Echternach verteidigt Titel als luxemburgischer Manschaftsmeister

von Gerd Densing
07.05.2019 – Die Mannschaft von de Sprenger Echternach verteidigte seinen Titel in der luxemburgischen Mannschaftsmeisterschaft. Gerd Densing berichtet von der Zentralrunde in Differdange am letzten April-Wochenende. | Fotos: Gerd Densing

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"de Sprenger Echternach" ist erneut Landesmeister in Luxemburg

Glatter souveräner Durchmarsch, vorzeitige Meisterschaft nach der 9. Runde und alle Echternacher Teams sehr erfolgreich

Am vergangenen Sonntag, dem 28.04.2019 fand an einem schönen sonnigen Nachmittag die Zentralrunde der Luxemburger Mannschaftsmeisterschaft 2018/2019 in Differdange statt. Aus Platzgründen konnten dort nur die Mannschaften der beiden höchsten Spielklassen (National-Division und Ehren-Promotion) spielen. Außerdem fanden die Heimkämpfe der weiteren Mannschaften von Differdange dort statt. Die Mannschaftskämpfe der unteren Spielklassen (Division 1 bis 4) wurden dezentral ausgetragen.

Turniersaal

Vorjahresmeister de Sprenger Echternach legte mit einem deutlichen 5,5 zu 2,5 Sieg in der ersten Runde gegen das etwa gleichwertig stark angetretene Team und Mitfavorit Bonneweg einen guten Start hin. Es folgten drei sehr hohe 7 zu 1 bzw. 7,5 zu 0,5 Siege in den nächsten Runden.  Nach weiteren hohen Siegen in den nächsten Runden stand Echternach nach Abschluss der Vorrunde bei noch zu spielenden drei Mannschaftskämpfen in der Rückrunde (Playoffs, 4er-Meisterschaftsgruppe) fest.

Nach weiteren Siegen in der 8. und 9. Runde war die Meisterschaft bereits vorzeitig gesichert und Echternach auch rechnerisch nicht mehr einzuholen. Für die Schlussrunde gegen Mitfavorit und späterem Vizemeister war somit die Luft raus bzw. es kam erst gar keine Spannung auf.

Echternach-Bonneweg

Etwas enttäuschend für Spieler und Zuschauer war, dass Bonneweg „nur“ mit 5 Spielern antrat und drei Bretter kampflos verlor. Anstatt andere Spieler aufrücken zu lassen und zu acht anzutreten, entschieden sich die Vereinsverantwortlichen dafür, die zweite Mannschaft von Bonneweg stark gegen Echternach II antreten zu lassen, weil dies der zweiten Bonneweg-Mannschaft noch Aussicht auf den zweiten Tabellenplatz in der Ehrenpromotion bot.

GM Robert Hübner, seit vielen Jahren mehrmals pro Saison für Echternach spielend, gewann kampflos und war etwas enttäuscht, da er umsonst angereist war. Einziger sinnvoller Grund für seine Anreise war im Nachhinein allenfalls das Team-Foto!

GM Andrey Sumets verlor an Brett zwei etwas überraschend mit Schwarz gegen IM Amadeus Eisenbeiser. Nachdem die nominell etwas schwächeren Echternacher Spieler an Brett 7 und 8 relativ schnell verloren war der Wettkampf plötzlich völlig offen.

Eisenbeiser-Sumets

Nachdem die Stellungen von FM Robert Philipowski (komplizierte Stellung) und Vereinsvorsitzendem FM Serge Brittner (zwischendurch zwei Minusbauern in einem Schwerfigurenendspiel mit Damen und 4 Türmen auf dem Brett) nicht unkritisch bzw. einfach aussahen, lag eine kleine Überraschung in der Luft. Serge Brittner konnte seine Partie gegen Oskar Bjarnason jedoch remis halten und Robert Philipowski verwandelte seine  Mehrqualität (mit Minusbauer bei passiver Stellung) in einen Sieg gegen FM Stephen Dishman. Danach stand ein sehr knapper Echternacher Mannschaftssieg des Meisters gegen die sehr stark dezimierte Mannschaft des Vizemeisters zu Buche. Echternach erzielte in den 10 Begegnungen 20 Mannschaftspunkte und behielt eine völlig weiße Weste.

Top-Begegnungen der Schlussrunde:

Hier eine Übersicht über die eingesetzten Spieler des Landesmeisters und Ergebnisse:

Generell war es wohl die mit Abstand erfolgreichste Saison des im Jahr 1981 gegründeten Echternacher Vereins. Die zweite Mannschaft – oft sehr stark angetreten  mit vielen deutschen Spielern – sicherte sich auch bereits nach der 9. Runde die Meisterschaft in der Ehrenpromotion.

Wegen einer Ausländerregelung in der Nationaldivision (in den Begegnungen jeweils mindestens 4 Lux-Spieler einzusetzen) und zu wenig „starken luxemburgischen Spielern“ für zwei Mannschaften in der höchsten Spielklasse zu besetzen, verzichtet der Meister-Verein auf den Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Nationaldivision. Der Zweitplatzierte Bonneweg II, welcher stark angetreten in der Schlussrunde hoch gegen Echternach II gewann hatte am Schluss einen hauchdünnen Vorsprung auf den Drittplatzierten Nordstad I (Diekirch) und wird aufgrund genügend guter luxemburgischer Spielern das Aufstiegsrecht wohl wahrnehmen.

Die dritte und vierte Mannschaft von Echternach wurden in ihren Spielklassen jeweils Tabellenzweite und steigen somit beide auf. Insgesamt somit eine rundum erfolgreiche Mannschaftsmeisterschaft für „den Springer“ Echternach.

Es ist geplant, dass Echternach und auch weitere luxemburgische Mannschaften wieder beim European Chess Club Cup, dieses Jahr im November in Budva in Montenegro, teilnehmen.

Der luxemburgische Schachverband hat zwar noch keine offizielle Abschlusstabelle veröffentlicht aber einer der luxemburgischen Vereine hat vorläufige Tabellen online gestellt. Hier die vorläufigen Tabellen der beiden höchsten Spielklassen der Saison 2018/2019:

Zu den Turniermodalitäten (u.a. besondere Punktzählweise) wird auf bisherige Chessbase-Bericht zur Luxemburgischen Mannschaftsmeisterschaft der Vorjahre und auf Wikipedia-Einträge verwiesen.

Wikipedia zur Division nationale (2016/17)...

Webseite des luxemburgischen Schachverbandes...

Webseite des Landesmeisters...

 

Eine kleine Vorschau auf kommende Schachevents in Luxemburg:

In gut 6 Wochen findet am Wochenende 15.-16.06.2019 das beliebte Echternacher Schachopen statt. Es werden wieder über 300 Spieler, darunter mehrere Dutzend Großmeister, zum zweitägigen Schnellschach-Turnier (9 Runden, 45 Min. Bedenkzeit pro Partie) erwartet.

Hier der Internetlink auf die Turnierseite mit Ausschreibung, weiteren Informationen und Möglichkeit der Online-Anmeldung...

Chessbase-Bericht zum Echternacher Open 2018...

 


Gerd Densing ist ein begeisterter Vereins- und Turnierspieler. Seine Eindrücke hat er in vielen Berichten auf der ChessBase-Nachrichtenseite festgehalten.

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