
Magnus Carlsen und Nodirbek Abdusattorov hatten als Spitzenreiter den ersten Tag des zweitägigen Vorturniers beim Freestyle Chess Grand Prix Turnier in Paris beendet. Abdusattorov war kurzfristig eingesprungen, nachdem Hans Niemann zwei Tage vor Turnierbeginn seinen Rückzug aus dem Turnier mitgeteilt hatte.
Die besten Acht des zwölfköpfigen Feldes dürfen in der K.o.-Stufe weiter um Grand Slam Punkte und die besten Preisgelder spielen. Vier Spieler scheiden aus und spielen um die Plätze neun bis zwölf.
Hinter den beiden Führenden hatten sich Maxime Vachier-Lagrave, als verbliebener Vertreter des Gastgeberlandes, und Ian Nepomniachtchi auf den Plätzen drei und vier die besten Chancen auf die Teilnahme in der K.o.-Stufe erspielt, mit einem halben bzw. einem Punkt Rückstand auf die Spitze. Eigentlich sollte auch Alireza Firouzja als zweiter Vertreter Frankreichs mitspielen, aber dieser hatte schon vor Hans Niemann abgesagt, weil er mit den Bedingungen des Vertrages nicht einverstanden war oder mehr Geld wollte oder auch beides. Für ihn war Richard Rapport ins Turnier gekommen. Beim Ungarn konnte man eigentlich vermuten, dass er mit den ungewohnten Stellungen des Freestyle Chess gut zurecht kommen würde, denn seine Partieanlagen führen auch beim normalen Schach sehr oft sehr schnell weg von den gewohnten Schablonen. Das war aber nicht so. Am Ende des ersten Tages zierte Rapport zusammen mit Vidit das Tabellenende, beide Spieler mit nur einem Punkt auf dem Ergebniszettel.
Nicht gut, aber besser war Vincent Keymer gestartet. Mit vier Niederlagen und zwei Siegen kam der Sieger vom Weissenhaus Grand Slam auf zwei Punkte, immerhin einen halben Punkt mehr als Gukesh. Der Weltmeister hatte das Prestige-Duell gegen seinen Landsmann Erigaisi gewonnen und gegen Vachier-Lagrave Remis gespielt. Der Franzose war tatsächlich der Remiskönig des ersten Spieltages. Er spielte drei seiner Partien unentschieden. Das ist nicht weniger die Hälfte aller Remis an diesem Tag, denn es gab nur sechs Punkteteilungen. Für ein Topturnier sehr, sehr wenig.
Vor dem zweiten Spieltag lag Vincent Keymer auf dem neunten Platz, musst sich am zweiten Spieletag also noch strecken, um die K.o.-Stufe zu erreichen.
In der 8. Runde wurde eine Stellung ausgelost, die der üblichen Grundstellung sehr nahe kam. König und Dame und die Türme standen "richtig", nur zwei Leichtfiguren waren "verrutscht".
Richard Rapport | Foto: Lennaer Ootes
Richard Rapport gelang in einer Art Skandinavischen Verteidigung ein hübscher Angriffssieg gegen Vidit. Der Inder half mit.
Nodirbek Abdussatorov konnte das Tempo des ersten Tages nicht durchhalten, startete mit Niederlagen gegen Erigaisi und Carlsen und fiel etwas zurück.
Magnus Carlsen holte am zweiten Spieltag 3,5 Punkt und wurde von Ian Nepomniachtchi eingeholt, der mit 4,5 aus 5 bester Spieler des Tages war.
Carlsen und Nepomniachtchi | Foto: Lennart Ootes
Vincent Keymer musste zum Auftakt des zweiten Tages gleich gegen zwei Weltmeister ran, gegen Gukesh und Carlsen. Gegen Gukesh verlor er , gegen Carlsen holte Keymer ein Remis und hatte nun Betriebstemperatur erreicht. Es folgten Siege gegen Nakamura, Praggnanandhaa und Caruana. Letzterer wurde völlig überspielt.
Foto: Lennart Ootes
Mit dem Sieg über Caruana erreichte Keymer Platz sieben und ist bei der K.o-Stufe also noch dabei.
Endstand Vorrunde
Partien
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