Vincent Keymer: "Es läuft"

von André Schulz
06.11.2025 – Himank Ghosh führte für ChessBase India ein Interview mit Vincent Keymer nach dessen Sieg über Vladislav Kovalev und dem Einzug in die dritte Runde. Keymer zeigte sich zufrieden mit sich selbst, räumte aber ein: "Es ist schon Druck da, vor allem den ich mir selbst mache!"

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Vincent Keymer war als einer der Top-Spieler beim World Cup in Goa für die zweite Runde gesetzt und traf dort auf den belarussischen Großmeister Vladislav Kovalev. In seiner besten Zeit 2019 hatte Kovalev eine Elozahl knapp über 2700, gehört also nicht unbedingt zur Laufkundschaft. Mit zwei Siegen sorgte Keymer aber für klare Verhältnisse.

In der ersten Partie gegen Kovalev hatte Keymer eine klar gewonnene Stellung, gab seinem Gegner mit einem unbedachten Zug in der Schlussphase aber Remischancen. Kovalev nutzte sie jedoch nicht. Wenn man die erste Partie in einem Match gegen einen nominell schwächeren Gegner nur Remis spielt, erhöht sich der Druck auf den Favoriten für die zweite Partie doch um einiges. Deswegen sei es gut, gleich mit einem Sieg für klare Verhältnisse zu sorgen.

In der zweiten Partie führte Keymer die weißen Steine und wollte eine „kontrollierte Partie“ spielen. Kovalev wählte eine ungewöhnliche Eröffnung. Die Stellung war vielleicht etwas besser für Keymer, bis Kovalev mit ...f4 einen fragwürdigen Zug spielte. Danach hatte Weiß klaren Vorteil.

Keymer berichtete, dass er schon einige Male in Indien gespielt hat, in Kolkata und Chennai. In Goa spielt er zum ersten Mal. Der World Cup sei ein ganz besonderes Turnier, meint Keymer, da er einerseits sehr lange dauert und andererseits nervenaufreibend ist: Eine Niederlage kann das Aus bedeuten – anders als in anderen Turnieren, wo man in den nächsten Partien wieder zurückkommen kann. Mit der Chance, sich vielleicht noch für das Kandidatenturnier zu qualifizieren, sei der Druck für ihn persönlich noch etwas größer.

Auf die Frage, ob er lieber mit oder ohne Stichkämpfe die Finalrunden erreichen möchte, muss Keymer lachen und meint, dass er natürlich lieber ohne Stichkämpfe die nächsten Runden erreichen würde. Dies sei allerdings sehr unwahrscheinlich – zu viele gute Spieler nehmen am World Cup teil. Das erste Ziel sei es, überhaupt die nächste Runde zu erreichen, egal wie.

Vincent Keymers Trainer Peter Leko ist auch in Goa, spielt aber das Turnier mit und steht daher nicht zur Verfügung. „Die Vorbereitung ist schon getan“, meinte Keymer. „Insofern spielt das keine große Rolle.“ Keymers Vater ist mit ihm in Goa, und das sei eine große Unterstützung.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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