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Wie bewertest du deine Leistung bei den Grenke Chess Classic?
Ich habe nicht gut gespielt... zumindest habe ich nicht mein bestes Schach gezeigt. Das war von Anfang an frustrierend. Auch in der unterhaltsamen Partie gegen Arkadij Naiditsch hatte ich bessere Möglichkeiten.
Gegen Georg Meier habe ich gewonnen, aber besonders gut habe ich auch da nicht gespielt. Und gegen Peter Svidler habe ich gar nicht gemerkt, wie gut ich eigentlich stehe. Ich hätte ehrgeiziger spielen können, war aber mit einer ruhigen Stellung zufrieden.
Nun gut, abgesehen von meiner Partie gegen Fabiano zu Beginn des Turniers und meiner Niederlage gegen Magnus in der letzten Runde war ich in keiner Partie wirklich in Gefahr, aber die Art, wie ich gespielt habe, hat mir doch Sorgen gemacht.
Alles in allem habe ich in diesem Turnier keine wirklich herausragende Partie gespielt, auch wenn ich vielleicht ein paar herausragende Momente hatte. So war es in gewisser Weise verdient, dass ich in der letzten Runde gegen Carlsen bestraft wurde.
Die Partien zum Nachspielen findet man am Ende des Artikels
Englische Leidenschaft Band 1 und 2 - Ein vollständiges Weißrepertoire mit 1.c4
Das Ziel dieser beiden DVDs ist es ein Repertoire nach 1.c4 und 2.g3 aufzubauen. Auf der ersten DVD werden Systeme mit 1...e5 vorgestellt sowie Holländische und Indische Systeme. Auf der zweiten DVD werden Systeme mit 1...c5, 1...c6 und 1...e6 behandelt.
Gegen Carlsen bist du nach 10...b5 in Nachteil gekommen. Warum hast du diesen Bauern geopfert?
In der Partie geschah 9...a6 10.Dd2 b5?!
9.Le3 hat mich überrascht. Ich wusste, dass ich jetzt aufpassen muss, nicht zu passiv zu spielen. Und mein Plan mit a6 und b5, um d4 von Weiß zu verhindern, war auch korrekt. Allerdings habe ich geglaubt, dass ich nach Dd2 und b5 ernsthafte Kompensation bekomme, wenn er den Bauern nimmt.
Im Nachhinein betrachtet hätte ich ...b5 mit ...Tb8 vorbereiten sollen. Nach ...b5 hat er den Bauern ziemlich schnell genommen und je länger ich mir meine Stellung anschaute, desto klarer wurde mir, dass ich nicht einmal ein bisschen Kompensation für den Bauern hatte — Weiß würde sich unweigerlich am Damenflügel konsolidieren, um dann am Königsflügel oder im Zentrum zu spielen.
Ich stand einfach schlechter. Ich habe versucht zu kämpfen, aber das war einfach zu schwer. Im Laufe der Partie habe ich zwar manchmal gedacht, er hätte besser spielen können und ich hätte wieder Chancen, aber als Carlsen die Variante fand, mit der er forciert in ein Damenendspiel mit Mehrbauern abwickelt, dachte ich, ich stehe auf Verlust.
Foto: Georgios Souleidis
Aber vielleicht habe ich meine Verteidigungsmöglichkeiten unterschätzt. Vielleicht hätte ich weiter passiv spielen sollen, anstatt die Dinge zu forcieren und meine Stellung völlig zu ruinieren. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass dies auf lange Sicht gesehen nicht funktioniert. Aber ich hätte eine Weile passiv bleiben sollen, um dann aktiv zu werden. Aber anders aktiv als in der Partie.
Wird man nervös, wenn man gegen Carlsen spielen muss, der sich zur Zeit in Hochform befindet?
Ob man nervös ist oder nicht, ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man Stellungen bekommt, die man gut spielt. In der Regel spielt man sein bestes Schach, wenn man die Stellung kennt und sich wohlfühlt. Aber Carlsen ist phantastisch gut darin, seine Gegner in Stellungen zu lotsen, in denen sie sich nicht wohlfühlen. Und was mich betrifft, habe ich in diesem Turnier einfach nicht gut genug gespielt, um mit Carlsen mithalten zu können.
Master Class Band 8: Magnus Carlsen
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Am 8. Mai beginnt die diesjährige Grand Chess mit einem Schnell- und Blitzturnier in Abidjan in der Elfenbeinküste. Was erwartest du von diesem Turnier und anderen Turnieren, die dieses Jahr noch auf dem Programm stehen?
Das ist eine gute Sache für das Schach in Afrika, denn ein solches Turnier hat es in Afrika schon eine Weile nicht gegeben. Am nächsten kommt diesem Turnier vielleicht die FIDE-Weltmeisterschaft in Tripolis 2004, aber da waren viele Spitzenspieler nicht dabei. Außerdem wurde die FIDE-Weltmeisterschaft 2004 nach K.o.-System gespielt, also mit einem ganz anderen Format.
Ich hoffe, das Turnier wird ein großer Erfolg. Ich weiß, dass der Organisationsaufwand groß war. Was mich betrifft, so fühle ich mich vielleicht ein bisschen eher zu Hause als die anderen Spieler, da die Elfenbeinküste französischsprachig ist.
Von Mai bis zum Ende des Jahres ist mein Terminplan richtig voll. Aber es kann gar nicht genug wichtige Turniere geben und ich freue mich darüber. Andererseits mache ich mir ein bisschen Gedanken, wie ich dieses straffe Programm durchstehe, auch gesundheitlich.
Foto: Eric van Reem
Vor kurzem wurde der Qualifikationsmodus für das Kandidatenturnier 2020 bekannt gegeben. Hast du schon mit der Vorbereitung begonnen?
Ja, ich bereite mich schon auf die Turniere vor, in denen man sich für das Kandidatenturnier qualifizieren kann. Das diesjährige Format kommt mir sehr entgegen.
Es gibt eine Reihe von K.-o.-Turnieren, ein Format, mit dem ich schon eine Reihe von Erfolgen hatte. Beim Weltcup bin zwar nie ins Finale gekommen, aber in den letzten Jahren habe ich bei K.-o.-Turnieren immer weit gekommen.
Ich hoffe, ich kann diesen Trend beibehalten und mich für das Kandidatenturnier qualifizieren, entweder beim Weltcup oder beim FIDE Grand Prix. Da habe ich die besten Chancen.
Wie wichtig ist es für dich, dich für das Kandidatenturnier im kommenden Jahr zu qualifizieren?
Sehr wichtig. Wenn ich mich 2020 nicht qualifiziere, dann bin ich 32, bevor ich auch nur daran denken kann, ein Kandidatenturnier zu spielen. Um meine Ziele zu erreichen, muss ich besser werden und versuchen, mich im nächsten Jahr zu qualifizieren.