Ju Wenjun und Tan Zhongyi kämpfen um die Weltmeisterschaftskrone der Frauen

von Stefan Liebig
30.03.2025 – 2017 erlangte Tan Zhogyi den Titel der Weltmeisterin. 2018 verlor sie den Titel an ihre chinesische Landsfrau Ju Wenjun, die ihn seither nicht mehr abgab. Ab 3. April kämpfen die Nummer 2 und Nummer 3 der aktuellen Frauenweltrangliste (hinter der weitgehend inaktiven Hou Yifan) um die Krone der Schachspielerinnen im klassischen Schach. | Fotos: ChessBase/Lennart Ootes und Stev Bonhage, Titelfoto: ChessBase India/Gu Xiaobing

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Vom 1. bis 23. April 2025 wird die Schachwelt mit Spannung auf die FIDE-Schachweltmeisterschaft der Frauen blicken, bei der die amtierende Weltmeisterin Ju Wenjun gegen die Herausforderin Tan Zhongyi antritt. Dieses Duell zwischen zwei der herausragendsten chinesischen Großmeisterinnen verspricht Schach auf höchstem Niveau und ist ein weiterer Beweis für die Dominanz Chinas im Frauenschach.

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Eröffnungszeremonie

Die feierliche Eröffnungszeremonie findet am 1. April 2025 in Shanghai statt, der Heimatstadt von Ju Wenjun. Shanghai, als globales Finanzzentrum und kultureller Hotspot, bietet den perfekten Rahmen für den Auftakt dieses prestigeträchtigen Wettkampfs. Die Zeremonie wird wie üblich hochrangige Vertreter der FIDE, lokale Würdenträger und Schachbegeisterte aus aller Welt zusammenbringen, um die beiden Kontrahentinnen zu ehren und den Beginn des Matches zu feiern.

Die Spielerinnen

Titelverteidigerin Ju Wenjun

Geboren am 31. Januar 1991 in Shanghai, begann Ju Wenjun ihre Schachkarriere bereits in jungen Jahren. Im Alter von 13 Jahren erreichte sie den zweiten Platz bei der asiatischen Frauen-Schachmeisterschaft 2004 und qualifizierte sich somit für die Weltmeisterschaft 2006, wo sie überraschend die dritte Runde erreichte. 2009 erhielt sie den Titel der Großmeisterin der Frauen (WGM) und überschritt die 2500 Elo-Marke. 2010 und 2014 wurde sie chinesische Frauenmeisterin. Den Großmeistertitel (GM) erhielt sie 2014. 2018 errang sie erstmals den Weltmeistertitel, indem sie Tan Zhongyi mit 5½:4½ besiegte. Anschließend verteidigte sie ihren Titel erfolgreich in den Jahren 2018, 2020 und 2023. Zusätzlich gewann sie die Frauen-Weltmeisterschaften im Schnellschach 2017 und 2018 sowie im Blitzschach 2024. Ju Wenjun ist bekannt für ihre strategische Tiefe und ihr ruhiges Auftreten am Brett.

Hier die hart umkämpfte 6. Partie des WM-Kampfes 2018:

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Ex-Weltmeisterin Tan Zhongyi

Tan Zhongyi (Foto: Lennart Ootes) wurde nur knapp vier Monate später, am 29. Mai 1991 in Chongqing geboren und zeigte früh ihr Schachtalent, indem sie 2000 und 2001 die U10-Weltmeisterschaften sowie 2002 die U12-Weltmeisterschaft gewann. 2009 erhielt sie den WGM-Titel und wurde 2017 zur Großmeisterin ernannt. Ihren größten Erfolg feierte sie 2017, als sie die Frauen-Weltmeisterschaft gewann, indem sie Anna Muzychuk im Tiebreak besiegte. 2022 sicherte sie sich den Titel der Schnellschach-Weltmeisterin der Frauen. Mit ihrem Sieg im Kandidatenturnier 2024 qualifizierte sie sich erneut für das Weltmeisterschaftsmatch gegen Ju Wenjun. Tan ist für ihr kämpferisches Spiel und ihre Fähigkeit bekannt, in kritischen Momenten kreative Lösungen zu finden.

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Mit diesem Remis sicherte sich Tan Zhongyi den ersten Platz im Kandidatinnenturnier von Toronto und wurde damit zur Herausforderin:

O'Kelly Sizilianisch

Ein Überblick über diese interessante Eröffnung von Andrew Martin.

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Der Wettkampf

Das Match erstreckt sich über zwölf Partien, wobei die erste Spielerin, die 6,5 Punkte erreicht, zur Siegerin erklärt wird. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, gefolgt von 30 Minuten für den Rest der Partie, mit einem Zuschlag von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug. Bei einem Gleichstand von 6:6 entscheidet ein Tiebreak über den Titel, der aus Schnell- und Blitzpartien besteht, um eine endgültige Siegerin zu ermitteln.

Austragungsorte

Die ersten sechs Partien werden in Shanghai ausgetragen, während die verbleibenden Partien in Chongqing, der Heimatstadt von Tan Zhongyi, stattfinden. Chongqing hat sich in den letzten Jahren als bedeutendes Zentrum für Schach in China etabliert und war Gastgeber wichtiger Turniere wie des FIDE-Kandidatinnen-Finales 2023.

Bedeutung des Matches

Dieses Aufeinandertreffen ist nicht nur ein Kampf um den Weltmeistertitel, sondern auch ein Symbol für die Stärke und Tiefe des chinesischen Frauenschachs. Beide Spielerinnen haben in der Vergangenheit ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, und die Schachwelt blickt gespannt auf dieses Duell. Es wird erwartet, dass die Partien intensiv und strategisch anspruchsvoll sein werden, wobei beide Großmeisterinnen sicher ihre tiefgehende Vorbereitung und ihr taktisches Geschick demonstrieren werden.

Offizielle Seite zum WM-Finale


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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