Gashimov Memorial Shamkir: Anish Giri gewinnt in Runde 6

von Johannes Fischer
25.04.2018 – Runde 6 des Vugar Gashimov Memorials in Shamkir brachte interessante Partien, aber nur einen Sieg. Der gelang Anish Giri, der von einem taktischen Blackout David Navaras profitierte. Die vier restlichen Partien endeten Remis, zwei ohne große Aufregung, zwei nach interessantem Verlauf. (Fotos: Shamkir Chess)

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Nach fünf Runden war in Shamkir offizieller Ruhetag, aber auch in Runde sechs ging es mit vier Remis und einem Sieg insgesamt recht ruhig zu.

S. Karjakin ½-½ M. Carlsen

Wenig spannend verlief zum Beispiel die Partie zwischen Sergey Karjakin und Magnus Carlsen. Im Marshall-Gambit folgten beide lange der Vorgängerpartie Maxime Vachier-Lagrave - Carlsen, Paris 2017, doch dann ging Carlsen mit der Neuerung 20...h6 neue Wege.

 

Doch diese Neuerung war harmlos: im 30. Zug endete die Partie durch Zugwiederholung mit Remis.

Fünf Remis und ein Sieg - in Bestform in Magnus Carlsen noch nicht.

A. Giri 1-0 D. Navara

Anish Giri profitierte von einem taktischen Versehen David Navaras und kam zu seinem ersten Sieg. In einer scharfen Variante der Caro-Kann Verteidigung unterlief Navara ein ungewöhnliches Versehen:

 

Mit dem Zwischenzug 24.b6! nutzte Weiß den Fehler Navaras sofort aus. Statt 23....Lc2? hätte 23...Sa5 die Stellung im Gleichgewicht gehalten. Weiß hat keinen gefährlichen Läuferabzug. Nach 24.b6 folgte noch 24...Lxd1 25.bxc7 Kd7 26.Lxd1 Kxc7 27.Ld6+ Kd7 28.Tb1 und Schwarz gab auf.

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V. Topalov - R. Mamedov

Einen interessanten Schlagabtausch lieferten sich Veselin Topalov und Rauf Mamedov. Für die erste Aufregung sorgte Topalov, der in der Sveshnikov-Variante im 22. Zug ein Qualitätsopfer und eine Neuerung brachte.

 

Mit diesem Qualitätsopfer wollte Topalov die Initiative an sich reißen, doch nur wenige Züge später konterte Mamedov:

 

So kam es bald zu einem ausgeglichenen Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, das im 41. Zug mit Remis endete.

Rauf Mamedov

T. Radjabov - R. Wojtaszek

Einen munteren taktischen Schlagabtausch lieferten sich Teimour Radjabov und Radoslaw Wojtaszek. Im Najdorf-Sizilianer lud Radjabov seinen Gegner mit 6.Lg5 zu einem Theorieduell ein und nach 6...e6 7.f4 nahm Radjabov diese Einladung mit 7...Db6!? gerne an. Bald hatte Radjabov zwei Bauern weniger, aber reichlich Kompensation.

 

Doch bevor Weiß wirklich konkrete Drohungen aufstellen konnte, gab Schwarz Material zurück: er opferte in der Diagrammstellung mit 22...Se4 eine Qualität, was nach 23.Sed7 Lxd7 24.Dxd7 Dg5 schnell zu einem weiteren taktischen Scharmützel führte, das schließlich zur Zugwiederung und Punkteteilung führte.

Teimour Radjabov - Wieder nur Remis!

Ding Liren ½-½ S. Mamedyarov

Beim Kandidatenturnier in Berlin gewann Ding Liren nur eine einzige Partie - gegen Shakhriyar Mamedyarov. Doch bei ihrer Begegnung in Shamkir hatte Ding Liren keine Gewinnchancen. In einem Damengambit mit 5.Lg5 stand bald nach der Eröffnung ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, das nur wenig später Remis wurde.

Ding Liren

Partien

 

Tabelle

 

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".

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