C'Chartres Echecs gewinnt Französische Top 16

von André Schulz
10.06.2024 – Die diesjährige Französische Mannschaftsmeisterschaft war ganz besonders spannend. Gleich fünf der acht Mannschaften kamen punktgleich mit 18 Punkten in die Meistergruppe. Dort setzte sich dann die Mannschaft des Gastgebers Chartres mit vier Siegen durch. | Fotos: Französischer Schachverband

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Der Schachclub von Chartres war zum dritten Mal in Folge Gastgeber der Französischen Mannschaftmeisterschaften "Top "Top16". Wir der Name andeutet, wird die Meisterschaft von 16 Teams bestritten, die zunächst Ihre Wettkämpfe im Modus jeder gegen jeden bestreiten. Die besten vier Teams jeder Gruppe kämpfen in der "Poule Haute" um den Titel, die restlichen vier Mannschaften jeder Gruppe in der "Poule Basse" gegen den Abstieg. Die Wettkämpfe werden wie in Deutschland an acht Brettern gespielt. Eines der Bretter muss aber von einer Frau besetzt sein. Es wird auch etwas anders gezählt. Nur die Siegpunkte werden im Mannschaftsergebnis vermerkt. Siege werden mit drei Punkten belohnt. Für ein Unentschieden gibt es noch zwei Punkte und für eine Niederlage einen Punkt.

Die Meisterschaft war in diesem Jahr ganz besonders spannend, denn nach der Vorrunde hatten nicht weniger als fünf der acht Mannschaften, die es in die Poule Haute geschafft hatten, 18 Punkte auf ihren Ergebniszettel. Zwei Teams starteten die Meistergruppe mit 17 Punkten. 

Das Rennen um den Meistertitel blieb dann bis zum letzten Tag spannend. In der Meister-beziehungsweise Abstiegsgruppe werden jeweils nur noch vier Runden gegen die Mannschaften gespielt, die aus der anderen Vorgruppe in die jeweilige Endgruppe auf- oder abgestiegen sind. 

Der Mannschaft von Chartres gelang es, alle vier noch ausstehenden Matches zu gewinnen und sich damit knapp die Meisterschaft zu sichern.

Einen großen Anteil am Erfolg hatte Vasyl Ivanchuk. Der 55-jährige "Senior" und frühere Weltklasse-Großmeister holte am Spitzenbrett des neuen Meisters sechs Punkte bei neun Einsätzen. 

Vasyl Ivanchuk

Zu den Leistungsträgern gehörte auch Christan Bauer.

Christian Bauer, rechts

Der immergrüne Philidor

Dieser Videokurs beschäftigt sich mit den verschiedenen Zugfolgen, die zu den Hauptstellungen der Philidor-Verteidigung führen, sowie mit den relevanten Abweichungen von Weiß.

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Als engster Konkurrent für den Gastgeber erwies sich Bischwiler, das die ersten drei Runden ebenfalls siegreich bestrittet, aber in der elften und letzten Runde gegen Asnieres nicht über ein 1:1-Unentschieden hinauskam und am Ende mit einem Punkte weniger Zweiter wurde.

Bischwiler beim "Apres-Match"

Der dritte Platz ging an Titelverteidiger Asnieres.

Asnieres - le Grand Echiquier

Endstand Meistergruppe

Pl. Equipe Pts j. d. p. c.
1 C'Chartres Echecs 30 11 12 19 7
2 Bischwiller 29 11 9 15 6
3 Asnieres - le Grand Echiquier 27 11 9 15 6
4 Cannes Echecs 27 11 0 16 16
5 Lyon Olympique Echecs 24 11 -2 12 14
6 Grasse Echecs 24 11 -7 10 17
7 Clichy Echecs 92 22 11 -11 9 20
8 Tremblay-En-France 20 11 -10 12 22

Der Schachklub von Chartres spielt in Frankreich eine ähnliche Rolle wie in den USA der St. Louis Chess Club und hat sich zu einer Art Zentrum des Französischen Spitzenschachs entwickelt. Motor dieser Entwicklung ist der Präsident des Vereins François Gilles, der in seinen Bemühungen vom Bürgermeister der Stadt Jean-Pierre Gorges unterstützt wird. Der Klub hat dabei geholfen, dass Alireza Firouzja in Frankreich eine neue Heimat fand und ist auch für den Aufstieg des großen französischen Talents Marc'Andria Maurizzi mit verantwortlich. Chartres hat seit 2017 viermal die Top 16 ausgerichtet und 2019 auch die Französische Einzelmeisterschaft.

Partien der Poule Haute

Ergebnisse

Ronde 8
Asnieres - le Grand Echiquier 0 - 2 C'Chartres Echecs
Lyon Olympique Echecs 4 - 2 Tremblay-En-France
Clichy Echecs 92 1 - 2 Bischwiller
Grasse Echecs 2 - 2 Cannes
Ronde 9
Tremblay-En-France 1 - 4 Asnieres - le Grand Echiquier
C'Chartres Echecs 2 - 1 Lyon Olympique Echecs
Cannes 5 - 1 Clichy Echecs 92
Bischwiller 3 - 1 Grasse Echecs
Ronde 10
Asnieres - le Grand Echiquier 5 - 0 Cannes
Lyon Olympique Echecs 0 - 3 Bischwiller
Clichy Echecs 92 2 - 2 Tremblay-En-France
Grasse Echecs 0 - 5 C'Chartres Echecs
Ronde 11
Bischwiller 1 - 1 Asnieres - le Grand Echiquier
Cannes Echecs 3 - 2 Lyon Olympique Echecs
C'Chartres Echecs 4 - 1 Clichy Echecs 92
Tremblay-En-France 3 - 4 Grasse Echecs

Poule Basse

In der Abstiegsgruppe belegten die Mannschaften von Saint-Quentin, Cergy-Pontoise, Lesparre-Médoc und Club 608 (Paris) die letzten vier Plätze und steigen in die Liga "Nationale I" ab.

Endstand Abstiegsgruppe

Pl. Equipe Pts j. d. p. c.
1 Mulhouse Philidor 26 11 21 27 6
2 Marseille Echecs 22 11 15 23 8
3 Chalons-En-Champagne 22 11 19 23 4
4 Metz Fischer 21 11 11 25 14
5 T H F - Saint Quentin 18 11 -3 14 17
6 Cergy-Pontoise Echecs 14 11 -15 10 25
7 Lesparre-Medoc 14 11 -18 10 28
8 Club 608 - Paris 12 11 -30 6 36

Partien

Bester Spieler des Turniers war Arjun Erigaisi, der entscheidend mit dafür sorgte, dass sein Klub Metz Fischer als Vierter der Abstiegsgruppe in den Top 16 verbleibt. Mit 7,5 Punkten in neun Runden und einer Eloperformance von 2862 hat Erigaisi 10 Elopunkte dazu gewonnen und ist derzeit die Nummer vier in der Live-Eloliste.

Arjun Erigaisi

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Zweitbester Spieler war Nihal Sarin (Mulhouse) mit einer Performance von 2792 und 7 Punkten aus 9 Partien

Ergebnisse beim FFE...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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