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Eine Möglichkeit, sich für das Kandidatenturnier 2026 qualifizieren, ist der FIDE Circuit, ein von der FIDE neu ins Leben gerufener Wettbewerb, der eine Reihe von Turnieren umfasst. Je nach Modus und Stärke der jeweiligen Turniere bekommen die Spieler für ihre Ergebnisse in diesen Turnieren Circuit-Punkte, die am Ende des Jahres zusammengezählt werden. Wer die meisten Punkte hat, sichert sich einen Platz im Kandidatenturnier 2026. Dabei werden zwei Plätze vergeben: einer für das Jahr 2024 und einer für das Jahr 2025.
Die beiden letzten Turniere, in denen man 2024 Circuit-Punkte sammeln konnte, waren die Rapid- und Blitzweltmeisterschaften. Vor diesen beiden Turnieren lag Caruana in der Circuit-Werbung knapp vor Arjun Erigaisi und diesen Vorsprung konnte Caruana halten, und sicherte sich damit den Sieg im FIDE-Circuit 2024.
Damit hat sich Caruana als erster Spieler für das kommende Kandidatenturnier qualifiziert. Früher war auch der Verlierer des vorherigen WM-Kampfs automatisch für das Kandidatenturnier qualifiziert, aber diese Regelung hat die FIDE abgeschafft - wenn Ding Liren noch einmal einen Anlauf auf den Weltmeisterthron machen möchte, dann muss er sich auf andere Weise qualifizieren.
Für Caruana wird es das sechste Kandidatenturnier sein. Das erste Mal war er 2016 in Moskau dabei, wo er knapp hinter Sergey Karjakin auf dem geteilten 2. bis 3. Platz landete.
Zwei Jahre später, 2018, beim Kandidatenturnier in Berlin, lief es besser und Caruana gewann das Turnier. Beim anschließenden WM-Kampf 2018 in London gegen Magnus Carlsen kam Caruana in den klassischen Partien zu einem 6-6 Unentschieden, da alle 12 klassischen Partien mit Remis endeten. Doch im Schnellschach-Tiebreak konnte sich Carlsen klar mit 3-0 durchsetzen
Auch in den folgenden drei Kandidatenturnieren war Caruana immer dabei. 2020-21 landete er auf dem geteilten 3. bis 4. Platz, 2022 wurde er Fünfter, seine schlechteste Platzierung im Kandidatenturnier.
Beim Kandidatenturnier 2024 in Toronto spielte Caruana in der letzten Runde gegen Nepomniachtchi und hätte mit einem Sieg in dieser Partie mit Gukesh gleichgezogen. Dann hätte ein Tiebreak darüber entschieden, wer im November gegen Ding Liren um die Weltmeisterschaft spielt. Die Partie gegen Nepomniachtchi verlief dramatisch, denn Caruana ließ etliche gute Gewinnmöglichkeiten aus und musste am Ende schweren Herzens nach 109 Zügen ins Remis einwilligen und landete damit auf dem geteilten 2. bis 4. Platz.
Für die "ZEIT" hat Niclas Huschenbeth die Partie damals in einem Video analysiert.
Zur Zeit liegt Caruana auf Platz 2 der Weltrangliste, und wenn er es schafft, Form und Spielstärke in den kommenden zwei Jahren zu halten, dann zählt er jetzt schon zum Kreis der Favoriten beim Kandidatenturnier 2026.