Freestyle Challenge: Carlsen punktet weiter

von Johannes Fischer
14.02.2024 – Magnus Carlsen ist bei der Freestyle G.O.A.T. Challenge in Weissenhaus weiter auf der Erfolgsspur und gewann in der ersten Partie des Halbfinales in einer strategisch interessanten Partie gegen Nodirbek Abdusattorov, der bislang einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte. In der zweiten Begegnung des Halbfinales kam Levon Aronian zu einem Sieg gegen Caruana und beim Spiel um die Plätze 5 bis 8 gewann Vincent Keymer mit Schwarz schön und schnell gegen Gukesh. Auch Alireza Firouzja kam mit Schwarz gegen Ding Liren zu einem schnellen Sieg. | Foto: Amruta Mokal

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Carlsen hat viele Turniere seiner Laufbahn verhalten begonnen, um dann furios aufzuspielen. Beim Freestyle Chess in Weissenhaus scheint das ähnlich zu sein. Nach seinem fünften Platz in der Vorrunde und der Niederlage in der ersten Viertelfinalpartie gegen Firouzja gewann die Nummer 1 der Welt drei Mal in Folge gegen Firouzja und auch gegen Abdusattorov kam Carlsen in der ersten Partie des Halbfinales zu einem Sieg. Peter Leko, der die Partien zusammen mit Tania Sachdev und Niclas Huschenbeth live kommentiert, war begeistert und meinte:

Jede Entscheidung, die Magnus in Partie getroffen hat, wirkt absolut sinnvoll - wie bei einer Symphonie passt alles zusammen.

Carlsen selbst stand seinem Spiel kritischer gegenüber und meinte, die Partie sei strategisch interessant gewesen, auch wenn er nicht immer meisterhaft gespielt hätte.

Eine starke strategische Leistung zeigte Levon Aronian gegen Fabiano Caruana.

Damit müssen Caruana und Abdusattorov in der zweiten Partie des Halbfinales am Mittwoch mit Weiß gewinnen, um sich in den Tiebreak zu retten.

Keymer und Firouzja gewinnen mit Schwarz

Ganz anders als die Begegnungen zwischen Carlsen und Abdusattorov und Aronian und Caruana verliefen die Begegnungen beim Spiel um die Plätze 5 bis 8. In beiden Partien stand Schwarz in weniger als zehn Zügen auf Gewinn. Dass dies Spielern der absoluten Weltklasse immer wieder passiert, zeigt, wie kompliziert Freestyle Chess (oder Chess960) ist.

Vincent Keymer zeigte sich nach seiner Niederlage gegen Aronian im Viertelfinale gut erholt und kam mit ideenreichem und taktisch präzisem Spiel zu einem hübschen Sieg gegen Gukesh.

Weltmeister Ding Liren wirkt in Weissenhaus weiter nur noch wie ein Schatten seiner selbst und geriet gegen Firouzja mit Weiß sehr schnell unter die Räder.

Beim Spiel um die Plätze 5 bis 8 geht es nicht nur um Preisgeld und Prestige, sondern auch um einen Platz im nächsten Freestyle Chess Turnier, das Jan Henric Buettner, Organisator und treibende Kraft des Turniers in Weissenhaus, bereits fest im Blick hat.

Buettner erwähnte auch, dass er neben einem Freestyle Chess Turnier im Februar 2025 auch eine Freestyle Tour mit Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten, Indien und Südafrika plant.

Partien

Turnierseite

Jan Henric Buettner: Der Mann hinter dem Freestyle Chess in Weissenhaus


Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".