Das Gashimov Memorial erinnert an den aserbaidschanischen Spitzenspieler Vugar Gashimov, der im Alter von nur 27 Jahren an den Folgen eines Gehirntumors starb. Der Preisfonds beträgt 100.000 Euro, von denen der Sieger 25.000 Euro erzählt. Die Spieler haben zunächst zwei Stunden Zeit, um 40 Züge zu machen, danach eine Stunde für 20 Züge und dann 15 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem 61. Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.
Das Los sorgte gleich in der ersten Runde für das Spitzentreffen zwischen Shakhriyar Mamedyarov, zur Zeit die Nummer drei der Welt, und Magnus Carlsen, Weltmeister und Nummer eins der Welt.
Doch wer auf eine spannende und packende Partie gehofft hatte, wurde entäuscht. In einem Grünfeld-Inder mit g3 kam es früh zum Massenabtausch und nur wenig später stand ein Remisendspiel auf dem Brett. Nach 41 Zügen war das Unentschieden beschlossene Sache.
Die ehemalige Frauenweltmeisterin Nona Gaprindashvili machte den ersten Zug in der Partie zwischen Mamedyarov und Carlsen. (Foto: Turnierseite)
Ebenfalls Remis endete die Partie zwischen Anish Giri und Sergey Karjakin. Mit einer zweischneidigen Variante des Nimzo-Inders begann die Partie vielversprechend, aber bevor es richtig spannend werden konnte, fanden Giri und Karjakin eine Zugwiederholung und so endete die Partie schnell Remis.
Sergey Karjakin und Anish Giri bei der Eröffnungsveranstaltung (Foto: Turnierseite)
Spektakulärer verlief die Partie zwischen David Navara und Rauf Mamedov, in der Navara in einem Sizilianer kurz nach einer Neuerung Mamedov ein Läuferopfer brachte, um den gegnerischen König ins Freie zu zerren. Das führte zu einem wilden taktischen Schlagabtausch, der allerdings schnell in einem Remis durch Zugwiederholung endete
Einen scharfen Kampf lieferten sich auch Veselin Topalov und Teimour Radjabov. Radjabov entschied sich für die Berliner Verteidigung, die Topalov mit einer aktuellen Variante bekämpfte, die auch beim Kandidatenturnier in Berlin 2018 zwischen Kramnik und Karjakin auf dem Brett stand.
In dieser Variante opfert Weiß einen Bauern, um seine Bauernmehrheit am Königsflügel zur Geltung zu bringen. Doch ernsthafte Drohungen konnte Topalov aller Anstrengungen zum Trotz nicht aufstellen. Er wich zwar mehrfach einer Zugwiederholung aus und opferte sogar einen zweiten Bauern, aber musste am Ende doch ein Remis durch Zugwiederholung herbeiführen.
Die längste Partie der Runde spielten Ding Liren und Radoslaw Wojtaszek, und auch sie endete mit Remis. Ein Remis, über das Ding Liren enttäuscht sein wird, der er hatte durch geduldiges positionelles Druckspiel eine Gewinnstellung erreicht, aber bei der taktischen Verwertung seines Vorteils unterlief ihm eine Ungenauigkeit, die es Wojtaszek erlaubte Dauerschach zu geben und ins Remis zu entschlüpfen.
Ding Liren verpasste den Sieg (Foto: Turnierseite)