ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Ein Streit, der schon lange zwischen dem Deutschen Schachbund und Spielern der Zweiten Bundesliga West schwelt, hat nun seinen Weg vor ein ordentliches Gericht gefunden. Drei Spieler des SC Siegburg, nämlich Dr. Robert Hübner, Bodo Schmidt und Dr. Axel Breest, würden gerne in der 1. Mannschaft des SC Siegburg am Spielbetrieb in der Zweiten Bundesliga teilnehmen, doch der Deutsche Schachbund erlaubt es ihnen nicht.
Wer nämlich in der 1. oder 2. Bundesliga spielen möchte, muss dafür eine Unterwerfungserklärung, "Spielervereinbarung" genannt, unterschreiben. Dieses Verfahren ist aus formalen juristischen Gründen notwendig geworden, um gegen Spieler Sanktionen verhängen zu können, die sich nicht an die Spielregeln halten. Der DSB führt das Verfahren in der 2. Bundesliga durch. In der 1. Bundesliga kümmert sich der Schachbundesliga e.V. darum. Auslöser war der Fall "Falko Bindrich". In einer Bundesliga-Partie gegen Sebastian Siebrecht hatte Bindrich ein Mobiltelefon mit auf die Toilette genommen, verweigerte dann aber die Einsicht auf das Gerät, zu Klärung, ob er dort ein Schachprogramm zur Analyse seiner Partie verwendet hat. Bindrich wurde vom DSB gesperrt, konnte aber erfolgreich Einspruch einlegen, da es keine juristische Grundlage für die Maßnahme gab. (s. Wikipedia)
Die juristische Grundlage wurde in der Folge durch die Spielervereinbarung geschaffen. Von Anfang an gab es jedoch Widerstand gegen diese Vereinbarung, da sie einigen Spielern zu weit ging, ihnen der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und auch die Befugnisse für die Schiedsrichter vor Ort zu groß erschien. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass der Spieler im Zweifelsfall zulassen soll, seine Kleidung, seine Gepäckstücke und sich selbst auf elektronische Hilfsmittel untersuchen zu lassen.
Insbesondere der Godesberger SK, mit seiner von Bodo Schmidt geführten 1. Mannschaft, die damals in der Zweiten Bundesliga West spielte, erhob Einspruch. Dieser wurde aber vom Schachbund abgewiesen. Der Schachbund argumentiert, dass er im Prinzip auch nur die Vorgaben der FIDE auf nationaler Ebene umgesetzt hat. Die Diskussion um die richtige Vorgehensweise in dieser Sache hat den Godesberger SK seinerzeit schwer erschüttert und führte letztlich zum Abgang vieler Spieler.
Einige der Spieler haben beim SC Siegburg eine neue Heimat gefunden, darunter Dr. Robert Hübner und Bodo Schmidt. Mit ihnen ist auch der Konflikt umgezogen. Der SC Siegburg ist ein Verein mit einer 100-jährigen Tradition und nun mit seiner ersten Mannschaft erfolgreich. 2018/19 gewann die Mannschaft die NRW-Liga und stieg damit in die Zweite Bundesliga auf. In der 3. Liga wird auf die Spielervereinbarung verzichtet, mit dem Aufstieg wurde sie erforderlich.
Robert Hübner hat sich schon im letzten November in einem Offenen Brief gegen die Unterwerfungserklärung gewendet (s.u.). Bereits vor Beginn der Corona-Krise und der zeitweiligen Einstellung des Spielbetriebs haben Dr. Robert Hübner, Bodo Schmidt und Dr. Axel Breest die Klage gegen die Unterwerfungserklärung beim Amtsgericht Siegburg eingereicht. Der Corona-Lockdown hat das Verfahren natürlich nicht beschleunigt. Die Frist für die Stellungsnahme des Deutschen Schachbundes läuft in Kürze ab.
Auf dem Weg zu einer Spielervereinbarung...
Widerstand gegen die Spielervereinbarung...
Offener Brief von Dr. Robert Hübner...
Die Spielervereinbarung (pdf)...