ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Nach einer rund achtmonatigen Pause vom Turnierschach spielt Weltmeister Ding Liren wieder, aber ohne viel Erfolg. Beim Traditionsturnier in Wijk aan Zee Anfang des Jahres blieb er mit 6 Punkten aus 13 Partien knapp unter der 50%-Marke, aber das Freestyle Chess Turnier in Weissenhaus zeigt, dass Ding zur Zeit in einer tiefen Formkrise steckt. Aus seinen bisherigen zwölf Partien holte er nur drei Remis und so kommt er auf eine Bilanz von 1,5 aus 12.
Auch die erste Partie seines Wettkampfs gegen Vincent Keymer verlor Ding ohne großen Widerstand. Keymer hatte Weiß und kam mit einer guten und harmonischen Stellung aus der Eröffnung.
Der weiße König steht sicherer, Weiß hat die stabilere Bauernstruktur und sein weißfeldriger Läufer ist stärker als der schwarze Springer auf h6. Mit 16.Qg1 hat Keymer den ungedeckten Springer auf c5 ins Visier genommen und bereitet das Eingreifen seiner Dame ins Geschehen vor.
Schwarz hat Probleme und nach 16...b6 17.b4 Sd7 18.De3 suchte Ding sein Heil in einem Bauernopfer und spielte 18...e5.
Aber dieses Opfer half nicht wirklich, und nach 19.Sb5+ Kb8 (19...Kc6 scheitert an 20.Lb3 Kxb5 21.Lxd5 mit siegreichem Angriff) 20.Txd5 hatte Weiß bei weiterhin guter Stellung einen Bauern mehr.
Fünf Züge später gab Ding auf und Keymer ging mit 1-0 in Führung.
Vincent Keymer | Foto: Nils Rohde / ChessBase
Die erste Partie des Wettkampfs der Nummer 1 gegen die Nummer 2 der Welt endete mit Remis. Caruana hatte Weiß und die Eröffnung mündete bald in eine Stellung, die recht normal und ausgeglichen aussah.
Einen kritischen Moment gab es allerdings im 17. Zug.
Hier spielte Caruana vorsichtig 17.Lxe6 (17.Dd3 sieht natürlicher aus) und Carlsen antwortete "ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken", wie er im Interview nach der Partie sagte, mit 17...Lxe6, wonach die Partie bald mit Remis endete.
Wie die Computer verraten, war jedoch das überraschende 17...Txe6 stärker. Nach 18.Dd3 will Schwarz 18...b5 spielen (Diagramm), um Drohungen am Damenflügel aufzustellen.
Im Kampf um Platz drei stand Abdusattorov kurz vor einem Sieg gegen Aronian, aber dann konnte sich Aronian mit Hilfe eines Patttricks ins Remis retten.
Hier behält Weiß mit 46.Kc2! weiter Gewinnchancen - Weiß gibt den Bauern g2, den Schwarz mit Schach nehmen kann, aber verhindert das Eindringen des schwarzen Königs, z.B. 46...Txg2+ 47.Kc3 Te2 48.Th3 und Weiß kann weiter Gewinnversuche unternehmen.
Doch in der Partie spielte Abdusattorov 46.Th4 und nach 46...Kc4 führt die "logische" Fortsetzung 47.txe4+ Kb3 48.g4 (Diagramm) nach 48...Txg4! zum Remis.
Wegen der Mattdrohung auf g1 muss Weiß den Turm nehmen und Schwarz Patt setzen. Abdusattorov sah diese Idee nach dem 46. Zug des Schwarzen und versuchte noch 47.Ka2, aber der aktive König sichert Schwarz ausreichend Gegenspiel. Sechs Züge später endete die Partie mit Remis.
Nodirbek Abdusattorov | Foto: Nils Rohde / ChessBase
Im Kampf um Platz 5 kam Firouzja mit Weiß zu einem hübschen Sieg.
Firouzja hatte Gukesh mit einem Qualitätsopfer unter Druck gesetzt und in dieser Stellung kämpft Schwarz ums Überleben: sein König steht gefährdet und Weiß verfügt über zwei starke Freibauern am Königsflügel. Hier hätte Schwarz nach 38...Txc4 noch hoffen können, aber nach dem Partiezug 38...Th8 setzte Weiß seinen g-Bauern in Gang, was die Partie rasch entschied: 39.g6 Kb8 40.g7 Tg8 41.Tb4 b6 42.Tf4
Schwarz gab auf.
Blick in den Spielsaal | Foto: Nils Rohde / ChessBase
Jan Henric Buettner: Der Mann hinter dem Freestyle Chess in Weissenhaus
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