Nakamura und Carlsen sind im Finale
Die Magnus Carlsen Tour begann im April mit dem Magnus Carlsen Invitational, bei dem sich Carlsen im Finale knapp gegen Nakamura durchsetzen konnte. Doch im Halbfinale der Lindores Abbey Rapid Challenge hatte Nakamura mehr Glück und er warf Carlsen aus dem Rennen, um dann jedoch im Finale gegen Daniil Dubov zu verlieren. Jetzt, vier Monate nach Beginn der Magnus Carlsen Chess Tour, treffen die beiden Rivalen wieder aufeinander und spielen ein "Best-of-7" Match um den Gesamtsieg der Tour.
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Nakamura hatte sich mit einem klaren 3-0 Sieg im Halbfinale gegen Dubov ohne größere Probleme für das Finale qualifiziert, doch Carlsen hatte gegen Ding mehr Schwierigkeiten. Er verlor den ersten Wettkampf im Armageddon, aber schlug dann zurück und kam in den Wettkämpfen zwei und drei zu überzeugenden Siegen. Doch im vierten Wettkampf schien plötzlich wieder Sand ins Getriebe gekommen zu sein, denn nach einer starken Leistung in der ersten Partie geriet Carlsen in den darauf folgenden Partien immer wieder in Schwierigkeiten und konnte sich nur mit viel Glück in den Blitz-Tiebreak retten. Und auch hier hatte er Glück, dass Ding seine Möglichkeiten nicht nutzte.
M. Carlsen 3½ : 2½ Ding Liren
In der ersten Partie überraschte der Weltmeister Ding mit einem neuen Konzept, das ihm einen überzeugenden Sieg einbrachte. Doch in Partie zwei schlug Ding mit einer Glanzpartie zurück, die in einem Mattangriff mit hübschem Finale gipfelte:
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Alle weißen Figuren sind auf die geschwächte Königsstellung des Schwarzen gerichtet und Ding entschied die Partie im Angriff: 24.Lxh6 Df6 25.Lh7+ Kh8 26.Txe8+ Tfxe8 27.Sg6+
Schwarz steht auf Verlust, aber das Finale ist dennoch sehenswert: 27...Kxh7 28.Sf8+ Kxh6 29.Dh7+ Kg5 30.Dh4+ Kf5 31.Df4#
Mit diesem überzeugenden Sieg stellte Ding den Ausgleich wieder her, und in den Partien drei und vier hätte er den Wettkampf für sich entscheiden können. In Partie drei hatte Ding in einem Endspiel Springer gegen Läufer einen Bauern mehr und verpasste mehrfach den Gewinn, und in Partie vier stand Carlsen aus der Eröffnung heraus bedenklich und konnte sich nur mit zäher Verteidigung in ein Remis retten.
Im Blitz-Tiebreak hatte Carlsen in der ersten Partie Weiß, aber konnte im Londoner System keinen Druck entfalten und so endete die Partie nach 33 Zügen mit Remis. In der vierten Partie geriet Carlsen dann einmal mehr in Verluststellung, nachdem er einen taktischen Trick seines Gegners übersehen hatte.
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Weiß spielte 26.Lxa5! — denn nach 26...Sxa5 gewinnt Weiß die Figur mit 27.Tc7 mit großem Vorteil zurück. Carlsen entschied sich stattdessen für 26...Lg5, aber landete in einer Verluststellung, in der er einen Bauern weniger hatte und mit Turm gegen zwei Leichtfiguren spielen musste. Doch einmal mehr war das Glück auf seiner Seite, denn es war Ding, der den letzten und entscheidenden Fehler machte:
Mit 32.h4? warf Ding die Stellung weg, denn nach 32...Da8! droht plötzlich 33...Ta1 nebst Matt auf h1 und Schwarz steht auf Gewinn, weil Weiß Material geben muss, um diese Drohung zu parieren. Obwohl er nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hatte, verwandelte Carlsen seinen Vorteil ohne große Probleme und qualifizierte sich damit für das Finale gegen Nakamura.
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