Levy "Gotham Chess" Rozman vs Pia Cramling, Tag 2: Ein (sehr) kurzes Remis

von Johannes Fischer
30.10.2024 – Nur 14 Züge brauchten Pia Cramling und Levy Rozman, um in der zweiten Partie ihres Wettkampfs in Stockholm ein Remis durch Zugwiederholung aufs Brett zu zaubern. Damit liegt Pia Cramling, die Partie 1 des "Battle of Generations" getauften Showkampfs gewonnen hat, mit 4,5-1,5 in Führung - in jeder der vier Partien mit klassischer Bedenkzeit geht es um 3 Punkte. In seinem anschließenden Rückblick auf die Partie zeigte Rozman, wie viele Feinheiten und Zugumstellungen es im Damengambit gibt und warum es manchmal schwer fällt, kreativ und unbeschwert zu spielen, wenn man gut vorbereitet ist. | Foto: chess.com

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Wie geht man mit Niederlagen um? Versucht man die Scharte gleich in der nächsten Partie auszuwetzen und spielt mit aller Kraft und vollem Risiko auf Gewinn? Um sich so vielleicht zwei Niederlagen in Folge einzufangen? Oder scheut man das Risiko, um seinen Rhythmus zu finden und Sicherheit zu gewinnen, um dann zurückzuschlagen?

Nach seiner Niederlage in der ersten Partie des Wettkampfs gegen Pia Cramling entschied sich Levy Rozman für den sicheren Weg, denn zwei Niederlagen in Folge wollte er nicht riskieren. Also hatte er nichts dagegen, in der zweiten Partie des Wettkampfs schon in der Eröffnung ein Remis durch Zugwiederholung zu forcieren, um so die ersten Punkte auf dem Konto zu haben.

Auch Pia Cramling hatte nichts gegen die Zugwiederholung einzuwenden. Sie hatte in der Eröffnung sehr viel mehr Zeit verbraucht als ihr Gegner, was ein Indiz sein könnte, dass sie sich in der Stellung nicht wirklich wohlgefühlt hat. Durch das schnelle Remis spart sie Kraft  und kann ihren Vorsprung im Wettkampf sichern.

Dennoch - 14 Züge sind wirklich nicht viel, und so waren Rozmans Erläuterungen zu diesem insgesamt doch enttäuschenden Remis sehr viel interessanter und spannender als die Partie selbst.

Die Partie zum Nachspielen

Am Mittwoch, den 30.10., 15 Uhr, geht es weiter. In Partie 3 spielt Rozman mit Weiß, ein weiteres schnelles Remis kann und will er sich da kaum erlauben.

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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