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Die XI. Schacholympiade fand vom 4. bis 25. September in Amsterdam statt. Nach Dubrovnik 1950 und Helsinki 1952 war es die dritte Schacholympiade nach dem Krieg und die zweite Nachkriegsolympiade, an der die Sowjetunion teilnahm. In Dubrovnik hatten die Sowjets noch auf möglichen olympischen Ruhm verzichtet, aber in Helsinki 1952 waren sie dabei und holten ihre erste Goldmedaille. Damit läuteten sie zugleich eine neue Ära ein, denn bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 gewannen die sowjetischen Mannschaften mit einer einzigen Ausnahme alle Olympiaden, bei denen sie an den Start gingen – nur in Buenos Aires 1978 landeten sie knapp hinter Ungarn auf dem zweiten Platz.
In Amsterdam spielten Mikhail Botvinnik, Vassily Smyslov, David Bronstein, Paul Keres, Efim Geller und Alexander Kotov für die Sowjetunion und siegten mehr als souverän: In der Finalrunde gaben sie nur ein Unentschieden gegen Ungarn ab, alle anderen Wettkämpfe wurden gewonnen. Doch damals zählten bei Olympiaden nicht Mannschafts- sondern Brettpunkte. Hier holten die sechs sowjetischen Spitzenspieler 34 von 44 möglichen Punkten, 7 mehr als die zweitplatzierten Argentinier.
Die gesamte Mannschaft überzeugte, doch der erfolgreichste Punktesammler war Keres an Brett vier: er holte 13,5 Punkte aus 14 Partien und gab nur gegen den Schweden Zandor Nilsson ein Remis ab.
In seiner Sammlung mit ausgewählten Partien schreibt Keres über diese Leistung gewohnt nüchtern, aber auch mit leichter Euphorie:
"Zu Beginn der Schacholympiade in Amsterdam befand ich mich wieder in guter Form. In dieser Veranstaltung spielte ich ohne Spannung, ohne Zeitnöte, einfach und klar. Alles klappte wunderbar, ein Sieg kam nach dem anderen, und als Schlussergebnis hatte ich [...] das absolut beste Ergebnis der Olympiade aufzuweisen." (Paul Keres, Ausgewählte Partien 1931-1958, Variant Verlag 1983, S. 314).
Anschließend stellt er zwei kurze, hübsche Angriffssiege vor, die ihm bei der Olympiade in Amsterdam geglückt sind – und beide Partien zeigen, wie leicht, locker und kraftvoll Keres in Amsterdam gespielt hat.
Für alle Keres-Fans:
Im aktuellen ChessBase Magazin 199 gibt es ein ausführliches schachliches Portrait des estnischen Großmeisters: