehr Turniere für Frauen als jemals zuvor. Allerdings führt der Formatwechsel auch zu Überraschungen.
Yifan Hou ist nach Judit Polgar, die bekanntlich nicht am Frauenschach teilnimmt, die beste Spielerin in der Weltrangliste, manchmal nur knapp vor der Inderin Humpy Koneru. Die Chinesin scheiterte bei der K.o.-WM 2008 noch an Alexandra Kosteniuk, gewann den Titel dann aber im gleichen Format 2010 bei der WM in Antalya. 2011 verteidigte sie den Titel erfolgreich im Match gegen Humpy Koneru. Bei der letzten K.o.-WM in Khanty-Mansiysk schied Yifan Hou jedoch schon relativ früh aus. Am Ende wurde mit Anna Ushenina keine der Favoritinnen Weltmeisterin. Das K.o.-Format sorgt, wie gesagt, manchmal für überraschende Ergebnisse und so kann es beim jetzigen Modus in Zukunft noch öfter vorkommen, dass die Weltmeisterin in jedem Jahre eine andere sein könnte.
Yifan Hou gewann heute mit ihrem vierten Sieg in der siebten Matchpartie vorzeitig den Wettkampf um die Weltmeisterschaft. Es war die erste Partie, die die Chinesin mit den weißen Steinen gewann. Der Elo-Unterschied von etwa 100 Punkten ließ erwarten, dass Yifan Hou als Siegerin aus dem Match hervorgehen wird. Am Ende war das Ergebnis sogar noch klarer als erwartet. Yifan Hou hatte den Vorteil, zu Hause spielen zu dürfen. Zwar gab es in Thaizou so gut wie keine Zuschauer, die sie vielleicht unterstützt hätten, trotzdem ist es natürlich gut, wenn man unter vertrauten Bedingungen antritt. Die ukrainisch-russische Delegation - Ushenina hatte Khalifman und Korobov als Sekundanten mitgebracht - beklagte sich in russischen Schachforen über schlechtes (ungewohntes?) Essen und schlechte Unterkunft.
Anna Ushenina
Yifan Hou
Auch in Anbetracht der kompetenten Unterstützung durch diese
Sekundanten wurde Ushenina unter Wert geschlagen. Die Vorbereitung scheint in
einigen Partien nicht gut funktioniert zu haben, und wenn doch, dann kam
Ushenina später mit den Stellungen nicht zurecht und verbrauchte zu viel Zeit.
Besonders bitter für die Ukrainerin ist, dass sie alle ihre Weißpartien verloren
hat.
Partie 7
Stand:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | Stand | |
Anna Ushenina | 0 | ½ | 0 | ½ | ½ | 0 | 0 | - | - | - | 1,5 |
Yifan Hou | 1 | ½ | 1 | ½ | ½ | 1 | 1 | - | - | - | 5,5 |
Alle Partien:
Bilder vom Rahmenprogramm:
Am letzten Ruhetag wurde eine Bootstour angeboten
Der Tisch der Herausforderin
Traditionelle Unterhaltung
Anton Korobov, Ali Nihat Yazici und Panagiotis Nikolopoulos
Yifan Hou ist entspannt
Hotel und Spielort: http://www.chunlanhotel.com/