
Jan Henric Buettner, Spiritus Rector, Sponsor und Organisator des Freestyle Grand Slams erzählt im Video-Interview mit Chess.com, dass er sehr überrascht war, als er von Hans Niemann die Nachricht erhielt, dass dieser am Freestyle Grand Slam Turnier in Paris nicht teilnehmen wird.
Nachdem klar war, dass Niemann durch seinen Sieg im Online-Qualifikationsturnier eine Wildcard für das Turnier in Paris erhalten würde, hatte es laut Buettner mit dem US-amerikanischen Großmeister über die vergangenen fünf Monate über den Messenger-Dienst What's App eine sehr gute Kommunikation gegeben.
Für den Abend des 5. April war ein Meeting mit den Spielern anberaumt, für das sich Niemann jedoch nicht anmeldete. Niemann beantwortete nun auch keine der Nachfrage, die Buettner ihm im Laufe des Tages schickte.
Am Abend des 5. April erhielt Turnierdirektor Sebastian Siebrecht eine Nachricht von Niemann, nicht über What's App, sondern ungewöhnlicherweise per Email, in der Niemann mitteilte, dass er im Gespräch mit einem Reservespieler sei, der seinen Platz in dem Turnier einnehmen solle. Buettners What's App-Nachfragen blieben indes weiter unbeantwortet.
Als Buettner von der Email erfuhr, machte er sich große Sorgen um die Organisation des Turnier, da man einerseits einen Ersatzspieler besorgen musste, damit andererseits auch eine ganze Reihe organisatorischer Notwendigkeiten und Änderungen verbunden waren.
An die Gründe, warum Niemann sich so kurzfristig zurückzog, hatte Buettner in diesem Moment überhaupt nicht gedacht. Die norwegische Plattform TV2 spekulierte in einem Beitrag, dass die besonders hohen Anti-Cheating-Vorkehrungen bei diesem Turnier der Grund für Niemanns Rückzug sein könnte. Buettner berichtet jedoch, dass diese Maßnahmen Niemann lange bekannt gewesen seien. Niemanns Absicht sei es sogar gewesen, mit einer guten Leistung unter den hohen Anti-Cheating-Maßnahmen seinen Namen reinzuwaschen.