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Dietrich Bonhoeffer
4.2.1906-9.4.1945
Am 5. April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer "vorläufig" festgenommen
und in das Gefängnis Tegel eingeliefert (29.4.: Haftbefehl und Anklage wegen
'Zersetzung der Wehrkraft'). Aus dem Gefängnis schrieb er in einem Brief an
seine Eltern am 7.8.1943:
"Ich glaube, ich habe bisher noch nie erzählt, daß ich täglich, wenn
ich nicht mehr lesen und schreiben kann, etwas Schachtheorie treibe; das macht
mir viel Spaß. Wenn Ihr etwas Kleines, Gutes, vielleicht mit Aufgaben, darüber
findet, wäre ich dankbar, aber macht Euch keinerlei Umstände damit; es geht
auch so ..".
Am 7. Februar 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer aus dem Gestapo-Gefängnis in der
Berliner Prinz-Albrecht-Strasse in das KZ Buchenwald verlegt. Die Verhältnisse
in dem zum "Prominentenbau" (Bethge) avancierten Bunkerzellen dieses
Lagers schilderte Payne Best, ein Offizier des britischen Secret Service und
1939 vom SD bei Venlo gefangen genommen, in seinem Buch The Venlo Incident
(London 1950). Payne Bests Zelle in Buchenwald (Nr. 11) lag Bonhoeffers Zelle
(Nr. 1) genau gegenüber. Die 17 Gefangenen lernten sich bei "Spaziergängen"
im Mittelgang des Kellers kennen. Über Bonhoeffer schrieb Best: "he was
cheerful, ready to respond to a joke", aber auch: "He was one
of the very few men that I have ever met to whom his God was real and ever close
to him".
Zellengenosse Bonhoeffers im KZ Buchenwald war Friedrich von Rabenau, ein
Offizier, der nach seiner Verabschiedung als Chef des Heeresarchivs 1942 sich
dem Studium der Theologie gewidmet hatte und ebenfalls dem Widerstand angehörte.
Von Rabenau und Bonhoeffer sprachen in diesen Wochen eifrig über theologische
Themen. Eberhard Bethge berichtet in seiner Biografie ausserdem (aaO., S. 1029):
"Payne Best versorgte die Theologenzelle sogar mit einem Schachspiel, so
dass Bonhoeffer noch einmal seiner alten Leidenschaft frönen konnte."
Am 8. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer in das KZ Flossenbürg gebracht, wo
er nach einem nächtlichen Standgericht am 9.4. zusammen mit u.a. Oster und
Canaris hingerichtet wurde.
In seinem zum Jahreswechsel 1944/45 verfassten Gedicht "Von guten Mächten"
hatte Bonhoeffer geschrieben:
Und reichst Du uns den schweren Kelch, den
bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.