In Travemünde bewarb Lara Schulze einen zweitägigen Schachkurs, den sie Mitte Juni in Hannover durchführen möchte. Lara ist gerade 22 Jahre alt geworden, mehrfache deutsche Meisterin und Nationalspielerin. Sie hofft auf die Teilnahme an der Schacholympiade im September in Budapest und sie ist neuerdings als Panini-Abziehbildchen zu haben.
Eine Visitenkarte von Lara Schulze ist voll mit Möglichkeiten sie via Social Media zu finden.
LARA: Ich bin schon lange sehr aktiv, Also ich mache es im Grunde immer mehr. Ich schreibe meinen Blog, den habe ich schon 2016 oder 17 gestartet. Das heißt, das ist schon ein bisschen her und den schreibe ich seitdem recht regelmäßig und immer mehr. Meinen YouTube Kanal habe ich und bin neu auf Twitch Streaming. Größtenteils zeige ich Partieanalysen meistens von meinen eigenen Partien oder andere interessante Partien, aber manchmal nicht nur Schach. Zum Beispiel hatte ich letztens ein Video darüber, dass ich einen Panini Sticker im Werder [Bremen.TC] Jubiläumsalbum war und man mich sozusagen sammeln konnte. Eine ziemlich coole Sache und das habe ich in einem Video präsentiert.
Was steckt hinter dem Angebot eines Seminars, das Mitte Juni stattfindet?
LARA: Ich habe meine Marke „Laras College“ gestartet. Schon seit längerem gebe ich Training und mir macht das sehr viel Spaß. Ich habe schon häufiger Gruppentraining gegeben oder natürlich Einzeltraining - seit ungefähr fünf Jahren. Und jetzt habe ich mir ein paar andere Ideen überlegt, also zum Beispiel Seminare und noch ein paar weitere Projekte. Das erste Projekt davon ist jetzt dieses Seminar, was am 15. und 16. Juni stattfindet.
Präsenz oder online?
LARA: Präsenz. Online ist eine Überlegung. Ich habe zum ersten Mal jetzt selbst sozusagen die Organisation für das Seminar übernommen. Deswegen beginne ich mit einem Präsenzseminar in Hannover. Das bietet bei der Zusammenarbeit gewisse Vorteile. Aber Online hat natürlich was für sich. Das heißt, es wird in Zukunft in diese Richtung sicherlich was geben. Es hängt an der Zahl der Interessenten und vielleicht kann man das auch mischen.
Warum das Seminar in Hannover stattfindet und nicht in Bremen – dort spielt Lara.
LARA: Ich wohne in Lehrte bei Hannover, deswegen findet es in Hannover statt. Es findet im Stadtteilzentrum von Lister Turm statt. Da gibt es Seminarräume, die man buchen kann. Und genau da habe ich entsprechende Räume gebucht für das Wochenende. Hotels oder ähnliches muss sich jeder Teilnehmer persönlich darum kümmern.
Ein gemeinsames Abendessen ist geplant, auf freiwilliger Basis...
LARA: Ich habe mir gedacht, das ist doch ganz nett, wenn man nicht nur zusammen Schach trainiert, sondern auch noch ein bisschen Kontakte knüpft und ins Gespräch kommt. Deswegen dachte ich mir nach dem Training ist es eine gute Idee, zusammen essen zu gehen. Neben den Seminarräumen ist ein Biergarten und ein griechisches Restaurant. Je nach Wetterlage gehen wir dann da zusammen essen. So der Vorschlag.
Das Thema des Seminars ist „Trends und kritische Momente.“ Was können die Interessenten erwarten?
LARA: Ich zeige Partien oder Ausschnitte von Partien. Die können wir entsprechend durchgehen und ich gehe auf das Thema in dieser speziellen Partie ein. Warum wurden die einzelnen Züge gespielt? Wo waren Fehler? Das Training soll interaktiv gestaltet sein. Dabei versuche ich für Teilnehmer unterschiedlicher Spielstärken Fragen zu formulieren. Daher kann jeder teilnehmen und profitieren, egal ob er eher im Einsteigerbereich ist oder eine Elo von 2000 hat. Im Seminar werde Unterschiede mit Hinweisen versuchen, Unterschiede auszugleichen. Stärkere Spieler erhalten weniger Hinweise mehr Erklärungen und Hinweise gibt es für weniger starke Spieler. Es wird teilweise Frontalunterricht sein, und Phasen mit Aufgaben geben. Ein Mix.
Für Lara steht die Schacholympiade im September in Budapest an. Wie sieht es aus mit der Nominierung?
LARA: Anfang Juni wird nominiert, deswegen weiß ich noch nicht [das Gespräch fand am 26. Mai statt], ob ich im Team bin. Elotechnisch sieht es bei mir eigentlich ganz gut aus momentan. Aber die Elo ist natürlich nicht alles. Entscheidend ist am Ende die Einschätzung von Yuri Yakovich, unserem Bundestrainer. Von daher weiß ich noch nicht, ob ich im Team bin. Mein letzter Nationalmannschaftseinsatz war beim Mitropa Cup im Februar, wo es für mich und das Team richtig gut lief. Ob ich jetzt im Nationalmannschaftsteam für die Olympiade bin, das erfahre ich in wenigen Tagen.
Würde sich Lara freuen? Wie ist die Stimmung im deutschen Frauenteam?
LARA: Auf jeden Fall. Eine Schacholympiade ist ein tolles Turnier und da wäre ich gerne dabei. Beim Mitropa Cup im Februar hatten wir eine richtig gute Mannschaft. Wir verstehen uns alle gut und dann macht es immer Spaß, im Team zu spielen. Die Partien spielt man alleine, aber es ist dann trotzdem schön sich gegenseitig zu unterstützen. Natürlich sind wir häufig Konkurrentinnen, gerade zum Beispiel bei Meisterschaften innerhalb von Deutschland oder beim German Masters. Dann spielt man ja genau gegen die gleichen Spielerinnen, mit denen man in einem Team spielt. Im Team ist es netter.
Wie sieht es bei der Eröffnungsvorbereitung aus?
LARA: Die Eröffnungsvorbereitung machen wir meistens einzeln. Also vielleicht bringt mal jemand eine Idee rein. Aber dadurch, dass wir andere Varianten spielen, machen wir das einzeln. Aber wir essen gemeinsam. Wir spielen abends oft ein Kartenspiel zusammen.
Welches Kartenspiel ist gerade angesagt in der Frauennationalmannschaft?
Hanabi ist ein kooperatives Kartenspiel für zwei bis fünf Spieler von Antoine Bauza, das besonders von kommunikativen und deduktiven Spielelementen geprägt ist und zum Spiel des Jahres 2013 gewählt wurde. (Wikipedia) |
LARA: Zuletzt haben wir Hanabi gespielt. Man spielt als Team gegen das Spiel sozusagen.
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Hanabi ist ein kooperatives Kartenspiel für zwei bis fünf Spieler von Antoine Bauza, das besonders von kommunikativen und deduktiven Spielelementen geprägt ist und zum Spiel des Jahres 2013 gewählt wurde. (Wikipedia) |