Stand nach der 3. Runde
Es war nicht das erste Mal, dass sich Vishy Anand und Boris Gelfand in den
letzten Monaten am Schachbrett gegenüber saßen. Schließlich ist nicht einmal ein
Jahr vergangen, seit die beiden im Mai letzten Jahres um die Weltmeisterschaft
gespielt haben. Ein Wettkampf mit zehn Remis und nur zwei entschiedenen Partien.
Auch in der dritten Runde der Zürich Chess Challenge schienen die beiden zum
Remis verdammt.
Dabei ging Gelfand von Beginn an
aggressiv zu Werke. Im Najdorf-Sizilianer opferte er früh einen Bauern für
aktives Figurenspiel und zeitweilig sah es so aus, als könnte Anand die
schwarzen Drohungen neutralisieren und sich über sein materielles Plus freuen.
Doch Anand fand nichts Besseres als den Übergang in Endspiel, in dem Weiß zwar
einen Bauern mehr hatte, der jedoch durch die schlechte weiße Bauernstruktur
nicht allzu schwer ins Gewicht fiel. So trennten sich Anand und Gelfand am Ende
schließlich einmal mehr Remis.
Vladimir Kramnik und Benoni - das ist eine
seltene Kombination. Doch genau diese zweischneidige Variante spielte Kramnik
mit Schwarz gegen Fabiano Caruana. Nach der Eröffnung stand Schwarz zwar leicht
schlechter, aber hatte viele taktische Gegenchancen. Und so kam es nach einer
Ungenauigkeit Caruanas zu einem taktischen Schlagabtausch, der dazu führte, dass Schwarz mit
zwei Figuren gegen einen Turm spielte und plötzlich die angenehmere Stellung
hatte. Dank der asymmetrischen Materialverteilung blieb die Partie bis zum Ende
faszinierend und voller Möglichkeiten, aber endete dennoch mit Remis.
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