Die Bedenkzeit
Wir setzen unseren Bericht vom Match des Jahrhunderts mit den Ereignissen nach der dritten Partie fort. Fischer hatte die erste Partie nach einem sehr riskanten Zug (...Lxh2) verloren und war zur zweiten Partie nicht angetreten. Doch zur dritten Partie trat er wieder an und besiegte Spassky mit Schwarz mit inspiriertem Spiel.

Ein engagierter Zuschauer des Weltmeisterschaftskampfs 1972 war Lawrence Stevens, der kurz vor Beginn der zweiten Partie nach Reykjavik gekommen war und dann anfing, die Zeit aufzuschreiben, die Fischer und Spassky jeweils für ihre Züge brauchten. Wie er das gemacht hat, beschreibt er hier:
Bei der Schwarz-Weiß-Übertragung der Partien waren die Uhren der Spieler gelegentlich zu sehen. Die Partien wurden in der Lobby, in der Cafeteria und im Spielsaal gezeigt. Die Partien waren perfekt aufgestellt und gezeigt wurde stets die aktuelle Stellung. Dazu gab es noch weitere Kameras, die Spieler und Brett aus unterschiedlicher Perspektive zeigten. Manchmal konnte man die Uhren der Spieler sehen. Doch dann sah man auf dem Bildschirm schnell wieder die aktuelle Stellung. So konnte man den Zügen in der Lobby, in der Cafeteria und im Spielsaal jederzeit folgen, aber die Bedenkzeiten waren immer nur gelegentlich zu sehen.

Um die Bedenkzeit aufzuschreiben, habe ich ein kleines Partienheft benutzt, das ich in der Halle gekauft habe. Das kleine Heft wurde für 100 Island-Kronur verkauft, damals umgerechnet etwas mehr als ein US-Dollar.
Wenn die Uhr auf dem Bildschirm zu sehen war, konnte ich durch Addition der beiden Bedenkzeiten den Partiebeginn ausrechnen. Beim nächsten Zug eines Spielers musste ich nur auf meine Armbanduhr schauen, um die Gesamtbedenkzeit zu erfahren. Davon habe ich die Bedenkzeit des Gegners abgezogen und die Differenz war die Bedenkzeit des Spielers, der gerade gezogen hatte. Wenn dann der Gegner ein paar Minuten später einen Zug gemacht hat, dann konnte ich das Ganze wiederholen.
Wenn die Uhr dann das nächste Mal zu sehen war, konnte ich die Bedenkzeit für den Spieler, der nicht am Zug war, korrigieren. In der dritten Partie bemerkte ich bereits früh, dass irgendetwas mit den von notierten Bedenkzeiten nicht stimmte:
Nach Spasskys 8. Zug habe ich angefangen, die Bedenkzeit aufzuschreiben, denn da habe ich Spasskys Uhr das erste Mal bei der Übertragung gesehen. Nach Fischers 18. Zug zeigte die Übertragung einen Zeitverbrauch von 1:07 auf Fischers an. Die Zeit, die ich für Spassky notiert hatte, stimmte, aber irgendwie hatte ich neun Minuten zu wenig für Fischer eingetragen - ich hatte eine Bedenkzeit von 0:58 aufgeschrieben.
Ich konnte mir lange nicht erklären, wie mir dieser Irrtum unterlaufen war - bis ich am 31. Oktober 2008 den ausgezeichneten Bericht über das Match von Prof. Christian Hesse las. Er erklärte, dass der Schiedsrichter die Uhr tatsächlich pünktlich in Gang gesetzt und Spassky sofort 1.d4 gespielt hatte. Doch dann dauerte es noch neun Minuten, bis Fischer mit 1... Sf6 antwortete.
Mit Prof. Hesses Information kam ich zu dem Schluss, dass dies der Grund war, warum ich die Zeiten für die Züge 8-18 falsch aufgeschrieben hatte. Ich habe Fischers Bedenkzeit für diese Züge dann korrigiert.
Hier sind die Bedenkzeiten für die Partien drei bis fünf, so wie sie Lawrence Stevens in Reykjavik notiert hat:
Partie 3, 16. bis 17. Juli 1972
Spassky Fischer White Black 1. d4 (0:00) Nf6 (0:09) 2. c4 e6 3. Nf3 c5 4. d5 exd5 5. cxd5 d6 6. Nc3 g6 7. Nd2 Nbd7 8. e4 (0:11) Bg7 (0:24) 9. Be2 (0:15) 0-0 (0:24) 10. 0-0 (0:15) Re8 (0:31) 11. Qc2 (0:17) Nh5 (0:40) 12. Bxh5 (0:40) gxh5 (0:40) 13. Nc4 (0:40) Ne5 (0:41) 14. Ne3 (0:43) Qh4 (0:48) 15. Bd2 (0:47) Ng4 (1:03) 16. Nxg4 (0:52) hxg4 (1:03) 17. Bf4 (1:04) Qf6 (1:04) 18. g3 (1:05) Bd7 (1:07) 19. a4 (1:07) b6 (1:11) 20. Rfe1 (1:10) a6 (1:11) 21. Re2 b5 22. Rae1 (1:23) Qg6 (1:16) 23. b3 (1:23) Re7 (1:24) 24. Qd3 (1:33) Rb8 (1:25) 25. axb5 (1:34) axb5 (1:25) 26. b4 (1:35) c4 (1:30) 27. Qd2 (1:41) Rbe8 (1:33) 28. Re3 (1:55) h5 (1:35) 29. R3e2 (2:04) Kh7 (1:45) 30. Re3 (2:04) Kg8 (1:47) 31. R3e2 (2:04) Bxc3 (1:48) 32. Qxc3 (2:04) Rxe4 (1:49) 33. Rxe4 (2:06) Rxe4 (1:51) 34. Rxe4 (2:10) Qxe4 (1:51) 35. Bh6 (2:12) Qg6 (1:51) 36. Bc1 (2:13) Qb1 (1:57) 37. Kf1 (2:20) Bf5 (2:00) 38. Ke2 (2:20) Qe4+ (2:10) 39. Qe3 (2:21) Qc2+ (2:10) 40. Qd2 (2:22) Qb3 (2:11) 41. Qd4 (2:48) Bd3+ (s) (2:20) 0-1 |
Partie 4, 18. Juli 1972
Fischer Spassky White Black 1. e4 (0:07) c5 (0:00) 2. Nf3 (0:07) d6 (0:00) 3. d4 (0:07) cxd4 (0:00) 4. Nxd4 (0:07) Nf6 (0:00) 5. Nc3 (0:07) Nc6 (0:00) 6. Bc4 (0:08) e6 (0:01) 7. Bb3 (0:08) Be7 (0:01) 8. Be3 (0:16) 0-0 (0:02) 9. 0-0 (0:16) a6 (0:02) 10. f4 (0:18) Nxd4 (0:03) 11. Bxd4 (0:18) b5 (0:03) 12. a3 (0:25) Bb7 (0:04) 13. Qd3 (0:25) a5 (0:07) 14. e5 (0:33) dxe5 (0:08) 15. fxe5 (0:33) Nd7 (0:09) 16. Nxb5 (0:41) Nc5 (0:11) 17. Bxc5 (0:44) Bxc5+ (0:12) 18. Kh1 (0:44) Qg5 (0:26) 19. Qe2 (0:54) Rad8 (1:03) 20. Rad1 (0:59) Rxd1 (1:10) 21. Rxd1 (0:59) h5 (1:19) 22. Nd6 (1:02) Ba8 (1:19) 23. Bc4 (1:06) h4 (1:33) 24. h3 (1:15) Be3 (1:40) 25. Qg4 (1:23) Qxe5 (1:50) 26. Qxh4 (1:28) g5 (2:00) 27. Qg4 (1:37) Bc5 (2:05) 28. Nb5 (1:48) Kg7 (2:05) 29. Nd4 (1:48) Rh8 (2:12) 30. Nf3 (1:49) Bxf3 (2:15) 31. Qxf3 (1:49) Bd6 (2:15) 32. Qc3 (1:51) Qxc3 (2:15) 33. bxc3 (1:51) Be5 (2:16) 34. Rd7 (1:56) Kf6 (2:19) 35. Kg1 (1:59) Bxc3 (2:20) 36. Be2 (2:02) Be5 (2:22) 37. Kf1 (2:05) Rc8 (2:22) 38. Bh5 (2:05) Rc7 (2:23) 39. Rxc7 (2:06) Bxc7 (2:24) 40. a4 (2:06) Ke7 (2:25) 41. Ke2 (2:08) f5 (2:28) 42. Kd3 (2:14) Be5 (2:29) 43. c4 (2:15) Kd6 (2:30) 44. Bf7 (2:16) Bg3 (2:32) 45. c5+ (2:18) 1/2-1/2 |
Partie 5, 20. Juli 1972
Spassky Fischer White Black 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. Nf3 c5 5. e3 (0:02) Nc6 (0:07) 6. Bd3 (0:04) Bxc3+ (0:07) 7. bxc3 (0:04) d6 (0:07) 8. e4 (0:09) e5 (0:07) 9. d5 (0:17) Ne7 (0:09) 10. Nh4 (0:20) h6 (0:16) 11. f4 (0:40) Ng6 (0:27) 12. Nxg6 (0:55) fxg6 (0:28) 13. fxe5 (0:57) dxe5 (0:28) 14. Be3 (0:57) b6 (0:30) 15. 0-0 (1:05) 0-0 (0:30) 16. a4 (1:05) a5 (0:34) 17. Rb1 (1:09) Bd7 (0:37) 18. Rb2 (1:14) Rb8 (0:41) 19. Rbf2 (1:17) Qe7 (0:42) 20. Bc2 (1:43) g5 (0:51) 21. Bd2 (1:44) Qe8 (0:58) 22. Be1 (1:50) Qg6 (1:00) 23. Qd3 (1:51) Nh5 (1:13) 24. Rxf8+ (1:55) Rxf8 (1:14) 25. Rxf8+ (1:57) Kxf8 (1:14) 26. Bd1 (2:00) Nf4 (1:17) 27. Qc2 (2:09) Bxa4 (1:18) 0-1 (2:11) |

Die oben angegebenen Zeiten wurden auf der Webseite The Crack Team veröffentlicht, über die wir in der nächsten Folge noch berichten werden.

Doch jetzt zu den Partien. In ihrer September-Ausgabe veröffentlichte Chess Life & Review einen Bericht von GM Robert Byrne, der in Reykjavik vor Ort war und die Partien vier und fünf kommentiert hat (genau wie Partie eins und drei).

GM Robert Byrne (20. April 1928 – 12. April 2013) gewann die US-Meisterschaft 1972, war 1974 WM-Kandidat, neun Mal Mitglied der US-Olympiamannschaft, Universitätsprofessor und von 1972 bis 2006 Schachkolumnist der New York Times.
Robert war ein guter Freund, den ich (Frederic Friedel) immer mal wieder getroffen habe. Besonders gut erinnere ich mich an einen Besuch bei ihm zu Hause in Ossining, New York, wo wir gemeinsam zu Abend aßen und er dann, bei ein paar Gläsern Wein, stundenlang von seiner Reise nach Reykjavik 1972 erzählt hat. Er zeigte mir Partien und schilderte, wie er diese Partien damals erlebt hat. Er gab mir dann auch noch sein Buch über den Wettkampf, mit einer schönen Widmung. In der September-Ausgabe von Chess Life & Review hatte er geschrieben:
In der vierten Partie spielte Spassky einen Überraschungssizilianer, auf den ihn sein Analyseteam gut vorbereitet hatte. Ein brillantes Bauernopfer im 16. Zug gab im starken Angriff, aber dann konnte er doch keinen Weg finden, um die pointierte Verteidigung des Herausforderers zu überwinden. Die Partie wird hier immer noch diskutiert, doch zu einem klaren Ergebnis, wie es hätte ausgehen sollen, ist noch niemand gekommen. Nachdem sich die Spieler auf Remis geeinigt hatten, stand es 2½-1½ und Spassky war immer noch in Führung.
Die folgenden Anmerkungen von Robert Byrne wurden auf den Seiten 539-540 der Zeitschrift veröffentlicht (die Seiten von CL&R wurden über das ganze Jahr durchnummeriert).
Partie vier - mit Anmerkungen von Robert Byrne
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1.e4 c5 2.Nf3 d6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 Nc6 6.Bc4 e6 7.Bb3 Be7 8.Be3 0-0 9.0-0 a6 10.f4 Nxd4 11.Bxd4 b5 12.a3 Bb7 13.Qd3 a5! 14.e5 dxe5 15.fxe5 Nd7 16.Nxb5 16.Ne4 Bxe4 17.Qxe4 Nc5 18.Bxc5 Bxc5+ 19.Kh1 Qd4! 16.Qxb5? Ba6 16...Nc5 17.Bxc5 17.Qe3 Nxb3 18.Qxb3 18.cxb3?? Qd5-+ 19.Qe2 Ba6 18...a4 19.Qd3 Ba6 20.Rad1 Qa5 21.c4 Bxb5 22.cxb5 Rab8 23.b6 17...Bxc5+ 18.Kh1 Qg5 18...Qxd3 19.cxd3 Ba6 20.Nc7 Bxd3 21.Rfc1!± Rab8 22.Nxe6! 19.Qe2 19.Qg3 Qxg3 20.hxg3 Ba6 21.Bc4 21.a4 Bxb5 22.axb5 Bd4 23.c3 Bxe5 24.g4 Rfd8 25.Rfd1 Bc7 21...Bxb5 22.Bxb5 Bd4 23.c3 Bxe5 19...Rad8 20.Rad1 Rxd1 21.Rxd1 h5! 22.Nd6 Ba8 23.Bc4 h4 24.h3 24.Bd3 h3 25.Be4 Qxe5 26.Bh7+ Kxh7 27.Qxe5 hxg2# 24...Be3 25.Qg4 25.-- Qg3 25...Qxe5 25...Qxg4 26.hxg4 h3 27.Bf1 f6 28.Nc4 26.Qxh4 g5 27.Qg4 Bc5 27...f5 28.Qh5 Kg7? 29.Ne8+ Kg8 29...Rxe8 30.Rd7+ 30.Qg6+ Kh8 31.Qh6+ Kg8 32.Bxe6+ Rf7 33.Nf6+ 27...Rd8 28.Nxf7 Rxd1+ 29.Qxd1 Kxf7 29...Qg3 30.Nh6+! Kg7 31.Qd7+ Kh8 32.Qd8+ Kg7 33.Qg8+ Kxh6 34.Qxe6+ Kh5 35.Qe8+ Kh6 36.Qf8+ Kg6 37.Bd3+ Be4 38.Bxe4+ Kh5 39.Qh8# 30.Qd7+ Kf6 31.Qd8+ 28.Nb5 Kg7 29.Nd4 29...Rh8 29...Rd8 30.Nxe6+ 30.Nf5+ Kf6 31.Nh6 Rxd1+ 32.Qxd1 Kg6 33.Ng4 Qxb2 30.c3 Bd6 30...Rh8 31.Nf3 31.Rf1! Rh4 31...Bd6 32.Nf5+ 32.Nf5+! Qxf5 33.Rxf5 Rxg4 34.Rxc5 Rxg2 35.Rxa5 Bf3 36.Bf1 31...Bxf3 32.Qxf3 Bd6 33.Kg1 Rh4 31.Kg1 Rh8 32.Nf5+! exf5 33.Qxg5+ Kf8 34.Qd8+ 30...fxe6 31.Rxd8 Qe1+ 30.Nf3 Bxf3 31.Qxf3 Bd6 32.Qc3 Qxc3 33.bxc3 Be5 34.Rd7 Kf6 35.Kg1 Bxc3 36.Be2 Be5 37.Kf1 Rc8 38.Bh5 Rc7 39.Rxc7 Bxc7 40.a4 Ke7 41.Ke2 f5 42.Kd3 Be5 43.c4 Kd6 44.Bf7 Bg3 45.c5+ ½–½ - Start an analysis engine:
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Fischer,R | 2785 | Spassky,B | 2660 | ½–½ | 1972 | B88 | Reykjavik, World Championship | 4 |
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Über die fünfte Partie schrieb Byrne (CL&R Sept. 1972, S. 537):
In der fünften Partie entschied sich Bobby wieder für den Nimzo-Inder, variierte dieses Mal aber mit Hübners 6...Lxc3+, was streng genommen beiden Seiten Chancen gibt. Doch wie in der dritten Partie durchkreuzte ein überraschender und ungewöhnlicher Springerzug von Fischer im 11. Zug Spasskys ehrgeizige Pläne, die Initiative an sich zu reißen. Spassky wurde allmählich in die Defensive gedrängt, aber ein sofortiger Gewinn war noch nicht zu sehen, als dem Weltmeister, der unter Druck stand, im 27. Zug ein schwerer Fehler unterlief. Fischer schlug sofort zu und glich das Match zum 2½-2½ aus.
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1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nc3 Bb4 4.Nf3 c5 5.e3 Nc6 6.Bd3 Bxc3+ 7.bxc3 d6 8.e4 8.Nd2 e5 8...e5 9.d5 Ne7 9...Na5 10.Nd2 10.Nh4 h6 11.f4 11.g3 Bh3 12.Rg1 g5 13.Ng2 11.f3 g5 12.Nf5 Nxf5 13.exf5 Nh5 11...Ng6! 11...exf4 12.Bxf4 g5? 13.e5! Nd7 14.e6! gxf4 15.exd7+ Qxd7 16.0-0 12.Nxg6 12.Nf5? Bxf5 13.exf5 Nxf4 14.Bxf4 exf4 15.0-0 0-0 16.Rxf4 12.fxe5? Nxh4 13.exf6 Qxf6 12...fxg6 13.fxe5 dxe5 14.Be3 b6 15.0-0 0-0 16.a4 a5 17.Rb1 Bd7 18.Rb2 Rb8 19.Rbf2 Qe7 20.Bc2 g5 21.Bd2 Qe8 22.Be1 Qg6 23.Qd3 Nh5 24.Rxf8+ Rxf8 25.Rxf8+ Kxf8 26.Bd1 Nf4 27.Qc2?? 27.Qb1 27...Bxa4! 27...Bxa4 28.Qxa4? 28.Qb1 Bxd1 29.Qxd1 Qxe4 28...Qxe4 29.Kf2 Nd3+ 30.Kg3 Qh4+ 31.Kf3 Qf4+ 32.Ke2 Nc1# 0–1 - Start an analysis engine:
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Spassky,B | 2660 | Fischer,R | 2785 | 0–1 | 1972 | E41 | Reykjavik World Championship | 5 |
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Byrne schrieb:
Einen Zwei-Punkte-Rückstand in nur drei Partien aufzuholen, ist phantastisch. Aber Fischers Spiel ist zu scharf für Boris. Fischers Ein-Mann-Eröffnungsanalysen waren deutlich besser als das, was die gesamte Armee von Sowjetanalytikern Boris liefern konnten. Einmal, in der vierten Partie, lief die Eröffnung erfolgreich für den Russen, doch da verwehrte Fischers bemerkenswerte Verteidigung im Mittelspiel ihm den ganzen Punkt. Wenn Bobby in Fahrt ist, dann spielen die Farben keine Rolle. Spassky wird in dem Wettkampf nicht bestehen können, wenn er keine Antwort auf Fischers Verteidigungen findet. Trotz der beiden Minuspunkte in den ersten beiden Partien bleibe ich bei meiner Vorhersage, dass Fischer 12½-8½ gewinnt.
Zu dieser dramatischen Partie haben wir auch Anmerkungen von IM Sagar Shah, der uns geholfen hat, den Wettkampf zu dokumentieren. . Sie können seine Anmerkungen mit denen von Byrne oben vergleichen.
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1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nc3 Bb4 4.Nf3 c5 5.e3 Nc6 6.Bd3 Bxc3+!? 7.bxc3 d6 8.e4 8.0-0 e5 9.Nd2 8...e5 9.d5 Ne7 9...Na5 10.Nd2! 0-0 11.0-0 11.Nb3 b5 11...b6 12.Nb3 10.Nh4 h6 11.f4 11.0-0 g5 12.Nf5 12.Qf3 Nfg8 13.Nf5 Nxf5 14.exf5 Nf6 15.h4 g4 16.Qg3 Kd7 17.f3 gxf3 18.Qxf3 Kc7 19.Be2 Qg8 20.Kf2 h5 21.Ke1 Bd7 22.Bg5 Ng4 23.Qe4 f6 24.Bd2 Nh2 25.Kf2 Qh7 26.Kg1 Nxf1 27.Rxf1 Rag8 28.Kh2 Rg7 12...Nxf5 13.exf5 e4 14.Re1 Bxf5 15.f3 Bg6 16.fxe4 Nd7 11...Ng6! 11...exf4 12.Bxf4 g5 13.e5 Ng4 14.e6! Nf6 15.0-0 gxf4 16.Rxf4+- 11...Bg4 12.Qd2 exf4 13.Qxf4 12.Nxg6 fxg6 13.fxe5 13.0-0 0-0 14.f5 b5! 15.cxb5 c4! 16.Bc2 16.Bxc4?! Qb6+ 17.Kh1 Nxe4 16...gxf5 17.exf5 Qb6+ 18.Kh1 Qxb5 13...dxe5 14.Be3 b6 15.0-0 0-0 16.a4 a5! 16...Ne8 17.Rxf8+ Kxf8 18.a5± 16...Ng4 17.Bd2 17.Rb1 Bd7 18.Rb2 Rb8 19.Rbf2 19.Bf2 Qe7 20.Bg3 g5 21.Rbf2 Rf7 22.Qb1 Qd6 23.Bc2 Rbf8 24.Bd1 Ne8! 19...Qe7 20.Bc2 g5! 21.Bd2 Qe8 22.Be1 Qg6 23.Qd3 Nh5 24.Rxf8+ Rxf8 25.Rxf8+ Kxf8 26.Bd1 Nf4 27.Qc2? 27.Qb1 Ke7 27...Bxa4 27...Bxa4 28.Qxa4 Qxe4-+ 0–1
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Spassky,B | 2660 | Fischer,R | 2785 | 0–1 | 1972 | E41 | Reykjavik World Championship | 5 |
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Und wenn Sie noch nicht genug vom Match des Jahrhunderts haben, dann können Sie die Partien auch gerne in der Mega Database suchen, wo sie alle ausführlich kommentiert sind.

Die Chess Life & Review Ausgabe vom Juni 1972 (ein Klick auf das Bild führt zu einer größeren Version) veröffentlichte auf ihrem Cover ein Cartoon von Bob Walker, in dem man sieht, wie sich Boris Spassky vor dem Wettkampf mit Leonid Brezhnev und Alexei Kosygin berät.
Vorherige Artikel
Vor 45 Jahren – Bobby Fischer in Island (1)
In der letzen Juniwoche 1972 war die Schachwelt im Aufruhr. Der Weltmeisterschaftskampf zwischen Titelverteidiger Boris Spassky und Herausforderer Bobby Fischer sollte am 1. Juli in Reykjavik beginnen. Aber von Fischer war in der isländischen Hauptstadt nichts zu sehen. Die Eröffnungsfeier fand ohne ihn statt und die 1. Partie, die am 2. Juli gespielt werden sollte, wurde verschoben. Doch in den frühen Morgenstunden des 4. Juli traf Fischer schließlich in Reykjavik ein. Frederic Friedel berichtet.
Vor 45 Jahren – Bobby Fischer in Island (2)
Das legendäre "Match des Jahrhunderts" zwischen Boris Spassky und Bobby Fischer wurde in der Laugardalshöllin in Reykjavik gespielt. Dies ist Islands größte Sportarena, 5.500 Zuschauer haben hier Platz. Auch Konzerte finden hier statt - Led Zeppelin, Leonard Cohen und David Bowie haben hier schon gespielt. 45 Jahre nach dem Spassky-Fischer Spektakel besuchte Frederic Friedel die Laugardalshöllin und hat ein paar Schätze entdeckt.
Vor 45 Jahren - Bobby Fischer in Island (3)
Am 11. Juli 1972 begann das legendäre "Match des Jahrhunderts" zwischen Boris Spassky und Bobby Fischer endlich. Doch Fischer kam zu spät zur ersten Partie, der Straßenverkehr hatte ihn aufgehalten. Fischer hatte in der ersten Partie Schwarz und spielte zur allgemeinen Überraschung nicht wie meist Grünfeld oder Königsindisch, sondern Nimzo-Indisch. Die Partie verlief in ruhigen Bahnen und die meisten Experten rechneten mit einem Remis. Doch dann, im 29. Zug, nahm Fischer einen vergifteten Bauern. "Ein Zug und wir machen in der ganzen Welt Schlagzeilen!", kommentierte einer der Organisatoren glücklich.
Vor 45 Jahren – Bobby Fischer in Island (4)
Bobby Fischer, Herausforderer und Favorit im WM-Kampf gegen Boris Spassky in Reykjavik 1972, verlor die erste Wettkampfpartie auf dramatische Weise. Fischer erklärte, ihn hätten die Kameras gestört. Zur zweiten Partie trat der Amerikaner aus Protest nicht an und verlor kampflos. Damit lag er im Wettkampf 0-2 zurück. Fischer hatte schon einen Rückflug nach New York gebucht, aber spielte die dritte Partie dann doch – in einem Raum hinter der Bühne!