Am Dienstag wurde beim FIDE World Cup in Goa die Runde der letzten 32 gespielt. Nach dem ersten Ruhetag kehrten die verbliebenen Teilnehmer ans Brett zurück. Drei Startplätze für das Kandidatenturnier 2026 stehen noch zur Verfügung, und jede Partie hat inzwischen Gewicht. Eine Ausnahme bildet Matthias Blübaum, der sein Ticket über das Grand Swiss bereits sicher hat. Als zweiter bereits qualifizierter Spieler gilt Praggnanandhaa Rameshbabu, der voraussichtlich über die FIDE Circuit-Wertung teilnimmt.
Zwei klare Außenseiter sind noch im Rennen: der Italiener Lorenzo Lodici (2572) und der Inder Karthik Venkataraman (2576). Beide begannen die Runde mit Schwarz. Lodici erreichte gegen Sam Sevian (USA, 2701) nach 30 Zügen ein sicheres Remis, und auch Karthik verteidigte sich standhaft und teilte nach 36 Zügen den Punkt mit Le Quang Liem (Vietnam, 2729).
Für die Spitzengroßmeister geht es inzwischen darum, ihre Chancen auf das Kandidatenturnier zu wahren. Für Arjun Erigaisi, Vincent Keymer und Wei Yi wäre die Qualifikation gleichbedeutend mit der ersten Teilnahme an dem prestigeträchtigen Doppelrundenturnier der acht Besten, das den nächsten Herausforderer um die Weltmeisterschaft bestimmt. Alle drei haben in den vergangenen Jahren konstant Weltklasseleistungen gezeigt, doch im K.-o.-Format des World Cups kann jeder Gegner zur Gefahr werden.

Lorenzo Lodici | Foto: Michal Walusza
Die einzigen Spieler, die zum Auftakt der vierten Runde gewinnen konnten, waren Levon Aronian und Jose Martinez. Aronian, bislang der einzige Spieler, der den World Cup zweimal gewonnen hat, setzte sich gegen Radoslaw Wojtaszek in einem damenlosen Mittelspiel durch. Er gewann früh einen Bauern und verwertete seinen Vorteil souverän.

Wojtaszek gegen Aronian | Foto: Michal Walusza
Blitzspezialist Jose „Jospem“ Martinez besiegte mit Schwarz den Europameister von 2023, Alexey Sarana. Martinez war bestens vorbereitet und behielt auch in den entstehenden taktischen Verwicklungen den Überblick. Mit seinem Springerpaar nutzte er die dynamischen Möglichkeiten der Stellung präziser als sein Gegner.

Alexey Sarana | Foto: Michal Walusza
Die beiden topgesetzten Spieler, die noch im Wettbewerb sind, trennten sich dagegen remis – auf sehr unterschiedliche Weise. Arjun Erigaisi einigte sich mit Schwarz gegen Peter Leko nach einer dreifachen Stellungswiederholung bereits nach 20 Zügen auf Remis.

Peter Leko spielt nach langer Pause endlich wieder einmal ein Einzelturnier. Bislang sehr erfolgreich.| Foto: Michal Walusza
Praggnanandhaa hingegen hatte Glück, dass er gegen Dubov Remis halten konnte.
Hier spielte Weiß mit nur noch 42 Sekunden auf der Uhr 39.Dd3?, wonach Schwarz mit 39...Sf5! gewinnen konnte. Nach 40.Txf4 folgt 40...Txg2+! 41.Kxg2 Dg6+ (Diagramm) und auch nach 40.Te4 Txe4 41.fxe4 hat Schwarz nach 41...Dg6 siegreichen Angriff.
Stattdessen spielte Dubov 39...Df5, und nach 40.Dxf5 Txf5 41.Tb2 einigte man sich auf Remis. Schwarz hätte mit seinem Freibauern auf der e-Linie noch weiterspielen können, doch Dubov zog es vor, die Partie zu beenden.

Daniil Dubov | Foto: Michal Walusza
Partien der 4. Runde
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