Mit fünf Remis in der ersten Runde startete das diesjährige Vugar Gashimov Memorial etwas verhalten. Ding Liren war in der Auftaktrunde zwar einem vollen Punkt nahe, doch der mögliche Gewinn glitt ihm wieder aus den Händen.
In der zweiten Runde traf der Chinese nun mit Schwarz auf Sergey Karjakin. Bis zum 10. Zug folgte Karjakin in der Italienischen Eröffnung einer Partie zwischen Magnus Carlsen und Ding Liren aus dem letzten Jahr, dann spielte der russische Großmeister mit 10. b3 einen neuen Zug.
Nach einem kleinen Scharmützel verflachte die Partie jedoch und endete im 27. Zug mit einem Remis.
In der Partie von Radoslaw Wojtaszek und Shakhriyar Mamedyarov kam die Katalanische Eröffnung aufs Brett. Schwarz nahm den Bauern auf c4 weg und gewann dann Zeit, indem er die Rückgewinnversuche von Weiß mit kleinen Nadelstichen störte. Am Ende gab Schwarz den Bauen her, befreite sich aber mit dem Vorstoß e6-e5.
Danach verflachte auch diese Partie ziemlich rasch und endete im Turm- und Springerendspiel remis.
Magnus Carlsen ließ sich gegen David Navara auf ein Theorieduell in der Caro-Kann Verteidigung ein und folgte in der Vorstoßvariante bis zum 11. Zug einer Partie, die Navara im letzten Jahr in China mit Schwarz gegen Wei Yi gewonnen hatte. Der tschechische Spitzenspieler wich trotzdem als erster vom Vorgänger ab. Weiß arbeitete sich in der Folge am schwarzen Zentrum ab, erreichte aber nicht viel.
Mit dem Übergang ins Endspiel versuchte Carlsen noch etwas Spannung in die Partie zu bringen und erhielt am Ende sogar ein Bauernendspiel mit einem Mehrbauern, das allerdings nur remis war - sonst hätte sich Navara auch nicht darauf eingelassen.
The Fashionable Caro-Kann Vol.1 and 2
Das dynamische Spiel, basierend auf einem starken strategischen Fundament, hat mich von jeher fasziniert, und ich habe auf diesen DVDs die Varianten vorgeschlagen, die ich auch persönlich in der Praxis bevorzuge.
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Im Turnier zum Gedenken an Vugar Gashimov nehmen Mit Shakhriyar Mamedyarov, Teimour Radjabov und Rauf Mamedov drei seiner früheren Nationalmannschaftskollegen teil. Die beiden Letztgenannten spielten heute das erste aserische Derby und wählten als Eröffnung der Partie die Hauptvariante des Slawischen Damengambits mit Radjabov als Weißspieler.
Bis zum 22 Zug (!) befand sich die Partie noch im Gefolge zweier Vorgängerpartien, dann probierte Radjabov mit 23.h4 einen neuen Zug aus.
Große Wirkung erzielte Radjabov damit nicht. Die Partie mündete bald in ein Turmenspiel, in dem die Bauern am Damenflügel alle verschwanden und wurde dann per Stellungswiederholung und Punkteteilung zum Abschluss gebracht.
Giri und Topalov
In Topalov gegen Giri wurde die Englische Eröffnung gespielt, mit einem Abspiel, das einer Sizilianischen Tajmanov-Variante mit vertauschten Farben ähnelte. Etwas überraschend entschied sich Weiß dann zur langen Rochade.
Offenbar fühlte sich Giri dadurch herausgefordert, versuchte am Damenflügel zum Angriff zu kommen und gab schließlich eine Qualität.
Gegen den offenen weißen König hatte Schwarz danach genügend Kompensation, mehr aber nicht. Auch hier endete die Partie remis.
Stand nach zwei Runden
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