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Mit drei Siegen, drei Niederlagen und drei Remis hatte Samuel Reshevsky vor der zehnten Runde genau 50 Prozent der möglichen Punkte geholt. Allerdings hat Reshevsky in Zeitnot eine ganze Reihe von Chancen verpasst. Auch gegen Mikhail Botvinnik war für den Amerikaner mehr drin. Im Mittelspiel kam er mit einer Reihe von überraschenden taktischen Schlägen und der Mithilfe seines Gegners zu einer Gewinnstellung, die er dann in Zeitnot jedoch zum Remis verdarb.
Reuben Fine gilt eigentlich als solider, vorsichtiger Positionsspieler, aber gegen Capablanca zeigte er bemerkenswerte taktische Fähigkeiten in der Verteidigung. Nach einer kleinen Ungenauigkeit geriet Fine bereits in der Eröffnung unter Druck, aber konnte sich mit einer bemerkenswerten taktischen Ressource in ein nur etwas schlechteres Endspiel retten. Dieses Endspiel verteidigte er hartnäckig, doch als das Remis schon zum Greifen nahe schien, unterlief ihm kurz vor der Zeitkontrolle ein schwerer Fehler, der Capablanca fast den Sieg gebracht hätte. Doch eben nur fast, denn auch Capablanca verpasste seine Chance und so endete die Partie schließlich mit Remis.
Max Euwe und Alexander Aljechin sind alte Rivalen und haben zwei Weltmeisterschaftskämpfe gegeneinander gespielt. In der Hinrunde gelang Aljechin ein brillanter Angriffssieg gegen Euwe, doch in der Rückrunde trennten sich die beiden nach einem zähen Kampf mit Remis.
Für Salo Flohr lief beim AVRO Turnier bislang wenig zusammen und mit 2,5 Punkten aus 9 Partien (5 Remis und 4 Niederlagen) lag er nach neun Runden auf dem letzten Platz. In der 9. Runde musste er mit Schwarz gegen den Tabellenführer Paul Keres spielen, doch hatte Flohr überhaupt keine Probleme mit Schwarz auszugleichen und ein sicheres Remis zu erzielen. Ja, wäre das Turnier bis dahin besser für Flohr gelaufen, hätte er die Schlussstellung vielleicht sogar weiter gespielt.
S. Reshevsky ½-½ M. Botvinnik
P. Keres ½-½ S. Flohr
J.R. Capablanca ½-½ R. Fine
M. Euwe ½-½ A. Alekhine