Schachbundesliga 6. Runde: Carlsen remis, Pauli verliert – Viernheim mit zwei Big Points

von Stefan Liebig
12.01.2025 – Mit einem relativ unspektakulären Remis endete Magnus Carlsens zweite Comebackpartie gegen Wei Yi. Der FC St. Pauli verlor knapp mit 3,5:4,5 gegen den Düsseldorfer SK. Viernheim gewann auch sein zweites Spitzenspiel gegen Deizisau mit 4,5:3,5 und Baden-Baden fand gegen Heimbach-Weis-Neuwied mit demselben Ergebnis auch wieder in die Siegerspur. | Fotos: Nils Rohde (Titel: Magnus Carlsen beim Weissenhaus Turnier 2024) und André Schulz

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Wie stark die Bundesliga in dieser Saison besetzt ist, zeigt sich nicht nur an der Tabellenspitze, sondern unter anderem auch daran, dass Gukesh Dommaraju, die Nummer 4 der Welt und seit November neuer Schachweltmeister, beim Düsseldorfer SK an Brett 3 gemeldet ist, hinter Arjun Erigaisi und Ian Nepomniachtchi. Alle drei fehlten und so traf Magnus Carlsen auf den Chinesen Wei Yi – gut, wenn man über ein solches Angebot verfügt.

   

Düsseldorfer SK FC St. Pauli
6 GM 2751 CHN Yi Wei ½ : ½ Magnus Carlsen NOR 2831 GM 1
7 GM 2731 NED Anish Giri ½ : ½ David W L Howell ENG 2673 GM 2
10 GM 2692 UZB Javokhir Sindarov 1 : 0 Johan-Sebastian Christiansen NOR 2664 GM 3
11 GM 2680 NED Jorden Van Foreest 1 : 0 Jonas Bjerre DEN 2640 GM 4
12 GM 2699 FID Andrey Esipenko ½ : ½ Marc Andria Maurizzi FRA 2579 GM 6
13 GM 2675 IND Raunak Sadhwani 0 : 1 Bartosz Socko POL 2553 GM 7
14 GM 2598 GER Jan Gustafsson ½ : ½ Peter Heine Nielsen DEN 2618 GM 8
15 GM 2603 MDA Victor Bologan ½ : ½ Benedict Krause GER 2414 IM 11

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Düsseldorf schob sich mit diesem Sieg auf Rang 2 in der Tabelle – dabei profitierte man von der 3,5:4,5-Niederlage der Schachfreunde Deizisau gegen Meister Viernheim, der gestern schon Baden-Baden besiegt hatte. Düsseldorf ist mit einem Spiel weniger als Tabellenführer Baden-Baden nach seinem 4,5:3,5-Sieg gegen SC Heimbach-Weis-Neuwied allerdings die einzige verlustpunktfreie Mannschaft und kann damit mit dem Einstand in der Bundesliga rundrum zufrieden sein.

SC Heimbach-Weis-Neuwied OSG Baden-Baden
1 GM 2557 CRO Leon Livaic ½ : ½ Alireza Firouzja FRA 2763 GM 2
2 GM 2579 GER Martin Krämer ½ : ½ Levon Aronian USA 2747 GM 4
3 GM 2574 ITA Lorenzo Lodici ½ : ½ Vincent Keymer GER 2733 GM 5
4 GM 2497 POL Grzegorz Nasuta ½ : ½ Maxime Vachier-Lagrave FRA 2733 GM 6
7 GM 2525 CZE Stepan Zilka ½ : ½ Richard Rapport HUN 2721 GM 7
8 GM 2524 POR Jorge Joao Viterbo Ferreira ½ : ½ Peter Svidler FID 2698 GM 8
11 IM 2539 POL Jakub Kosakowski 0 : 1 Rustam Kasimdzhanov UZB 2683 GM 9
12 IM 2411 GER Lukas Winterberg ½ : ½ Bogdan-Daniel Deac ROU 2696 GM 10

Wie gestern war das Brett von Rustam Kasimdzahnov entscheidend. Wieder endeten alle anderen Partien Remis. Doch während er gestern für die Niederlage verantwortlich zeichnete, wurde er heute mit seinem Sieg gegen Jakub Kosakowski zum Matchwinner:

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Beim Spitzenspiel zwischen dem Deutschen Meister der letzten Saison und dem Tabellenführer nach dem gestrigen Spieltag entschied sich alles an den mittleren Brettern:

SC Viernheim Schachfreunde Deizisau
2 GM 2768 UZB Nodirbek Abdusattorov ½ : ½ Dmitrij Kollars GER 2642 GM 2
3 GM 2740 POL Jan-Krzysztof Duda ½ : ½ Matthias Blübaum GER 2643 GM 3
4 GM 2732 AZE Shakhriyar Mamedyarov ½ : ½ Daniel Dardha BEL 2645 GM 4
5 GM 2674 IRI Parham Maghsoodloo 1 : 0 Benjamin Gledura HUN 2661 GM 5
6 GM 2677 SRB Alexey Sarana 0 : 1 Gata Kamsky USA 2611 GM 6
7 GM 2726 IND Chithambaram VR. Aravindh 1 : 0 Jules Moussard FRA 2599 GM 9
8 GM 2664 ESP David Anton Guijarro ½ : ½ Rustem Dautov GER 2564 GM 11
9 GM 2627 UKR Anton Korobov ½ : ½ Andreas Heimann GER 2547 GM 12

Zwar konnte Routinier Gata Kamsky gegen Alexey Sarana für den Spitzenreiter einen vollen Punkt einfahren, doch Parham Maghsoodloo und Chithambaram VR. Aravindh machten den Sieg für Viernheim klar.

Der Hamburger SK hat sich durch sein erfolgreiches Heimspielwochenende – gestern gab es einen 6:2-Siege gegen den SV Mühlheim-Nord – auf den vierten Tabellenplatz geschoben. Auch beim 5:3 gegen den SK Kirchweyhe blieben die starken Hamburger ohne Niederlage.

SK Kirchweyhe 3 5 Hamburger SK
1 GM 2667 CRO Ivan Saric 0 : 1 Nils Grandelius SWE 2639 GM 2
4 GM 2564 BIH Borki Predojevic ½ : ½ Frederik Svane GER 2664 GM 3
5 GM 2551 MNE Denis Kadric ½ : ½ Rasmus Svane GER 2624 GM 4
6 GM 2594 SRB Robert Markus ½ : ½ Leon Luke Mendonca IND 2639 GM 5
7 GM 2541 CRO Hrvoje Stevic ½ : ½ Niclas Huschenbeth GER 2596 GM 6
8 GM 2523 CRO Zoran Jovanovic 0 : 1 Luis Engel GER 2549 GM 8
10 GM 2446 SRB Aleksandar Kovacevic ½ : ½ Leonardo Costa GER 2494 IM 11
15 GM 2413 BUL Petar Genov ½ : ½ Julian Kramer GER 2480 IM 13
 

Auf dem Platz hinter den Hanseaten hat sich der USV TU Dresden durch sein klares 6:2 gegen den FC Bayern München vorgespielt. Einziger Sieger auf Münchener Seite war Vladimir Fedoseev, der sich vor wenigen Tagen noch im Chess960 für das Februar-Turnier in Weissenhaus qualifiziert hat.

FC Bayern München 2 6 USV TU Dresden
1 GM 2668 IRI Seyed Mohammad Amin Tabatabaei 0 : 1 Mateusz Bartel POL 2625 GM 2
2 GM 2717 SLO Vladimir Fedoseev 1 : 0 Jergus Pechac SVK 2599 GM 3
3 GM 2632 ESP Jaime Santos Latasa 0 : 1 Roven Vogel GER 2538 GM 4
6 GM 2563 AUT Valentin Dragnev 0 : 1 Liviu-Dieter Nisipeanu ROU 2592 GM 5
7 GM 2544 ESP Alvar Alonso Rosell 0 : 1 Peter Michalik CZE 2558 GM 6
9 IM 2468 SWE Martin Lokander ½ : ½ Maximilian Neef GER 2469 IM 9
10 GM 2490 FRA Joseph Girel 0 : 1 Uwe Bönsch GER 2464 GM 10
11 GM 2433 GER Klaus Bischoff ½ : ½ Raj Tischbierek GER 2432 GM 11

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Wird nicht jede Schachpartie durch Fehler entschieden? Absolut. Aber die meisten Spieler begreifen nie wirklich, dass sie immer wieder die gleichen Fehler machen.

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Zwei Niederlagen hingegen musste der ehemalige Meister SG Solingen an diesem Wochenende hinnehmen. Max Warmerdam verlor gestern gegen Magnus Carlsen und heute gegen Velimir Ivic. Am Ende stand 5:3 für den SV Werder Bremen, die gestern gegen die Düsseldorfer mit 2:6 unter die Räder gekommen waren. Bremen ist nun Siebter, Solingen Achter.

SG Solingen 3 5 SV Werder Bremen
1 GM 2646 NED Max Warmerdam 0 : 1 Velimir Ivic SRB 2620 GM 2
3 GM 2614 NED Erwin L'Ami ½ : ½ Luke J McShane ENG 2609 GM 3
4 GM 2580 AUT Markus Ragger ½ : ½ Alexander Areshchenko UKR 2606 GM 6
5 GM 2594 DEN Mads Andersen 0 : 1 Zahar Efimenko UKR 2563 GM 7
6 GM 2614 NED Loek Van Wely ½ : ½ Lucas van Foreest NED 2526 GM 9
7 GM 2578 IND Surya Shekhar Ganguly ½ : ½ Zbynek Hracek CZE 2539 GM 10
8 IM 2431 GER Alexander Krastev 1 : 0 Vlastimil Babula CZE 2497 GM 11
11 GM 2476 GER Alexander Naumann 0 : 1 Nikolas Wachinger GER 2441 IM 13

Im Kellerduell zwischen dem SV Deggendorf und den SF Bad Mergentheim gab es ein 4:4 mit vier Remisen und vier entschiedenen Partien. Beide Teams rangieren nach diesem Doppelspieltag vor der Abstiegszone, haben aber auch schon ein Spiel mehr absolviert als die drei Teams dahinter – das sind Kirchweyhe, Mühlheim-Nord und Heimbach-Weis-Neuwied.

SV Deggendorf 4 4 SF Bad Mergentheim
1 GM 2638 IND Sunilduth Lyna Narayanan 0 : 1 Valeriy Kazakovskiy LTU 2562 GM 1
2 GM 2647 SRB Aleksandar Indjic 1 : 0 Paulius Pultinevicius LTU 2579 GM 2
4 GM 2550 IND Gupta Sankalp ½ : ½ Tomas Laurusas LTU 2580 GM 3
7 GM 2550 BUL Martin Petrov 0 : 1 Fy Antenaina Rakotomaharo MAD 2430 IM 4
8 GM 2475 SRB Boban Bogosavljevic 1 : 0 Timothe Razafindratsima FRA 2476 IM 5
9 GM 2465 SRB Aleksander Delchev ½ : ½ Vyacheslav Ikonnikov FID 2436 GM 6
10 GM 2495 SRB Dusan Popovic ½ : ½ Petr Neuman CZE 2434 GM 7
11 GM 2456 SRB Nikola Sedlak ½ : ½ Alexander Gasthofer GER 2387 IM 13

Stand nach sechs Runden

Mannschaft Sp MP BP BW
1. OSG Baden-Baden 6 10 29 125
2. Düsseldorfer SK 5 10 28½ 130½
3. Schachfreunde Deizisau 6 9 27½ 125
4. Hamburger SK 6 8 27 120
5. USV TU Dresden 6 7 25 119½
6. SC Viernheim 5 7 22 105
7. SV Werder Bremen 6 6 23 103½
8. SG Solingen 5 6 22½ 102½
9. FC Bayern München 6 5 22½ 109½
10. SF Bad Mergentheim 6 4 20½   86
11. FC St. Pauli 6 3 21½   95
12. SV Deggendorf 6 3 21   91½
13. SK Kirchweyhe 5 3 17½   75
14. SV Mülheim Nord 5 2 13½   61½
15. SC Heimbach-Weis-Neuwied 5 1 15   62½
16. SK Doppelbauer Turm Kiel

Links

Gestrige Spielrunde

Schachbundesliga.de

Bundesliga Ergebnisdienst

„Magnus Carlsen hat sich überhaupt nicht geändert" - Carlsens erster Auftritt in der Bundesliga


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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